Von Mallorca nach Ibiza

Heute Früh ging’s zeitig los – bereits vor Sonnenaufgang lichteten wir den Anker, um von Mallorca nach Ibiza zu gelangen. Wieder eine Gelegenheit, den Sonnenaufgang zu erleben (den wir sonst ja meist verschlafen ;-)).

Den für die Morgenstunden angesagten Wind wollten wir nutzen, jedoch blieb der leider unter den Erwartungen, so mussten wir viel “motoren”.

Dafür blieb uns etwas Zeit, uns mit Astronavigation zu beschäftigen – “old style navigation” – wie ma sogt – oder halt falls alles Elektronische ausfällt…

Ein bisschen mühsam verglichen mit dem Chartplotter, aber es funktioniert – zumindest auf ein paar Seemeilen genau. Sonnen – Zenitstand und Zeit synchron (und ganz genau!) zu messen ist zu zweit bedeutend einfacher als allein, und verrechnen darf man sich auch nicht – aber mit ein wenig Übung lässt sich das schon machen!

Am Nachmittag kommen wir in einer feinen Bucht auf Ibiza’s Westseite an und es stellt sich ein bisschen Karibikfeeling ein…wir nutzten das für eine ausgiebige Schnorchelrunde 🙂

In den nächsten Tagen wollen wir möglichst weit Richtung Gibraltar, denn es ist ab Freitag kräftiger Westwind angesagt – und gegen den anzusegeln wäre etwas mühsam…

Palma – Hauptstadt der Balearen

Wir segeln in die Bucht von Palma und haben mit dem Gedanken gespielt, uns in einen der Häfen zu legen – die Wind-/Wetter-/Wellensituation lässt aber auch freies Ankern in der Bucht von Palma zu, da keine Südwetterlage herrscht. Mit Wasser und Strom sind wir auch versorgt, also werfen wir einfach den Anker in der Bucht vor dem Hafen und haben gleich einen tollen Ausblick auf die Kathedrale von Palma – ein wirklich mächtiger Bau!

Wir machen über’s Wochenende mehrere Landgänge und lernen die Stadt auch abseits der großen Touristenströme etwas kennen – mittlerweile ist ja Nachsaison und es sind nicht mehr ganz so viele Urlauber unterwegs!

Der erste Eindruck der Kathedrale bestätigt sich – eine riesige Kirche!

Mit unseren Bordfahrrädern legen wir eine kleine Bergwertung hin und besuchen die Burg von Palma – ein runder Burgbau, dessen Besuch die Höhenmeter jedenfalls wert war!

Die Altstadt von Palma hat auch einiges zu bieten, hier verschmelzen Kulturen und Baustile! Der Ruf als “Ballermann”-Stadt ist viel zu kurz gegriffen!

Der Hauptplatz scheint aus einem einzigen Gebäude zu bestehen – sieht man sonst nirgendwo!

Morgen gibt’s dann noch die notwendige Einkaufsrunde, dann geht’s weiter Richtung Ibiza und Formentera!

Colonia de Sant Jordi und die Bucht El Trenc

Von unserer schönen Ankerbucht geht es weiter an die Südküste von Mallorca – wir ankern vor dem bekannten Strand El Trenc – ein kilometerlanger, wunderschöner Sandstrand.

Bei unserem Landgang besuchen wir die Saline von Sant Jordi – eine kleine Salzproduktion, die zusammen mit den Salzfeldern von Ses Salines ca. 15.000 t Salt im Jahr produziert – unter anderem das begehrte Fleur de Sel,

Am Wochenende geht’s weiter nach Palma. Dort wollen wir noch einige Ersatzteile einkaufen und werden bis zumindest Montag bleiben – da haben die Geschäfte offen.

Wir setzen über auf Mallorca

Nach der Burgbesichtigung segeln wir an den südwestlichen Zipfel von Menorca, um am nächsten Tag ein Windfenster zu erwischen, welches uns nach Mallorca bringen soll – ab ca. sechs Uhr früh soll der Wind passen und nur bis ca. 14:00h wehen – da heißt es bald aufstehen!

Wir kommen am frühen Nachmittag in der Bucht Cala Canyamel auf Mallorca an und finden noch genügend Zeit, einen Landgang zu machen. Gleich am Eingang der Bucht ist uns eine Höhle aufgefallen, die wir besuchen. Die Höhle ist über 200 Millionen Jahre alt, wird seit mehr als 200 Jahren touristisch genutzt und beeindruckt mit tollen Formationen, Stalagtiten und Stalagmiten in unglaublicher Größe! Vor Beginn der Führung ist noch Zeit auf ein hopfenhältiges Erfrischungsgetränk!

Wir waren schon in einigen Höhlen und waren nicht sicher, ob wir diesen Höhlenbesuch machen sollen – es hat sich aber gelohnt! Diese Höhle war sicherlich eine der beeindruckenderen, die wir gesehen haben! Von den über 5 km Höhlenlänge sind etwa 1,2 km für Besucher begehbar und von der Führung abgedeckt. Also, wer mal in der Gegend ist…

Die Burg Isabel II

Gleich neben unserem Ankerplatz in der Bucht von Mahon liegt die Burg Isabel II – eine mächtige militärische Anlage, die 1852 fertig gestellt wurde und sich nie im Verteidigungseinsatz bewähren musste. Aufgrund des technologischen Fortschritts bei Waffensystemen war die Anlage allerdings schon kurz nach Fertigstellung obsolet. Es ist aber auf jeden Fall sehenswert, welche gigantischen Anlagen damals erbaut wurden!

Hier bekommt man noch einen Eindruck von der Größe der Anlage – wenn auch nur in einem Wehrgang:

…der hört gar nicht mehr auf!

Nach dem Burgbesuch geht’s zurück zur Crossover, hier unten liegt sie!

Wir verlassen unseren Ankerplatz und machen uns auf Richtung Mallorca!

Unser Thunfisch wird verarbeitet!

Unser riesiger Thunfisch stellt uns vor die Herausforderung, diesen haltbar zu machen – einen Teil konnten wir bei Elke und Kurt einfrieren und einen Teil verschenken – Kurt’s Eltern kommen zu Besuch und sollen auch ein gutes Stück davon haben!

Wir machen uns ans Beizen (da hält er mindestens eine Woche im Kühlschrank) und ans Einrexen (da hält er fast unbegrenzt)!

Voila – fertig.

Das Ganze ist in einer Bordküche nicht wenig Arbeit – drum gibt’s danach eine kleine Belohnung!

Menorca

In Menorca angekommen werden wir gleich von Elke und Kurt von der Into the Blue im Dinghi empfangen zu einem Begrüßungsschluck und zum Abendessen eingeladen – die Revanche erfolgt am nächsten Abend, denn unser Thunfisch muss verzehrt werden! Sushi, Maki und danach ein feines Thunfischsteak mit Ofengemüse stehen auf dem Speiseplan – herrlich!

Aber nicht nur das gibt unsere Bordküche her…für’s Frühstück gibt’s frisch gebackenes Brot!

Am nächsten Tag nehmen wir uns gemeinsam mit Elke & Kurt einen Leihwagen und erkunden Menorca – wir besuchen den Naturpark Es Grau, danach den höchsten Punkt der Insel Miraduro Cim del Toro, um dann noch das Hafenstädtchen Ciutadella – ein tief eingeschnittener “Hafenfjord” macht dieses Städtchen besonders reizvoll!

Aber auch das Städtchen Maó, in dessen Nähe wir ankern, hat Nettes zu bieten…

Direkt an der Einfahrt zur Bucht von Maó steht eine riesige Wehranlage, diese werden wir morgen besuchen!

Lucky Fisherman!

Unsere zweite Nacht bei der Überfahrt von Sardinien nach Menorca ist wieder eine wunderschöne Mondscheinnacht (morgen ist Vollmond!) mit tollen Stimmungen bei Sonnenuntergang, Mondschein und Sonnenaufgang.

Ich lasse in der Früh wieder mal die Schleppangel raus – wir verwenden da eine ganz einfache Spule ohne Angelrute – und noch bevor ich auf die richtige Länge ausgespult habe, kommt schon ein Ruck – Michi ist gerade bei der Verrichtung morgendlicher Dinge, aber bei der Überraschung brauche ich Hilfe!

Das Cockpit und die Badeplattform müssen nass gemacht werden, damit das Holz kein Fischblut und keine Gerüche aufnehmen kann, auch die notwendigen Fischerutensilien habe ich noch nicht hergeräumt…aber gemeinsam ist das in wenigen Augenblicken erledigt…und dann kommt der Fisch an Deck!

Jetzt geht’s noch ans filettieren!

Ist mein erster Thunfisch, aber Fisch ist Fisch und das mit dem Filettieren funktioniert ganz gut!

Wir freuen und auf das fangfrische Essen morgen, aber erstmal muss auch ein bisschen Ruhe sein!

Ach ja, bevor wir’s vergessen: vor der Ankunft muss noch die spanische Flagge gehisst werden!

Unser Wetterfenster für die Balearen!

Nach meiner kurzen Stippvisite in Wien stelle ich beim Rückflug fest, dass wir gerade ein gutes Windfenster für die mehrtägige Überfahrt auf die Balearen haben – und es dann für die nächsten ca. 10 Tage eher schlecht mit einer Überfahrtsmöglichkeit aussieht. Drum beschließen wir kurzerhand, uns gleich nach meiner Ankunft beim Boot reisefertig zu machen und abzulegen – das trifft sich auch gut, da kurz nach unserem Beschluss der Hafenmeister vorbeischaut und uns mitteilt, dass der Pier, an dem wir liegen, wegen einer Veranstaltung (offenbar ein Sea-Doo Rennen) geräumt werden muss.

Also auf geht’s, erst Richtung Norden, dann zwischen Sardinien und den Maddalenen-Inseln durch (diese Passage fahren wir bei Dunkelheit, aber schönem Mondlicht!) zur Straße von Bonifacio und dann weiter auf’s offene Meer Richtung Balearen.

Michi macht eine lange Nachtschicht bis halb vier, ich darf dann die Sonnenaufgangsschicht machen!

Aber bis zum Ankommen…

…dauert’s noch ein bisschen!