Osterausflug zur Annaberg Sugar Mill

Wir sind bereits an der Nordseite der Insel St. John, immer noch im Nationalparksbereich, und liegen in der Waterlemon Bay an einer Nationalparksboje. Das Bezahlsystem ist etwas eigen, aber durchaus sympathisch. Man legt bei einem kleinen Floß an, füllt ein Kuvert mit aufgedrucktem Formular aus, gibt das Geld ins Kuvert und steckt es in eine Art Briefkasten. Den Bestätigungsbon reißt man vorher vom Kuvert ab…

Dass wir in einem Nationalpark sind, erkennt man auch an unseren Mitbewohnern in der Bucht!

Am Ostersonntag gibt’s ein wunderbares Frühstück, die Ostereier sind aber bei uns weiche Eier, von Sabines künstlerischer Hand verziert!

Danach machen wir uns auf den Weg zur Annaberg Sugar Mill – einem kleinen Freilichtmuseum, das die Geschichte der Zuckerproduktion hier in der Gegend gewidmet ist. Damit in Verbindung steht natürlich die Sklaverei, die mit der Zuckerproduktion untrennbar verbunden ist. Auf den britischen Inseln, die nur etwa zwei Seemeilen entfernt sind, war die Sklaverei bereits abgeschafft. Hier herüben – auf den damals Dänemark gehörenden Inseln noch nicht. Viele Sklaven versuchten die Flucht, etliche ertranken oder wurden von Booten gestellt und gefangen oder erschossen – nur wenige schafften den Weg in die Freiheit!

Das war der Blick in die Freiheit:

Eindickpfanne für den Sirup

Zum Abschluss wieder ein paar Eindrücke vom Schnorcheln der letzten Tage…

Wir wechseln das Land – von den British Virgins auf die US Virgins!

Nachdem wir Anegada verlassen haben, geht’s erstmal auf die Insel Jost van Dyke. Im Great Harbour legen wir uns an eine Boje und klarieren aus. Ein Besuch in der legendären Strandbar Foxy’s bleibt natürlich auch nicht aus!

Kurzfristig erlangen wir lokale Berühmtheit – es ist Markttag, eine lokale Radiostation ist vor Ort – und sucht sich Benno als Interviewpartner!

Von der Insel Jost van Dyke geht’s dann weiter auf die US-Insel St. John – diese ist weitgehend Nationalpark und wir freuen uns sehr auf Wanderungen und Unterwassererfahrungen!

Die Einreise ist unproblematisch, wir waren ja bereits letzte Woche auf der auch zu den US Virgin Islands gehörenden Nachbarinsel St. Thomas.

Gleich nach der Einreise meldet sich unser Fäkaltank wieder zu Wort und verlangt Pflege – unangenehm, aber notwendig…eine umfassende Tankreinigung steht an, damit die Entleerung wieder funktioniert! Nicht unsere Lieblingsbeschäftigung!

Wir finden einen wunderbaren Platz an einer Boje in der Lameshur Bay, die zum Nationalpark gehört. Heute haben wir eine feine Wanderung zu den Petroglyphs gemacht – das sind in Stein gehauene Zeichen der indigenen Ureinwohner Taino – die Zeichen sind über 1000 Jahre alt und haben religiösen Hintergrund! Die Wanderung selbst führt durch tropischen Trockenwald und ist schon wegen der Pflanzen- und Tierwelt die Mühe Wert.

Sogar “deer” läuft hier rum und ist gar nicht scheu!

Auch bei einer alten Zuckerrohrverarbeitung und dem zugehörigen Herrenhaus kommen wir vorbei – ein “lost place”, den sich die Natur wieder zurückholt!

Die Taino- Kultstätte liegt an einem “Kraftplatz” – ein riesiger Felsen in einem Bachbett, wo bei Regenfällen Wasser fließt, aber auch bei Trockenheit immer eine gleichbleibende Menge Wasser verbleibt.

Am Rückweg sammeln wir noch eine Hand voll Tamarindenfrüchte!

Am Rückweg haben wir noch einen feinen Blick auf unsere Ankerbucht…herrlich!

Nach der Wanderung freuen wir uns auf’s Wasser und gehen eine Runde schnorcheln – wir haben wieder sehr schöne Begegnungen!

Und auch eine Schildkröte war diesmal dabei!

Unser zweiter Besuch auf Anegada!

Nach dem Besuch des Nationalparks nächtigen wir in der Bucht von St. Thomas und machen uns am nächsten Tag in der Früh auf nach Anegada. Diese außergewöhnliche Insel hat sich einen zweiten Besuch verdient. Bei relativ leichtem Wind setzen wir den Gennaker und genießen eine ruhige, aber dennoch recht zügige Überfahrt!

Wir leihen uns wieder Scooter aus und genießen diese Koralleninsel mit wunderbaren Sandstränden und karibischen Farben!

Aber auch Strandbar und gutes Essen dürfen nicht fehlen!

Man kann diese Insel nicht hinter sich lassen, ohne den heimischen “Spiny Lobster” gekostet zu haben!

Die Leute hier sind extrem freundlich, auf der Suche nach Benzin für unser Dinghi gibt uns ein Touristen-Motorbootfahrer etwas Benzin ab!

Auch eine Runde schnorcheln muss wieder sein – auch wenn die Korallenriffe hier durch Hurricane Irma und durch die Korallenbleiche stark geschädigt sind!

Ein Blick auf die Flamingos und die Iguanas geht sich auch immer aus!

Besuch ist da!

Gestern sind Sabine und Benno angekommen, sie werden die nächsten drei Wochen mit uns unterwegs sein. Wir holen sie bei der Fähre in Road Town ab, die Wiedersehensfreude ist groß! Die beiden haben einen Anreisemarathon hinter sich (Wien/London/New York/Miami/Charlotte Amelie per Flieger und dann noch mit der Fähre nach Road Town!), sind aber bei der Ankunft frisch und munter – in Charlotte Amelie gab´s eine Zwischenübernachtung zum Ausschlafen 🙂

Heute Vormittag gab´s dann Proviantieren im Supermarkt – wir haben uns für die nächsten Tage eingedeckt, damit wir die weiteren Ziele unabhängig von Einkaufsmöglichkeiten anlaufen können.

Wie üblich entfernen wir bei allen Konserven die die Etiketten und entsorgen alle Pappverpackungen unverzüglich, um nicht Ungeziefer (v.a. Kakerlaken) ins Boot zu bekommen – bis jetzt haben wir uns an diese Vorgehensweise gehalten und sind ungezieferfrei geblieben 🙂

Nach dem Bunkern sind wir Richtung Nationalpark “The Baths” ausgelaufen. Wir hatten diesen bereits mit Christa und Moali besucht und wollten gerne nochmal hin!

Bei traumhaftem Wetter genossen wir den Nationalpark in vollen Zügen! Wir legten an einer Boje an, fuhren mit dem Dinghi bis zu einer dafür vorgesehenen Dinghi-Festmacherleine und schwammen an den Strand. Dann ging’s wieder zwischen den spektakulären Felsen durch – für uns war’s das zweite Mal, trotzdem wieder unheimlich beeindruckend!

So sieht’s dann in beim Durchgehen aus:

Nach dem Nationalpark-Besuch suchten wir uns einen Ankerplatz in der Bucht von Spanish Town und genossen erstmal einen Ankerschluck!

Ein ganz feiner erster gemeinsamer Urlaubstag!

Tauchen bei Cooper Island

Heute haben wir wieder zwei Tauchgänge gemacht, beide im Bereich von Cooper Island, beide sehr fein (Cistern Point und Carval Rock) – intakte Korallenlandschaften und viele, viele Fische – inklusive einer Schildkröte, eines Hais, vieler Tarpune, vieler Lobster in ihren Verstecken und auch eines Oktopus!

Es ist immer wieder faszinierend, sich inmitten dieser Tiere bewegen und sie beobachten zu können, ohne dass diese flüchten (solange man sich entsprechend ruhig verhält) – ganz anders als an Land 😉

Leider können wir noch keine Unterwasserbilder von Flaschentauchgängen teilen, die GoPro hält nur 10 m Tiefe aus. Das wird sich allerdings in wenigen Tagen ändern – Sabine und Benno kommen uns besuchen und bringen uns ein Unterwassergehäuse und Rotfilter für die GoPro mit – hoffentlich bringen wir dann auch schöne Fotos von Tauchgängen zusammen!

Ein Ausflug in die USA…

Wir nehmen die Fähre von Road Town auf Tortola (British Virgin Islands) nach Charlotte Amelie (US Virgin Islands), einerseits um Charlotte Amelie zu besuchen, andererseits um mit dem erforderlichen ESTA-Visum einmal in das Staatsgebiet der USA eingereist zu sein – dies macht die Einreise mit dem eigenen Boot dann um vieles unbürokratischer.

Wir stehen also bald auf und machen uns auf den Weg zur Fähre – um 7:30h ist Abfahrt!

Nach einer Stunde Fahrt sind wir da – die Fähre ist mit 25 Knoten Geschwindigkeit recht flott unterwegs! Charlotte Amelie ist nicht unbedingt eine urbane Perle und mit 14.000 Einwohnern auch nicht gewaltig groß für eine Hauptstadt. Die dahinterliegende Geschichte ist jedoch recht interessant! Die Insel St. Thomas mit der Hauptstadt Charlotte Amalie war Handelszentrum der dänischen westindischen Inseln und Hauptquartier für einige Schifffahrtslinien. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt konnten die spanischen und englischen Inseln ringsherum den Hafen Charlotte Amelie – der der dänischen Krone gehörte – umgehen und direkte Linien betreiben. Dies bedeutete wirtschaftlichen Rückgang und mit einigen Hurricanes, Tsunamis und Feuersbrünsten als Draufgabe entschied sich die dänische Krone nach langen Verhandlungen, die dänischen westindischen Inseln 1917 an Amerika zu verkaufen (um 25 mio. $ !!)

Das Fort Christian stammt noch aus der dänischen Zeit!

Im Inneren die ehemaligen Räumlichkeiten des Generalgouverneurs…

…und die alte Soldatenküche…

Heute legen auch viele Kreuzfahrtschiffe hier an und aufgrund der Zollfreiheit ist die Juweliersdichte extrem hoch!

Auch die Kirche und die Synagoge besuchen wir – und werden in die Synagoge sogar hineingebeten – in Wien wäre das nahezu unvorstellbar! Der Rabbi ist sehr kommunikativ und erzählt uns von der ersten jüdischen Besiedelung der westindischen Inseln und deren Bedeutung für die heutige Position der jüdischen Gemeinschaft in den USA – sehr interessant, aber eine genauere Wiedergabe würde den Rahmen dieses Blogs sprengen 😉

Auch die katholische Kirche hat hier eine besondere Bedeutung – neben der Kirche gleich die Schule und auch die Armenausspeisung sowie die Heilsarmee…

Abends sind wir wieder zurück in Road Town auf Tortola – bei der Abfahrt mit der Fähre in Charlotte Amelie lernen wir auch noch den Wasserflugzeug – Flughafen kennen. Auch mal was anderes anzusehen, wie ein solches Flugzeug einfach in der Bucht zwischen anderen Booten abhebt!

Die Wege trennen sich…

Vom Beginn unserer Segelreise weg sind wir immer wieder mit unseren Freunden Elke und Kurt von der Into the Blue zusammengetroffen und haben sehr schöne gemeinsame Stunden verbracht! Für uns beginnt nun der Abschnitt der Rückreise nach Europa, Elke und Kurt zieht es Richtung Pazifik. Die Beiden wollen unseren Planteten umrunden und haben sich dafür eine Zeitspanne von fünf Jahren eingeräumt – ein toller Plan!

Jetzt geht es für die Into the Blue zurück nach Martinique, wo noch einige Bootsarbeiten an ihrer Amel 54 anstehen – bevor sie den Pazifik überqueren, muss alles Tip-Top sein!

Wir haben ein feines Abschiedsessen auf Anegada – die lokale Spezialität gegrillter Lobster wird von Shauntea und ihrem Großvater für uns aufgekocht!

Wehmütig verabschieden wir uns am nächsten Morgen endgültig – allerdings mit dem gemeinsamen Plan, in nicht allzu ferner Zukunft ein Wiedersehen zustande zu bringen – wo auch immer am Globus…

Einstweilen: Bon Voyage, fair winds und passt gut auf euch auf!

Auf Wiedersehen, ihr Lieben!

Anegada – wie im Bilderbuch!

Anegada hat’s uns angetan, wir bleiben noch ein wenig. Die Ürsprünglichkeit dieser Insel ist faszinierend, die Farben und Strände bilderbuchhaft.

Conch – Meerresschnecken gibt’s hier zu Hauf, sie werden zu der lokalen Spezialität “Conch Fritters” verarbeitet. Gleiches gilt für die Caribbean Lobsters. Diese sind eigentlich Langusten, haben also keine Scheren und sind mit sehr langen Fühlern ausgestattet. Hier werden sie hauptsächlich gegrillt oder z.B. bei Rotis oder Salaten beigegeben – hervorragend! Da die Insel praktisch vollständig von einem Riff umgeben ist, gibt es die Lobster in Hülle und Fülle. Sie werden nur von Einheimischen gefangen und bei nur 300 Einwohnern ist genug für alle da – auch für die paar Segeltouristen…

Die lokalen Fischer bewahren sie direkt am Steg auf, frischer kriegt man sie nirgendwo…

Gestern Abend hatten wir wieder einen glutroten Sonnenuntergang, den wir bei einem Sundownder bei unseren Freunden Elke und Kurt genossen.

Kurz danach waren wir allerdings ziemlich überrascht…

…nach dem Sonnenuntergang auf einmal DAS am Abendhimmel:

Das Ganze war etwas “spooky” anzusehen, aber die im Video geäußerte Vermutung hat sich bei einer Internet-Recherche bestätigt – es war der Start einer Rakete von Cape Canaveral aus, mit welcher Space-X Satelliten in die Umlaufbahn befördert – na, dann sind wir wieder beruhigt…

Von Salt Island nach Anegada

Unser Tauchgang zum Wrack der Rhone ist richtig toll! Die Rhone war ein gemischtes Segel. und Dampfschiff und hatte 1867 den Rekord für Atlantiküberquerungen um 2 Wochen verbessert! In einem Hurricane im Jahr 1867 kollidierte sie mit dem Felsen an der Südspitze von Salt Island und das eindringende Meerwasser brachte den auf Volllast laufenden Dampfkessel zur Explosion. Über 200 Menschen fanden ihr nasses Grab! Aufgrund der Explosion liegt das Wrack etwas verstreut, mit zwei Tauchgängen konnten wir alle Teile genau inspizieren und die tolle Korallenlandschaft mit üppigem Marineleben erleben (Haie, Moräne, Barracuda, Lobster und unglaublich viele “Kleinfische”)!

Nach dem Tauchgang gab’s Sushi bei Elke und Kurt auf der Into the Blue – what a treat!

Wir beschließen, nach Anegada ganz im Norden der Inselgruppe aufzubrechen und einen Zwischenstopp im North Sound von Virgin Gorda einzulegen – auf einen Sundowner beim Saba Rock!

Wir hatten viel Spaß bei einem monumentalen Jenga – Spiel! Sogar die Leute von den Nachbartischen kamen zum Applaudieren!

Am nächsten Morgen ging’s weiter nach Anegada – eine ganz flache Insel, die von Riffen umgeben ist und die für die perfekten Lobster bekannt ist!

Wir mieten uns Scooter und erkunden die Insel – sie hat nur 300 Einwohner und ist sehr ursprünglich – auch der Tourismus ist äußerst überschaubar und hat die lokalen Strukturen intakt gelassen!

Wir besuchen eine kleine Aufzuchtstation für die lokale Iguanapopulation – diese Tiere sind vom Aussterben bedroht und sollen im Überleben gesichert werden.

Die Strände sind fast kitschig, die Farben bilderbuchmäßig karibisch!

Es gibt nur wenige Lokale, wir finden das sehr angenehm!

Die Drinks in der Palmenwedel – gedeckten Strandbar sind fein – und der Lobster in Sid’s Restaurant perfekt!