Wir sind jetzt (Donnerstag Nachmittag) drei volle Tage auf See und haben die Halbzeit noch nicht erreicht…aber abwechslungsreich war es bisher jedenfalls!
Der erste Tag war geprägt von Halbwindkurs bis hart am Wind – viel Schräglage, alles anstrengend am Boot, besonders das Kochen!
Am ersten Tag Dauerschräglage!
Am zweiten Tag hat sich der Wind gelegt und wir sind unter Maschine gelaufen – nicht so fein, aber wir sind zumindest vorwärts gekommen…
Pauline hat sich gestern ihre ersten Sporen als Wachführerin verdient, sie hat die Crossover tadellos beaufsichtigt, währen Michi und ich schliefen 🙂
Heute hat der Wind wieder aufgefrischt und wir konnten den Gennaker setzen und das Segeln so richtig genießen – aber seht selbst!
Da kommt der……Gennaker nach obenSo macht das Segeln……Freude!Sonnenbad gefällig?
Auch Speis und Trank kommen nicht zu kurz, heute gibt’s Krautfleckerl 🙂
Begegnungen mit anderen Schiffen hatten wir bis jetzt zwei, und die Sonnenuntergänge und Wolkenstimmungen sind immer etwas Besonderes!
Bevor wir Ponta Delgada verlassen, müssen wir noch unser Schiffslogo an der Hafenmauer hinterlassen – das bringt Glück für die Überfahrt!
Zum Abschied von Ponta Delgada gabs natürlich noch ein feines Essen im “Mercado de Peixe”, einem netten Fischlokal gleich am Hafenkai!
Vor der Abreise müssen auch noch die Postkarten in den Briefkasten – es gibt sie noch, die Snail-Mail!
Am Montag ist es dann los gegangen – in der Früh habe ich letzte Bootsvorbereitungen vorgenommen während Michi & Pauline den Bauernmarkt nach frischem Obst und Gemüse abgegrast haben. Danach gings mit dem Leihwagen zum Supermarkt “Continente” – ca. € 350.- später waren wir für die Überfahrt von acht Tagen verproviantiert!
Nach der Leihwagenrückgabe haben wir noch eine ausgiebige Dusche genommen, dann hieß es “Leinen los” – aber vorerst nur um noch Diesel zu bunkern…Die Wettervorhersage ist zwar gut, aber der eine oder andere Tag unter Maschine ist trotzdem nicht auszuschließen und eine Sicherheitsfrage ist’s natürlich auch!
Gekonnter Leinenwurf beim AnlegemanöverDie Kanister werden befüllt
Jetzt heißt es Bye-Bye Ponta Delgada!
Noch ein Blick auf den grandiosen Dreimaster!Auf Wiedersehen Sao Miguel!
Der Atlantik empfängt uns gut, zeigt uns aber, dass er auch anders kann! Regenschauer und kleinere Squalls begleiten uns!
Die erste Nacht verläuft problemlos, Michi und ich teilen uns die Nachtwache auf und ein Schläfchen am nächsten Tag macht’s wieder gut!
Am Freitag abends ist Pauline zu uns gestoßen, somit sind wir komplett für die Überfahrt nach Spanien – leider ist es sich für meinen Bruder Christian doch nicht ausgegangen, mit zu segeln – sonst wären wir zu viert auf die Überfahrt gegangen.
Wir haben das Wochenende genutzt, um mit einem Leihwagen die Insel Sao Miguel zu erkunden und haben viele feine Eindrücke gewonnen!
Tolle Flora!
Eine Pracht-Hibiskusblüte!
Landschaft zum Niederknien…
Vulkanische Quellen mit unterschiedlichsten Wässern…
Eine SchwefelquelleHier kommen einen halben Meter voneinander zwei chemisch verschiedene Wässer heraus!
An manchen Stellen werden die heissen Quellen zum Kochen verwendet – Töpfe mit zu garenden Speisen kommen in die Löcher, diese werden mit einem Deckel verschlossen und mit Erde überhäuft. Nach fünf bis sechs Stunden werden die Töpfe wieder rausgeholt, und voila…
Da drin blubbert es!Kraut, Kartoffel, Maniokwurzeln, verschiedene Fleichsorten und Würste – das nennt sich hier “Stew”!
Montag Morgen machen wir die letzten Abreisevorbereitungen und einen Großeinkauf, am Nachmittag heißt es dann: Leinen los!
Nach unkomplizierten Flügen am 30. Juni sind wir gut in Ponta Delgada angekommen! Ein Begrüßungsbier später sind wir wieder voll im Bootsalltag angekommen!
Die lange Liegezeit im rauen Atlantik ist nicht ganz spurlos an der Crossover vorübergegangen – eine Klüse am Heck war ganz abgerissen, die andere schon lose, das ganze Schiff brauchte eine gründliche Wäsche und viele Dinge mussten wir einfach nur wieder in Betrieb nehmen – aber auch da ist die Liste lang und es braucht einige Zeit, bis wieder alles in betriebsbereitem Zustand ist – hier dürfen wir nicht nachlässig sein, denn die nächste Etappe ist mit 950 Seemeilen auch nicht gerade ein Katzensprung. Für gut eine Woche auf hoher See sollen die Systeme schon funktionieren!
Klüse ausgerissen……und lose!Neue Löcher vorbereiten…und wieder sauber verankern….
Auch unsere Lazy Jack waren durchgescheuert – kein Wunder bei dem Wind, der hier zeitweise herrschte – hier eine kurzes Video, das uns unser Caretaker Pedro geschickt hatte – da kann man schon Risse am Lazyjack sehen…gottseidank hat unsere Bootsnachbarin eine Nähmaschine und bietet an, die Ausbesserungen vorzunehmen!
Da sind schon die genähten Lazyjacks…jetzt noch montieren…
…und fertig!
Vor jeder großen Etappe muss auch ein Riggcheck sein – das gesamte stehende Gut wird auf Schäden, fehlende Splinte oder Nieten, Mikrorisse, etc. untersucht – alles ok, hier gibt’s nix zu meckern…schöner Ausblick inclusive!
Aber auch die nette Hafenstimmung geht nicht an uns vorüber, wir genießen trotz der Reparaturarbeiten das Sein am Boot!
Nebenan liegt der gewaltige Dreimaster “Statsraad Lehmkuhl” aus Norwegen – ein unglaubliches Schiff, das sich auf einer Weltreise befindet.
Am letzten Junitag geht es wieder zu unserer Crossover, die seit Oktober auf Warteposition in Ponta Delgada auf der schönen Azoreninsel Sao Miguel liegt!
Wir freuen uns schon sehr auf die nächste Etappe, die uns plangemäß an das europäische Festland führen wird – wir werden mehr als 800 Seemeilen zurücklegen, um an die portugiesische Küste zu kommen, nach Cadiz in Spanien sind es gar 950 Seemeilen.
Unsere Ruder-Freundin Pauline wird uns auf dieser Etappe begleiten – ihr werdet sie in den nächsten Posts näher kennenlernen 😉 Wir freuen uns auf die gemeinsame Segelreise, zu dritt werden die Nachtwachen wesentlich kürzer und dadurch weniger anstrengend!
Wir beobachten Wind und Wetter und sind schon gespannt, welche Zielorte uns aufgrund der Windsituation möglich sein werden. Mit dem momentanen Forecast für den 7.7.2025 wird es wohl eher ein Am-Wind-Kurs bis Halbwindkurs werden…also eher ungemütliches Segeln…mal sehen wie sich das Ganze weiter entwickelt!
Nachdem sich die Zwischenfälle mit Orcas vor der spanischen Küste im Juni gehäuft haben, haben wir uns mit einem “Wal-Pal” ausgerüstet. Dieses Gerät wird unter Wasser nachgezogen und soll Laute aussenden, die von Orcas als Warnlaute wahrgenommen werden – wir hoffen, keine Begegnung mit diesen Meeressäugern zu haben, aber wenn’s dazu kommt, möchten wir sie mit dem “Wal-Pal” auf Distanz halten. Naja, es sind ja noch mindestens zwei Wochen, bevor wir in diese Gegend kommen werden.
Der WalPal soll uns von Orcas schützen – ich hoffe sehr, wir brauchen ihn nicht…
In der letzten Septemberwoche und der ersten Oktoberwoche verbringen wir wieder zwei Wochen bei unserer Crossover – wir holen sie aus dem Wasser und erledigen einige Arbeiten am Unterwasserschiff. Vor allem haben wir den Wasserpass etwas höher gezogen, damit sich keine Algen am Gelcoat anlegen können – die Crossover liegt ein klein wenig tiefer, als das werftseitig vorgesehen war, daher ist diese Maßnahme notwendig. Eine gründliche Reinigung, der Austausch der Anoden und ein Getriebeölwechsel gehen nebenbei mit.
Nach einer Woche an Land sind die Arbeiten erledigt und wir haben auch noch etwas Zeit, die Insel Sao Miguel weiter zu entdecken! Neben den landschaftlichen Schönheiten gibt’s auch kulinarische Feinheiten – alles was das Meer und die Weide zu bieten hat!
Gestern haben wir unsere Crossover in Ponta Delgada zurückgelassen, wir machen uns auf Richtung Heimat!
Die Taschen sind gepackt!Hier ist die Crossover “eingeparkt”Ein Abschiedsfoto muss sein!
Wir fliegen über Porto nach Wien…
…Simon holt uns vom Flughafen ab und wir werden von Sabine & Dani, Ronja und Simon begrüßt!
Wieder in heimatlichen Gefielden!
Heute Mittwoch gings dann heim nach Puchenau, Gitti holt uns am Bahnhof ab und es gibt einen Begrüßungsumtrunk!
Sogar ein Begrüßungstransparent gibt’s!
Herzlichen Dank an euch alle, die ihr mit uns virtuell (einige auch persönlich!) mitgereist seid, die ihr uns mental unterstützt habt, die vielen schönen Momente mit uns geteilt habt und in den wenigen schwierigeren Momenten uns angefeuert und aufgemuntert habt!
Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen!
Mit unserer Ankunft zu Hause wird dieser Blog erstmal “stillgelegt”…vielen Dank & alles Liebe!
Die Reise von Pico nach Ponta Delgada dauert 29 Stunden, leider haben wir kaum Wind und müssen daher fast die ganze Strecke motoren.
Ein Jubelschrei entfährt uns jedoch, als wir etwa 30 m neben unserem Boot einen Pottwal entdecken!
Auch ein paar Delfine begleiten uns wieder, diesmal waren es atlantische Fleckendelfine.
Wir genießen den letzten Sonnenunter- und aufgang auf offener See bevor wir in Ponta Delgada einlaufen.
Ponta Delgada ist ein nettes Städtchen und der Hauptort der Insel Sao Miguel. Wir bekommen nur einen kleinen Einblick, denn für uns steht die Vorbereitung der Crossover auf einige Monate Stehzeit im Vordergrund.
Wir besorgen zusätzliche Festmacher, Scheuerschutzschläuche, ein Entfeuchtungsgerät und viele andere Kleinigkeiten, sodass wir unser Schiff einige Zeit in der Obhut von Pedro lassen können – Pedro hat die Aufgabe des “Caretakers” übernommen und wird regelmäßig kontrollieren, ob bei der Crossover alles in Ordnung ist – vor allen Dingen bei Schlechtwetter.
Für uns gilt es aber, die Wassertanks zu konservieren, den Wassermacher zu stillzulegen und mit biozider Flüssigkeit zu füllen, alle verderblichen Lebensmittel weiterzugeben, das Dinghi und den Außenborder für die längere Stehzeit zu versorgen, u.v.a. mehr. Nach einem Jahr an Bord ist es auch gar nicht so klar, was von unseren persönlichen Sachen an Bord bleibt und was wieder mit ins zivile Leben darf…20 kg Fluggepäck ist nicht so viel…aber naja, wir kommen ja wieder!
Jedenfalls ist es ganz schön viel Arbeit an Bord – die Insel Sao Miguel kennen zu lernen wird sich wohl erst bei nächster Gelegenheit ausgehen. Den Hafenplatz haben wir für ein ganzes Jahr gebucht, wir werden also sicher Gelegenheit dazu haben. Die Reize jeder der Azoreninseln sind jedenfalls einen Besuch wert!
Am Dienstag geht’s retour, wir freuen uns sakrisch auf ein Wiedersehen mit Family & Friends!!
Unser Jahr auf der Crossover geht mit Riesenschritten seinem Ende zu! Bevor wir die Insel Pico Richtung Ponta Delgada auf Sao Miguel – unserer vorläufigen Endstation – verlassen, wollen wir noch den Pico besteigen – seines Zeichens der höchste Berg Portugals und mit seinen 2351 m Höhe vom Meeresspiegel aus ein imposanter Anblick.
Auch für Karin und Pani ist die Besteigung des Pico der würdige Abschluss des Besuches bei uns auf der Crossover.
Gestern gings früh raus aus den Federn, um 8:00h waren wir bereits an Land und bestiegen ein Taxi, das uns rauf zur Basisstation (auf ca.1200m) für die Besteigung brachte. Bestes Wetter war angesagt. Auf der Station wurden wir mit GPS-Trackern ausgestattet – das ist Pflicht auf diesem Berg! Das regelmäßige Einfallen von dichtem Nebel und die wegen des rauen Vulkanfelsens häufigen Verletzungen bei Stürzen haben die Nationalparkbetreiber offenbar zu dieser Maßnahme veranlasst.
Bei der BasisstationAuch hier gibt’s Stoamandln
Über dem Kraterrand türmt sich dann noch der Gipfel auf!
Nach etwas weniger als drei Stunden Gehzeit erreichen wir den Gipfel. Wunderbare Ausblicke bieten sich uns!
Nach einer feinen Mittagsrast am warmen Lavagestein gings wieder nach unten!
Heute Früh hieß es Abschied nehmen, Karin und Pani mussten zum Flieger.
Bye-bye Pico,..…bis bald, Karin & Pani!
Gleich nachdem wir die Beiden an Land gebracht haben, machen wir uns auf Richtung Ponta Delgada. Dort haben wir einen Langzeit-Hafenplatz für die Crossover gefunden – und wir haben bereits einen Heimflug für nächsten Dienstag, den 25.6.2024 gebucht!
Gestern Nachmittag sind wir auf Sao Jorge angekommen und haben uns im Hafenbecken von Velas vor Anker gelegt. Nach einem Ankerschluck und einem feinen Abendessen (Spaghetti puttanesca) gibt’s einen Landgang und einem Besuch beim Hafenmeister – ab dem Folgetag können wir im Hafen anlegen.
Wir nehmen uns ein Mietauto und erkunden Sao Jorge – augenfällige “must see” Sehenswürdigkeiten gibt es hier nur wenige, aber die Landschaft und die kleinen Dinge sind hier reizend und eine Inselrundfahrt jedenfalls wert!
Velas – da unten im Hafen liegt die CrossoverLos geht’s mit dem Leihwagen!
Wir fahren bis zum östlichsten Ende der Insel und sind von der “stillen Schönheit” begeistert!
WalfängerbooteIlhéu do TopoFreibad Azorean-StyleLeuchtturm am Ostende der Insel