Tag 5…

Heute fühle ich mich ein bisschen wie beim Schreiben einer Postkarte von der Landschulwoche an die Eltern….

Wetter schön, essen gut…alles fein!

Ach ja, Nikolo war heute und beim Adventkalender (Danke Moali & Christa!) ist das sechste Türl offen!

…und rund um uns 360 Grad Wasser!!!

Aktuell sind wir grade da:

Tag 4 …..die Hälfte ist geschafft!

Der größere Teil der Strecke liegt hinter uns, wir haben heute die Hälftelinie übersegelt!

Gestern Abend hatten wir den Gennaker gesetzt, da der Wind etwas eingeschlafen war – im Laufe der Nacht frischte er wieder auf 18 Knoten auf und wir zischten dahin wie der Blitz – natürlich hat auch die Welle ein bisschen angeschoben, aber über 10 Knoten Geschwindigkeit ist schon ziemlich das Limit für unsere Crossover! – und im Weg war ja auch keiner 😉

Heute haben wir die Segel auf Vorwindkurs umgestellt und den Spinackerbaum montiert – jetzt lässt der Wind direkten Kurs auf Sao Vicente/Mindelo zu!

Ach ja, die spanische Flagge hat vorerst ausgedient (ein bisschen gelitten hat sich auch – sieht schon etwas ausgefranst aus) – wir ziehen die Flagge von Capo Verde und die gelbe Quarantäneflagge auf, die wir bis zum offiziellen Einklarieren führen müssen.

Bis hierhin haben wir es Stand 17:00h heute geschafft, bereits mehr als die Hälfte der Strecke liegt hinter uns 🙂

Tag drei…

Gestern Abends war der Wind etwas in die Knie gegangen und wir mussten bis etwa 02:00h den Motor zu Hilfe nehmen – erst bei unserem “Schichtwechsel” in der Nachtwache haben wir wieder Segel gesetzt. Am dritten Tag unserer Überfahrt auf die Kapverden zeigt sich der Atlantik allerdings von einer sehr freundlichen Seite – schönes Wetter, nur ein paar vereinzelte Wölkchen, 26° Temperatur und so um die 15 Knoten raumer Wind. Wir fahren mit nur leichter Schräglage und trotzdem guter Geschwindigkeit angenehm dahin. Die Segel stehen stabil, kein Schlagen oder Flattern – weil sich auch die Wellen in Grenzen halten!

Bei diesen Bedingungen können wir den Wassermacher laufen lassen, ohne dass die Pumpe des Wassermachers Luft ansaugt – und so füllen wir unsere Wassertanks wieder komplett auf.

Auch den Tisch hat der Atlantik heute gedeckt – Michi hat aus dem MahiMahi, den wir gestern gefangen haben, feines Sushi gemacht!

Bordküche 1A!

Am Abend schläft der Wind etwas ein, wir müssen unsere Leichtwindwaffe auspacken…hoffe wir können ihn die Nacht über oben lassen.

Besuch haben wir auch noch bekommen – von denen gibt’s hier nicht mehr allzu viele!

Mal sehen was die nächsten Tage bringen…aber so kann’s bleiben!

Aktuell (etwa 19:00h) sind wir hier, etwas mehr als ein Drittel der Strecke ist geschafft!

Tag zwei…

Am zweiten Tag unserer Überfahrt geht’s ganz gemütlich dahin – das abendliche Regenwetter von gestern hat sich verabschiedet, der Sonnenaufgang ist recht fein. Michi hat die Nachtwache bis 2 h früh übernommen, ich hab dann die Morgenschicht gemacht – Sonnenaufgang inklusive…

Als wir gerade beim Mittagessen – Thunfischspagetti von unserm Fang vor ein paar Wochen – sitzen, zuckt die Angel, die ich davor ausgebracht hatte…

…und ein wunderschöner MahiMahi ist an der Angel. Gottseidank ist er nicht so groß wie der Thunfisch! Der hatte uns ja vor ein paar “Haltbarmachungs-Challenges” gestellt…

Ein paar Mahlzeiten gehen sich da auch aus, aber jetzt habe ich wieder einige Zeit Fischverbot 😉

Frischestes MahiMahi-Fillet

Vorangekommen sind wir ganz ok – am ersten Tag 126 Seemeilen, am zweiten Tag sind wir Stand 16:00h gerade da:

Leinen los auf die Kapverden!

Nach ein paar Tagen des Wartens auf das geeignete Windfenster ist es heute soweit – wir starten Richtung Kapverden! Ca. 820 Seemeilen liegen vor uns, wir werden eine ganze Woche auf See sein. Alles ist vorbereitet, unsere Crossover ist in top Zustand und wir selbst sind auch gut ausgerastet!

Natürlich haben wir uns auch an der Hafenmauer von Santa Cruz verewigt – die meisten Atlantik-Überquerer hinterlassen hier Abschiedsgrüße und wir natürlich auch!

Am Abend vor der Abreise bekommen wir noch Besuch von unseren Freunden von der Into the Blue, Elke und Kurt, zusammen mit ihrem Gast für die Atlantiküberquerung Michael Menden. Wir verbringen einen launigen Abend und tratschen bis in die Nacht! Wir wünschen der Into the Blue eine feine Überfahrt, sie werden voraussichtlich ohne Zwischenstopp auf den Kapverden in die Karibik segeln.

Heute Früh sind wir dann aufgebrochen, knapp 20 Knoten Wind lassen uns fein vorankommen!

Stand 16:00h sind wir gerade hier…

Das Wetter heute ist leider etwas durchwachsen…

Im Palmetum

Gestern haben wir uns das Palmetum in Santa Cruz angesehen – eine Art botanischer Garten, der vornehmlich Palmen aus allen Weltgegenden präsentiert.

Vor Ort lernten wir die genaueren Umstände dieser Gartenanlage kennen und fühlten uns ein bisschen an Felix Mitterer / ” Die Piefke Saga” erinnert.

Der ganze Palmengarten ist auf einer Mülldeponie angelegt, die mit etwa einem Meter Humus überdeckt und mit einer Entgasungsanlage ausgestattet wurde. Auf den ersten Blick wild, auf den zweiten Blick wahrscheinlich ein sinnvoller Umgang mit Altlasten – soweit das Ganze auch im Untergrund ordentlich gemacht ist, was wir natürlich nicht wissen können.

Der Garten selbst ist jedenfalls interessant und die gezeigten Pflanzen lassen ob ihrer Größe (viele davon sind wir in Blumentopfgröße gewöhnt) und Üppigkeit staunen!

Wanderung im Teno-Naturpark

Eigentlich hatten wir vor, am Mittwoch auf die Kapverden aufzubrechen…aufgrund der aktuellen Windsituation (zu schwach und aus der falschen Richtung) haben wir uns entschlossen, erst am Wochenende los zu fahren – da scheint’s wesentlich besser zu werden!

Am Dienstag haben wir uns mit dem Leihauto in den Westen der Insel aufgemacht – wir machten eine Wanderung im Teno-Landschaftspark! Dort gibt’s vulkanische Schluchten, malerische Orte und “viel Gegend”!

Feine Wanderwege! Wir gehen vom Ort El Palmar weg bis zum Punta de Teno an der Küste und nehmen dann den Bus zurück zum Ausgangspunkt (mit Halt in Buenavista del Norte und Umsteigen wieder nach El Palmar, wo wir bei der Ranger-Station des Teno Parks das Auto geparkt hatten. Etwa vier Stunden Wanderung mit tollen Blicken auf’s Meer, in Täler und Schluchten!

Der höchste Berg Spaniens!

Am Montag besuchten wir den Pico de Teide – er ist ein Vulkan, steht auf der Insel Teneriffa und ist der höchste Berg Spaniens.

Mit 3718 m ist er – weil direkt vom Meeresspiegel aufragend – eine sehr imposante Erscheinung.

Bei der Anfahrt sehen wir die Auswirkungen der verheerenden Waldbrände von vor zwei Jahren – aber die Natur holt sich das schon wieder!

Die vulkanische Landschaft rundherum ist variantenreich: teils runde Formen, teils bizarre Schluchten und erstaunliche Gesteinsformationen!

Der Blick von oben auf Teneriffa lässt einen erahnen, wie sich Zeus am Olymp fühlen muss 😉

Wir sind da auf 3550m – soweit geht die Seilbahn. Damit man die letzten ca. 170 Höhenmeter aufsteigen kann, verlangt die Nationalparkverwaltung €128,- pro Person! Das ist uns etwas zu viel Abzocke und wir belassen es bei der Bergstation und den umliegenden Pfaden – auch schön!

Da unten hat’s wohl mal gebrodelt…

Hier noch ein Blick rüber auf die Nachbarinsel La Gomera:

Beim Runterfahren schauen wir noch bei den Sternwarten vorbei – hier ist ein Eldorado für Astronomen!

Nach dem langen “Vulkantag” suchen wir noch ein Lokal, das offen hat – Montags ist die Gastronomie hier ziemlich niedergefahren…und durch Zufall kommen wir in ein Lokal, das mitten in Santa Cruz ausgerechnet in einer Lavahöhle eingerichtet wurde – echt schräg!

Probesegeln nach Teneriffa…

Am Donnerstag treffen wie abends unsere Freunde Elke und Kurt von der Into the Blue – diese haben in Fuerteventura einen Zwischenstopp eingelegt. Wir gehen zusammen Essen und verabreden uns für Freitag zum Abendessen bei uns am Schiff – wir hatten ja einen Teil unseres Thunfisches bei den Beiden eingefroren und dieser muss nun verzehrt werden!

In freudiger Erwartung auf den Thunfisch!

Nach unserer Reparatur segeln wir am Samstag nach Teneriffa – knapp 60 Seemeilen – und testen alles nochmal durch, bevor es dann nächste Woche auf den nächsten langen Schlag auf die Kapverden geht. Alles Bestens!

Unsere Ehrfurcht macht einen Sprung nach oben, als wir kurz nach dem Ablegen von Las Palmas einem Schweizer Ruderer begegnen, der von Gibraltar weggerudert ist und nun ein paar Meilen vor Las Palmas der Ankunft auf den kanarischen Inseln entgegen blickt – Chapeau!

Auf diesem Ruderboot in ca. 3 Wochen von Gibraltar nach Gran Canaria – das muss man wirklich wollen!

Am Nachmittag kommt Teneriffa in Sicht – eine schroffe Küstenlinie tut sich auf. Der vulkanische Ursprung ist nicht zu übersehen!

Hier ist die Küste noch nicht extrem hoch…

Wir erkunden Santa Cruz am Sonntag, besonders das Auditorio de Tenerife (Konzert- und Kongresshalle) ist ein “eyecatcher”!

Auch die kulinarischen Genüsse sind nicht zu verachten! Tapas am Markt…

Und für die Süssen:

Mit Schokoladensauce!

Morgen holen wir uns für zwei Tage einen Leihwagen und werden den Teide-Nationalpark und ein paar andere Ausflugsziele besuchen – mehr davon demnächst!

Unsere Reparatur ist fertig!

Heute Vormittag wurde unsere Reparatur fertig gestellt! Das Vorstag wurde wieder montiert, das Rigg gespannt und das Vorsegel eingefädelt – nun sind wir wieder segelfertig! Ein gutes Gefühl, wenn alles in Ordnung ist, bevor wir die nächste große Strecke bis zu den Kapverden angehen!