Ein Ausflug in die USA…

Wir nehmen die Fähre von Road Town auf Tortola (British Virgin Islands) nach Charlotte Amelie (US Virgin Islands), einerseits um Charlotte Amelie zu besuchen, andererseits um mit dem erforderlichen ESTA-Visum einmal in das Staatsgebiet der USA eingereist zu sein – dies macht die Einreise mit dem eigenen Boot dann um vieles unbürokratischer.

Wir stehen also bald auf und machen uns auf den Weg zur Fähre – um 7:30h ist Abfahrt!

Nach einer Stunde Fahrt sind wir da – die Fähre ist mit 25 Knoten Geschwindigkeit recht flott unterwegs! Charlotte Amelie ist nicht unbedingt eine urbane Perle und mit 14.000 Einwohnern auch nicht gewaltig groß für eine Hauptstadt. Die dahinterliegende Geschichte ist jedoch recht interessant! Die Insel St. Thomas mit der Hauptstadt Charlotte Amalie war Handelszentrum der dänischen westindischen Inseln und Hauptquartier für einige Schifffahrtslinien. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt konnten die spanischen und englischen Inseln ringsherum den Hafen Charlotte Amelie – der der dänischen Krone gehörte – umgehen und direkte Linien betreiben. Dies bedeutete wirtschaftlichen Rückgang und mit einigen Hurricanes, Tsunamis und Feuersbrünsten als Draufgabe entschied sich die dänische Krone nach langen Verhandlungen, die dänischen westindischen Inseln 1917 an Amerika zu verkaufen (um 25 mio. $ !!)

Das Fort Christian stammt noch aus der dänischen Zeit!

Im Inneren die ehemaligen Räumlichkeiten des Generalgouverneurs…

…und die alte Soldatenküche…

Heute legen auch viele Kreuzfahrtschiffe hier an und aufgrund der Zollfreiheit ist die Juweliersdichte extrem hoch!

Auch die Kirche und die Synagoge besuchen wir – und werden in die Synagoge sogar hineingebeten – in Wien wäre das nahezu unvorstellbar! Der Rabbi ist sehr kommunikativ und erzählt uns von der ersten jüdischen Besiedelung der westindischen Inseln und deren Bedeutung für die heutige Position der jüdischen Gemeinschaft in den USA – sehr interessant, aber eine genauere Wiedergabe würde den Rahmen dieses Blogs sprengen 😉

Auch die katholische Kirche hat hier eine besondere Bedeutung – neben der Kirche gleich die Schule und auch die Armenausspeisung sowie die Heilsarmee…

Abends sind wir wieder zurück in Road Town auf Tortola – bei der Abfahrt mit der Fähre in Charlotte Amelie lernen wir auch noch den Wasserflugzeug – Flughafen kennen. Auch mal was anderes anzusehen, wie ein solches Flugzeug einfach in der Bucht zwischen anderen Booten abhebt!

Die Wege trennen sich…

Vom Beginn unserer Segelreise weg sind wir immer wieder mit unseren Freunden Elke und Kurt von der Into the Blue zusammengetroffen und haben sehr schöne gemeinsame Stunden verbracht! Für uns beginnt nun der Abschnitt der Rückreise nach Europa, Elke und Kurt zieht es Richtung Pazifik. Die Beiden wollen unseren Planteten umrunden und haben sich dafür eine Zeitspanne von fünf Jahren eingeräumt – ein toller Plan!

Jetzt geht es für die Into the Blue zurück nach Martinique, wo noch einige Bootsarbeiten an ihrer Amel 54 anstehen – bevor sie den Pazifik überqueren, muss alles Tip-Top sein!

Wir haben ein feines Abschiedsessen auf Anegada – die lokale Spezialität gegrillter Lobster wird von Shauntea und ihrem Großvater für uns aufgekocht!

Wehmütig verabschieden wir uns am nächsten Morgen endgültig – allerdings mit dem gemeinsamen Plan, in nicht allzu ferner Zukunft ein Wiedersehen zustande zu bringen – wo auch immer am Globus…

Einstweilen: Bon Voyage, fair winds und passt gut auf euch auf!

Auf Wiedersehen, ihr Lieben!

Anegada – wie im Bilderbuch!

Anegada hat’s uns angetan, wir bleiben noch ein wenig. Die Ürsprünglichkeit dieser Insel ist faszinierend, die Farben und Strände bilderbuchhaft.

Conch – Meerresschnecken gibt’s hier zu Hauf, sie werden zu der lokalen Spezialität “Conch Fritters” verarbeitet. Gleiches gilt für die Caribbean Lobsters. Diese sind eigentlich Langusten, haben also keine Scheren und sind mit sehr langen Fühlern ausgestattet. Hier werden sie hauptsächlich gegrillt oder z.B. bei Rotis oder Salaten beigegeben – hervorragend! Da die Insel praktisch vollständig von einem Riff umgeben ist, gibt es die Lobster in Hülle und Fülle. Sie werden nur von Einheimischen gefangen und bei nur 300 Einwohnern ist genug für alle da – auch für die paar Segeltouristen…

Die lokalen Fischer bewahren sie direkt am Steg auf, frischer kriegt man sie nirgendwo…

Gestern Abend hatten wir wieder einen glutroten Sonnenuntergang, den wir bei einem Sundownder bei unseren Freunden Elke und Kurt genossen.

Kurz danach waren wir allerdings ziemlich überrascht…

…nach dem Sonnenuntergang auf einmal DAS am Abendhimmel:

Das Ganze war etwas “spooky” anzusehen, aber die im Video geäußerte Vermutung hat sich bei einer Internet-Recherche bestätigt – es war der Start einer Rakete von Cape Canaveral aus, mit welcher Space-X Satelliten in die Umlaufbahn befördert – na, dann sind wir wieder beruhigt…

Von Salt Island nach Anegada

Unser Tauchgang zum Wrack der Rhone ist richtig toll! Die Rhone war ein gemischtes Segel. und Dampfschiff und hatte 1867 den Rekord für Atlantiküberquerungen um 2 Wochen verbessert! In einem Hurricane im Jahr 1867 kollidierte sie mit dem Felsen an der Südspitze von Salt Island und das eindringende Meerwasser brachte den auf Volllast laufenden Dampfkessel zur Explosion. Über 200 Menschen fanden ihr nasses Grab! Aufgrund der Explosion liegt das Wrack etwas verstreut, mit zwei Tauchgängen konnten wir alle Teile genau inspizieren und die tolle Korallenlandschaft mit üppigem Marineleben erleben (Haie, Moräne, Barracuda, Lobster und unglaublich viele “Kleinfische”)!

Nach dem Tauchgang gab’s Sushi bei Elke und Kurt auf der Into the Blue – what a treat!

Wir beschließen, nach Anegada ganz im Norden der Inselgruppe aufzubrechen und einen Zwischenstopp im North Sound von Virgin Gorda einzulegen – auf einen Sundowner beim Saba Rock!

Wir hatten viel Spaß bei einem monumentalen Jenga – Spiel! Sogar die Leute von den Nachbartischen kamen zum Applaudieren!

Am nächsten Morgen ging’s weiter nach Anegada – eine ganz flache Insel, die von Riffen umgeben ist und die für die perfekten Lobster bekannt ist!

Wir mieten uns Scooter und erkunden die Insel – sie hat nur 300 Einwohner und ist sehr ursprünglich – auch der Tourismus ist äußerst überschaubar und hat die lokalen Strukturen intakt gelassen!

Wir besuchen eine kleine Aufzuchtstation für die lokale Iguanapopulation – diese Tiere sind vom Aussterben bedroht und sollen im Überleben gesichert werden.

Die Strände sind fast kitschig, die Farben bilderbuchmäßig karibisch!

Es gibt nur wenige Lokale, wir finden das sehr angenehm!

Die Drinks in der Palmenwedel – gedeckten Strandbar sind fein – und der Lobster in Sid’s Restaurant perfekt!

Wieder ein paar Unterwasserbegegnungen…

In den letzten Tagen haben wir die eine oder andere Schnorchelrunde gedreht und dabei einige schöne Begegnungen gehabt – unter anderem zusammen mit unseren Freunden von der Into the Blue, Kurt und Elke!

Hier ein paar Bilder von den faszinierenden Lebewesen unter Wasser!

Morgen haben wir zwei Flaschentauchgänge vor, einen beim Wrack der RMS Rhone und einen bei einem naheliegenden Riff – da freuen wir uns schon sehr drauf!

Es geht heimwärts für Christa und Moali!

Nach mehr als zwei Wochen ist’s für die beiden Zeit, die Heimreise anzutreten! Wir haben noch ein Abschiedsessen in Lokal Loose Mongoose – vielen Dank für die feine Einladung!

Am nächsten Morgen heißt es dann Taschen packen und zum Flughafen gehen…ja genau – gehen! Wir liegen an einer Boje in der Trellis Bay, diese liegt direkt neben dem Flughafen – der nicht sehr viele Flugbewegungen hat, ist also trotzdem eine ruhige Nacht! Wäre da nicht der Umstand, dass wir – obwohl an einer offiziellen Boje liegend – eine Grundberührung haben und uns mitten in der Nacht an eine andere Boje verholen müssen. Naja, gottseidank nix passiert!

Für’s ganze Gepäck und alle Leute braucht’s zwei Dinghi-Fahrten! Dank unserer Bord – Sackrodel sind die fünf Minuten zu Fuß auch mit Gepäck kein Problem!

Nach dem Einchecken gibt’s noch einen Abschiedsdrink, dann geht’s heimwärts! Schön war’s, danke für die gemeinsame Zeit!

Schnorcheln bei “The Indians”

Auf dem Weg vom Norman Island zum Peter Island machen wir einen Zwischenstopp bei den “Indians” – einer Felsformation, die exponiert vor Norman Island im Meer liegt und als feiner Tauch- und Schnorchelspot bekannt ist.

Trotz ein wenig Wind und Welle machen wir an einer Boje fest und verbringen ein paar Stunden mit dem Besuch der Indians.

Die Unterwasserwelt ist schön, dennoch sieht man einerseits absterbende Korallen – wohl aufgrund der zu warmen Meerestemperaturen…

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…andererseits sehen wir auch von Menschenhand (oder Flosse…) zerstörte Korallen. Offenbar sind zu viele Menschen unterwegs, die entweder ihre Gliedmaßen nicht im Griff haben, oder die Unterwasserwelt nicht zu schätzen wissen – jedenfalls macht uns das wütend!

Trotzdem – ein wirklich feiner Schnorchelspot, wir bereuen den Zwischenstopp nicht!

Von Jost Van Dyke nach Norman Island…

Wir machen einen Ausflug zum Bubbly Pool an der Nordseite der Insel Jost van Dyke. Ein Taxi bringt uns dorthin. Die Taxis sind hier Spezialfahrzeuge, meist umgebaute Pick-ups mit Sitzgelegenheiten auf der Ladefläche – und das in allen Größen!

Der Pool ist bei höherem Seegang sicherlich noch etwas spektakulärer, weil die Brandung dann richtig reinschwappt, aber nett war’s allemal…

Am Rückweg lassen wir uns in der Great Harbour – dem “Hauptort” von Jost van Dyke, absetzen und schauen in der Bar “Foxy’s” vorbei – dort ist ein Krabben-Wettrennen im Gange! Die Krabben sind nummeriert, jeder setzt auf eine Nummer. Die-/Derjenige, dessen Krabbe als erstes vom Tisch fällt, gewinnt – ein T-Shirt!

Gewonnen hat ein Amerikaner, der ein XXXXXL Shirt benötigt hätte – bei XL war allerdings Schluss…recht glücklich hat er nicht dreingeschaut…

Heute früh gings dann weiter auf Norman Island – bei scharfem Wind sind wir recht sportlich rübergesegelt!

Nach einer ausgiebigen Schorcheltour rund um um die Höhlen beim “Treasure Point” schauen wir zur Happy Hour ins Willy T’s – wohl die karibische Version des Wiener Badeschiffs!

Island Hopping auf den BVI’s

Vom North Sound weg begeben wir uns auf eine “Inselhüpftour” auf den British Virgin Islands. Erste Station ist Marina Cay, ein zwischen mehreren Inseln eingebetteter Ankerplatz mit einem netten Lokal. Wir drehen eine kleine Inselrunde und stellen fest, dass auch hier die Spuren des Hurricanes vor sieben Jahren noch an vielen Stellen sichtbar ist!

Von Marina Cay geht’s weiter zu einem Schnorchelausflug beim “Monkey Point” – wir legen an einer Boje an und genießen die Unterwasserwelt!

Abends stoppen wir in der Cane Garden Bay, der Gitarrist Jeff Ross – ehemals bei Lou Reed und auch bei den Wailers – spielt zur Happy Hour auf!

Am nächsten Morgen geht’s nach Road Town, wo wir im Hafen einchecken. Hier liegen wir neben einem 80 Fuss Katamaran – ein Riesending, neben dem unsere Crossover wie Spielzeug aussieht und der uns mit seiner Klimaanlage beschallt 🙁

Road Town selbst ist nur bedingt sehenswert, es lässt Ortszentrum und Stadtplanung vermissen – und auch hier sieht man, wie sehr die Bevölkerung von Irma getroffen worden ist. Viele haben es nicht mehr geschafft, ihre Häuser wieder aufzubauen…

Nächste Station ist die Insel Jost van Dyke, wo wir vor der White Bay ankern – und die berühmte Soggy Dollar Bar besuchen – eine Strandbar, die ihren Namen davon hat, dass die Segler zum Ufer schwimmen und mit nassen Dollarnoten den hier erfundenen Drink “Painkiller” bezahlen.

Und so sah’s hier nach Irma aus…

The North Sound & Saba Rock

Vom Nationalpark “The Greater Baths” segelten wir in den Norden der Insel Virgin Gorda und durch eine Riffeinfahrt in den North Sound. Das erwartete Schnorchelparadies haben wir nicht vorgefunden. Der Meeresgrund ist in diesem Bereich eher sandig, mit Seegraswiesen und nur ganz vereinzelten Korallenfelsen durchsetzt. Daher war unser Schorchelausflug nur kurz, wir haben dann dem ikonischen “Saba Rock” einen Besuch abgestattet.

Dieses auf einem Felsen erbaute Ressort wurde bereits dreimal von einem Hurricane zerstört, zuletzt 2017 durch den in dieser Gegend desaströsen Hurricane Irma! Mit Windgeschwindigkeiten um 280(!!) km/h wütete Irma hier! Das Ressort wurde erst 2022 wieder eröffnet und strahlt heute wieder Lebensfreude aus – wenngleich man die Schäden, die “Irma” auf den Inseln hier hinterlassen hat, in vielen Bereichen noch nicht überwunden sind!

Beim Neubau des Ressorts wollte man auf Nummer sicher gehen! Solche Verstrebungen und Abspannungen sieht man in dieser Gegend sonst gar nicht!

Jedenfalls haben wir den Sundowner hier sehr genossen!

…und: wir sind auf den BRITISH Virgin Islands!