Wir nutzen die Zeit in Las Palmas für allerlei Arbeiten, während unsere Vorsegel-Rollanlage repariert wird. Da der Schaden auf einen Montagefehler bei der ursprünglichen Auslieferung zurückgeht, wird Bavaria für die Reparatur aufkommen – daher machen wir diese nicht selbst, sondern lassen eine Rigging-Firma die Sache erledigen.
Heute wurde unser Vorsegel abgenommen, der Mast gesichert und dann das Vorstag mit der Rollanlage abgebaut. Morgen soll die Reparatur fertiggestellt werden und hoffentlich auch das Segel repariert werden.
Die “segelfreie Zeit” nutzen wir zum Boot waschen, Wäsche waschen und für diverse Wartungsarbeiten – der Impeller musste gewechselt werden und der Feinfilter unseres Wassermachers schaut auch schon sehr grün drein;-)
Michi wäscht das ganze Salz vom Boot…….ein sauberes Boot ist schon viel feiner!Nach 400 Betriebsstunden muss der Impeller gewechselt werden!Der Feinfilter vom Wassermacher……hat einen Wechsel dringend nötig! Danke an Moali & Christa für’s Mitbringen der Ersatzteile!Wäsche hängt schon überall am Boot und hier kommt noch eine Tasche mit frisch Gewaschenem!
Wir segelten heute zurück nach Las Palmas, um in den nächsten Tagen unsere Vorsegel-Rollanlage wieder in Ordnung zu bringen.
Die ARC (Atlantic Rally for Cruisers) – eine organisierte Atlantiküberquerung mit ca. 170 Booten – hat heute “Abreisetag” – alle zur ARC angemeldeten Schiffe verlassen heute den Hafen Las Palmas in Richtung Karibik. Das Ganze ist ein Fest für die Teilnehmer wie auch für alle im Umfeld Beteiligten! Wir sind schon an der Hafeneinfahrt, als die vielen Boote lossegeln.
So viele Segelyachten auf einmal sieht man sonst nie!…auch am Kartenplotter sieht’s aus wie auf einem Ameisenhaufen…
Im Hafen und rundherum herrscht Volksfeststimmung…
…und jedes aus dem Hafen ausfahrende Boot wird entsprechend verabschiedet.
Jetzt kehrt im Hafen Las Palmas langsam wieder Ruhe ein und auch unsere Reparatur sollte sollte sich zeitnahe ausgehen!
Um in die Nähe des Flughafens von Gran Canaria zu kommen, segeln wir vom Süden der Insel wieder Richtung Las Palmas. Wir haben 17-23 Knoten Wind, aber halt direkt auf die Nase. Das bedeutet acht Stunden Dauerschräglage – alle haben’s gut vertragen und auch Christa’s Arm hat’s ohne weiteren Schaden überstanden!
Schräglage…finde den Fehler!
Wir machen im Hafen von Taliarte fest. Eigentlich ist das ein Fischer- und Privathafen ohne touristische Nutzung, aber wir dürfen trotzdem anlanden…
Ein Besuch bei Neptun, nochmal gemeinsam Essen gehen, ein Abschiedsbierchen, und los geht die Reise heimwärts! Fein war’s, die Armen müssen nun in die Kälte…
Hier ist Ebbe…bei Flut ist der Halbe Neptun umspült und wenn’s Wellen hat, sieht es aus als entsteigt er den Fluten!Gute Heimreise!
Den heutigen Tag haben wir mit einer feinen Flasche Schampus und der lokalen Spezialität Mandeltorte begonnen – Michi’s Geburtstag muss natürlich gefeiert werden!
Wir haben uns die letzten beiden Tage ein Leihauto gemietet und sind im Zentrum, sowie im Süden und Westen der Insel unterwegs gewesen. Abseits der Touristenpfade wird es im vulkanischen Inneren schnell einsam mit nur wenigen Ortschaften an die steilen Hänge geklebt. Bizarre Landschaftsformen eröffnen sich uns!
Vom Städtchen Tejeda wird uns vor allem das skurrile Museum und der noch skurrilere Museumsführer in Erinnerung bleiben!
An manchen Stellen präsentiert sich das vulkanische Gestein in verschiedenen Farben!
Der Blick vom Mirador de Balcon auf die Westküste…
Von weiter oben sieht man dann auch schön auf Teneriffa hinüber – Der Vulkan Pico del Teide dort geht auf 3715 m hinauf!
Die Bergstraßen sind zum Teil noch steiler und enger als wir das aus Österreich gewohnt sind – der fehlende Schnee macht waghalsig anmutende Straßenführungen möglich und das stabile Lavagestein ist ein guter Untergrund für diese.
Hier eine extrem steile Serpentinenstraße – der zweite Gang hat’s nicht geschafft! Die ganze Straße im Ersten!
Und auch ein Einkehrschwung musste natürlich sein!
Gestern sind wir von Las Palmas nach Posito Blanco gesegelt – wir hatten mit wenig Wind gerechnet, aber es wurde eine schöne Segelfahrt ohne Motor – wir konnten wieder mal unseren Gennaker auspacken und mit achterlichem Raumwind dahincruisen!
Herrliches……GennakersegelnÜber neun Knoten sind für unsere Crossover schon verdammt schnell…da hat die Welle mit angeschoben!
Wir legen im Hafen von Posito Blanco an und genießen den Abend im Restaurant nebenan. Heute sind wir dann zu den Dünen von Maspalomas gefahren – ein kurzes Stück mit dem Taxi, aber zu Fuß zu weit bzw. neben der Straße auch uninteressant. Wir wollen lieber in den Dünen wandern…ein kilometerlanger Strand mit anschließender Dünenzone bildet hier die Küste – auf einer eigentlich vulkanischen Insel ist das schon außergewöhnlich!
Offenbar hat sich an diesem Strand ein Treffpunkt der LGBTQ-Szene entwickelt – eigens ausgeflaggte Strandlokale, auffällige Badehosenmode bzw. großer FKK Bereich inklusive…
Der Leuchtturm von Maspalomas ist das älteste Gebäude in der ganzen Gegend. Alles andere ist in den letzten 50 Jahren entwickelt worden – dem Tourismus geschuldet…
Der Leuchtturm bei der Anreise……und am nächsten Tag von der Landseite.
Nach der Dünenwanderung, einem Besuch in einer der LGBTQ-Strandbars und einem Bad im Meer mussten wir noch ausgiebig Sangria verkosten…in Rome do as the Romans do… 😉
Am Samstag, dem Tag des Faschingsbeginns, kommen wir in Las Palmas an. Fünf volle Tage und ein paar Stunden dazu waren wir auf See und freuen uns auf eine ausgiebige Dusche und eine durchgehende Nacht Schlaf! Beim Einchecken in den Hafen Las Palmas – wir haben großes Glück noch einen Platz zu erwischen, denn der ganze Hafen ist bevölkert von den Teilnehmern an der “Atlantic Rally for Cruisers” (einer organisierten Atlantiküberquerung in einer großen Gruppe – diesmal 170 Yachten) – werden wir von Christa & Moali begrüßt! Die beiden sind bereits am Donnerstag angereist und werden die nächste Woche mit uns verbringen.
Leider mussten wir bei der Überfahrt feststellen, dass unsere Vorsegel-Rollanlage einen Defekt hat. Die genaue Untersuchung hat ergeben, dass ein Montagefehler vorliegt – ein Zwischenstück zwischen den Aluprofilen der Anlage fehlt, natürlich ganz oben! Ich durfte also wieder mal Ausblicke genießen…
Ein fehlendes Verbindungsstück muss eingebaut werden, auch der Keder am Vorliek des Segels muss repariert werdenMichi & Moali als “Bodencrew”.Bei der Gelegenheit machte ich gleich einen gesamten Riggcheck.
Den Sonntag nutzten wir für eine Stadtbesichtigung in Las Palmas
An dieser Mauer im Hafen verewigen sich Atlantik-ÜberquererDie ARC sorgt für dichte Belegung im Hafen Wir kommen genau zur Eröffnungsparade zurecht!
Die Eröffnungsparade wurde von einer Trommlertruppe begleitet – die sorgten kräftig für Stimmung!
Im Stadtzentrum stießen wir auf eine Großdemo gegen die geplante Regierungsbildung von Premier Sanchez zusammen mit den Separatisten aus Katalonien – aber alles gottseidank friedlich!
Am berühmten Playa de Canteras wird gebadet……gesurft…Toll für eine Stadt, einen solchen Strand zu haben!Der Sand mischt sich mit Lavasand und macht tolle Muster!…aber……diese Muster hier sind ziemlich hässlich – Plastik!! Und das auf einer nicht gerade zentral gelegenen Atlantikinsel!!!!Die Kathedrale von Las PalmasDas Alfredo Kraus Auditorium – die Konzerthalle von Las Palmas
Seht ihr die Steine am Ende des Strandes beim Auditorium?
Dort wurde Christa von einer Welle ausgehoben, stürzte und verletzte sich an der Hand – inklusive Rettung, Krankenhaus, einrenken,…
…aber gottseidank nicht gebrochen, nur verschoben, Segelfähigkeit ist erhalten 🙂
Leider konnten wir (und ihr!) in den letzten Tagen nicht auf unseren Blog zugreifen – zu Hause war ein FI gefallen und hat den Server lahmgelegt! Vielen Dank an Simon und Gitti, die das Problem rasch finden & beseitigen konnten 🙂
Wir haben uns Montag Früh von Gibraltar aus aufgemacht Richtung Kanarische Inseln. Mit etwas mulmigem Gefühl durchfuhren wir die Straße von Gibraltar auf kürzestem Weg quer, da dort in letzter Zeit häufig Orca-Angriffe gemeldet wurden. Wir blieben dicht bei zwei Fischerbooten, die zur Vermeidung von “Beifang” in der Regel “Pinger” mitführen – schallemittierende Geräte, die Delfine, Orcas und dergleichen vertreiben. Auch etwas Sand haben wir gebunkert, den mögen die Orcas im Wasser auch nicht…aber mehr nach den Motto “nutzt’s nix, so schad’s nix” – und gekostet hat er auch nix am Strand 😉
Ansonsten blieben wir sehr dicht an der Küste, unter 20m Wassertiefe schwimmen die Orcas nicht hin.
Knapp an der Küste bis Tarifa, dann rüber……und wieder knapp an der Küste bis Cap Spartel – dann raus auf den Atlantik!
Gottseidank sind wir unbeschadet durch das Orca-Gebiet gekommen – eine Yacht in der Nähe von uns hat eines von zwei Steuerrudern verloren, und auch am folgenden Tag wurden zwei Yachten angegriffen!
Orca-defense-Sand 😉Bye Bye Gibraltar!So, wo fahren wir jetzt bei den Orcas vorbei??
Es geht immer weiter raus auf den Atlantik und es wird immer einsamer – auch auf dem funkbasierten AIS (Automatic Identification System) verschwinden nach und nach alle anderen Schiffe, weil die Entfernungen zu groß werden. Dafür bekommen wir Gesellschaft von anderen Meeresbewohnern…
Das Kerlchen hat uns eine Welle auf’s Deck gespült!
Hier noch ein paar Eindrücke:
Sonnenaufgang….….und SonnenuntergangMal tätig……mal müdeVorwindsegeln vom Feinsten!…und ein bisschen Kommunikation (im Hintergrund: Atlantikwelle!)
Auch der Sternehimmel ist jede Nacht grandios, leider sind unsere Handys für solche Fotos nicht gemacht…
Apropos Atlantikwelle: man glaubt jedes Mal, die Welle kommt hinten rein – aber bisher ist sie immer unter dem Schiff durchgegangen 🙂
Wir sind jetzt seit drei vollen Tagen am Wasser, am Samstag werden wir nach fünf Tagen in Las Palmas anlanden! Dort erwarten uns bereits Moali & Christa, wir freuen uns schon sehr auf den Besuch und die gemeinsame Urlaubszeit!
Am Freitag fuhren wir mit unserem Leihwagen nach Cádiz – die Stadt liegt auf einer Halbinsel an einer Lagune. Die Gezeiten sind hier schon deutlich sichtbar – bis zu 3 Meter ändert sich der Wasserspiegel im Maximalfall. Und natürlich gibt’s hier auch wieder Burgen und Wehranlagen am Meer!
Castillo de San SebastianFrisurenmix vor dem Castillo;-)
Die Kathedrale ist ein besonders sehenswerter Bau!
Der Chor…..eine wunderschöne OrgelDie Krypta mit einem Gewölbe ohne SchlusssteinMan kann auch den einen der Türme erklimmen und hat einen schönen Blick über die Stadt!
Am Freitag Vormittag ist der Fischmarkt in Cádiz ein besonders umtriebiger Platz – leider sind wir etwas zu spät hingekommen und es war schon ziemlich ausverkauft…
Hier wird eingekauft, gegessen und getrunken!Haifisch gefällig?Ein Thunfisch wird fachmännisch zerlegt
Die Hängebrücke über die Lagune ist ein technisches Meisterwerk! Die Brücke ist 3,2 km lang, die Pylonen sind ca. 190 m hoch und die Durchfahrtslichte ist fast 70m!
Morgen werden wir uns auf die Überfahrt vorbereiten – unter anderem werden wir zum Schutz gegen Orcas noch etwas Sand bunkern…
Heute ist Samstag, wir liegen noch immer im Hafen Alcaidesa in Gibraltar und warten auf ein geeignetes Wetterfenster für die Überfahrt auf die kanarischen Inseln. Der Wind würde schon passen, aber die Stürme weiter nördlich im Atlantik haben eine Welle zu uns hergeschickt, die für unsere Bootsgröße nicht ratsam ist – so ca. 6 Meter Wellenhöhe. Bis Montag wird sich das Ganze soweit beruhigen, dass wir hoffentlich ablegen können.
In der Zwischenzeit haben wir uns in der Umgebung etwas umgesehen. Am Donnerstag besuchten wir Tarifa – die Welthauptstadt des Windes und ein Mekka für alle Surfer. Nebenbei hat Tarifa eine nette Altstadt und ist bekannt für einen ihrer Herrscher, Guzman den Gütigen, der bei einem Eroberungsversuch durch die Meriniden aus Nordafrika seinen Sohn opferte, um die Stadt nicht preisgeben zu müssen.
Bei Wind und Welle,……hier fühlen sich die Kitesurfer wohl!
Oberhalb des Strandes Valdevaqueros befindet sich eine sehenswerte Düne, die wir besuchen…
…und noch weiter oben ein Restaurant, das man ohne Empfehlung sicher nicht findet – das El Tesoro. Vielen Dank an Wolfgang Renz für den Tipp – das Essen war herrlich und der Blick genial!
Blick auf Tarifa und den Strand ValdevaquerosArtischoken mit Serrano-SchinkenDry-aged beef……am TischgrillAuch der Wirtshund scheint genug abzubekommen 😉
So, hier noch ein paar Bilder von Tarifa und seiner Burg:
Die drei Schlüssel: zur Stadt, zur iberischen Halbinsel und zur Straße von GibraltarDie alte Markthalle von Tarifa……mit Details…Castillo Guzman el Bueno
Für den Schlag nach Gibraltar haben wir feinen Segelwind und kommen noch vor Einbruch der Dunkelheit in Gibraltar an. Der “Rock” ist ein imposanter Anblick, der Leuchtturm am “Point of Europe” macht einen ein bisschen nachdenklich, wohin sich die europäische Idee grad entwickelt…
Wir segeln bei gutem Wind auf den Felsen von Gibraltar zu – auch die Wolkenstimmung ist toll, verheißt aber schlechteres Wetter…Der imposante Leuchtturm am “Point of Europe”!
Kaum hatten wir in Gibraltar angelegt, wurden wir von Eveline und Wolfgang begrüßt – sie sind mit dem Wohnmobil in der Gegend unterwegs und wir nutzen die Nähe für ein sehr nettes Treffen.
Zuerst gibt’s einen Drink bei uns an Bord……danach gehen wir gut essen!
Wolfgang & Eveline haben dann unauffällig die Rechnung beglichen – herzlichen Dank für die Einladung!!
Am nächsten Morgen geht’s in die englische Enklave – mit unseren Bordfahrrädern sind wir gut gerüstet! Allerdings ist uns da der Flughafen im Weg!
Ich glaub, das gibt’s auf der ganzen Welt nur einmal!
Der Ausflug entwickelt sich zur Mountainbike-Tour!
In der Stadt noch flach…Die Kirche liegt schon etwas erhöht……dann geht’s immer höher rauf……manchmal zu steil zum Radeln……aber immer mit feinem Ausblick!Hier z.B. auf die einzigartige Flugfeldquerung…Ganz oben! – windig!The Rock…nur die neuen Hochhäuser stören etwas…
Ach ja, da fehlt noch was:
Nicht zu nahe kommen, sonst ist was weg!Bevor wir Gibraltar wieder verlassen – Fish & Chips und Guinness!