Schlechtwetter im Anmarsch!!

Wir tingeln Spaniens Küste südwärts und sind immer wieder erstaunt über die Architektur, die sich uns bietet – ganz anders als in allen Ländern Europas, deren Küsten wir bisher bereist haben, ist hier die hervorstechende Gebäudeform – das Hochhaus! – echt gewöhnungsbedürftig, wobei es Abschnitte gibt, an denen die Gebäude aneinandergereihten Legosteinen ähneln, dann aber wieder welche, wo Architektenkunst erkennbar ist – auch für uns als Laien…

Der zweite Eindruck, der sich uns bietet, sind die vielen Fischfarmen entlang der Küste. Da möchten wir mit dem Boot nicht dreinfahren – manche sind allerdings nicht in den Seekarten eingezeichnet, da heißt es aufpassen! Bei den größeren Fischfarmen sind Verarbeitungsbetriebe auf Schiffen gleich direkt vor Ort!

Wir sehen am Wetterbericht, dass für die nächsten Tage grausige Winde angesagt sind und beschließen, für ein paar Tage in Cartagena in den Hafen zu gehen, und diese Schlechtwetterphase abzuwarten, bevor es Richtung Gibraltar weitergeht – am Atlantik ist das Wetter derzeit auch ziemlich turbulent. Wir sind froh, in Cartagena einen Liegeplatz zu bekommen, da alle Segelboote nun in die Häfen drängen!

Einige Vorbereitungen für die Atlantikphase unserer Reise können wir hier vorziehen und so die Zeit trotzdem gut nützen!

So sieht’s Donnerstag und Freitag…
…an Spaniens Küste aus – das lassen wir aus!!!

Die Hafenzeit beschert uns nette Kontakte, wir lernen Louis aus der Bretagne kennen und essen gemeinsam zu Mittag – Michi’s Jause und der von Louis mitgebrachte Portwein harmonieren perfekt!

In die Sch…. gegriffen!

Von der südwestlichen Ecke Ibiza‘s weg steuern wir das spanische Festland an – schöne Blicke auf die Felsenküste von Ibiza geben Geleit!

Am spanischen Festland wir wollen vor Calpe ankern. Damit wir die Strecke so bewältigen, dass wir bei Tageslicht ankommen, müssen wir im Morgengrauen aufbrechen – gefrühstückt wird dann während der Fahrt!

Calpe liegt an einem großen Felsen, der wie eine Halbinsel ins Meer ragt und über die Stadt wacht – sieht mächtig aus!

Auf der Überfahrt müssen wir feststellen, dass sich unser Fäkalientank nicht mehr entleeren lässt. Echt blöd kein funktionierendes WC an Bord zu haben!! Kurzfristig tut‘s der Pütz, aber wir müssen diese Situation schnellstens bereinigen…

Wir brauchen erstmal eine ordentliche Pumpe sowie passende Schläuche und Anschlüsse, um den Fäkalientank absaugen und spülen zu können! Dank Internet und Dank unserer Bordfahrräder lassen sich die Besorgungen in einem Halbtag erledigen – dann geht‘s an die Sch…Arbeit.

Es geht’s ans pumpen & putzen…

Am Abend ist alles wieder gut, die menschlichen Bedürfnisse können wieder regulär getätigt werden…und wir haben uns ein feines Abendessen verdient!

Jetzt geht’s weiter die spanische Küste entlang Richtung Süden. Heute sind wir bereits etwas nördlich von Alicante in einer Bucht vor Anker, mal sehen ob wir morgen bis Cartagena kommen…

Schneller als der Wind…

…ist für Segler meist nicht so gut, weil der Wind zu langsam ist…

Bei unserem letzten Tag auf Ibiza haben wir einen Tag “motoren” gewonnen, weil Äolius ausgelassen hat. Aber auch da gibt’s was zu tun, wir bereiten uns auf Kommendes vor:

Auch für mehr als vorgesehene Schräglagen bereiten wir uns vor, man weiß ja nie, wann einen mal ein richtig böses Wetter erwischt…jedenfalls wollen wir vor dem Atlantik alles bereit haben!

Von Mallorca nach Ibiza

Heute Früh ging’s zeitig los – bereits vor Sonnenaufgang lichteten wir den Anker, um von Mallorca nach Ibiza zu gelangen. Wieder eine Gelegenheit, den Sonnenaufgang zu erleben (den wir sonst ja meist verschlafen ;-)).

Den für die Morgenstunden angesagten Wind wollten wir nutzen, jedoch blieb der leider unter den Erwartungen, so mussten wir viel “motoren”.

Dafür blieb uns etwas Zeit, uns mit Astronavigation zu beschäftigen – “old style navigation” – wie ma sogt – oder halt falls alles Elektronische ausfällt…

Ein bisschen mühsam verglichen mit dem Chartplotter, aber es funktioniert – zumindest auf ein paar Seemeilen genau. Sonnen – Zenitstand und Zeit synchron (und ganz genau!) zu messen ist zu zweit bedeutend einfacher als allein, und verrechnen darf man sich auch nicht – aber mit ein wenig Übung lässt sich das schon machen!

Am Nachmittag kommen wir in einer feinen Bucht auf Ibiza’s Westseite an und es stellt sich ein bisschen Karibikfeeling ein…wir nutzten das für eine ausgiebige Schnorchelrunde 🙂

In den nächsten Tagen wollen wir möglichst weit Richtung Gibraltar, denn es ist ab Freitag kräftiger Westwind angesagt – und gegen den anzusegeln wäre etwas mühsam…

Palma – Hauptstadt der Balearen

Wir segeln in die Bucht von Palma und haben mit dem Gedanken gespielt, uns in einen der Häfen zu legen – die Wind-/Wetter-/Wellensituation lässt aber auch freies Ankern in der Bucht von Palma zu, da keine Südwetterlage herrscht. Mit Wasser und Strom sind wir auch versorgt, also werfen wir einfach den Anker in der Bucht vor dem Hafen und haben gleich einen tollen Ausblick auf die Kathedrale von Palma – ein wirklich mächtiger Bau!

Wir machen über’s Wochenende mehrere Landgänge und lernen die Stadt auch abseits der großen Touristenströme etwas kennen – mittlerweile ist ja Nachsaison und es sind nicht mehr ganz so viele Urlauber unterwegs!

Der erste Eindruck der Kathedrale bestätigt sich – eine riesige Kirche!

Mit unseren Bordfahrrädern legen wir eine kleine Bergwertung hin und besuchen die Burg von Palma – ein runder Burgbau, dessen Besuch die Höhenmeter jedenfalls wert war!

Die Altstadt von Palma hat auch einiges zu bieten, hier verschmelzen Kulturen und Baustile! Der Ruf als “Ballermann”-Stadt ist viel zu kurz gegriffen!

Der Hauptplatz scheint aus einem einzigen Gebäude zu bestehen – sieht man sonst nirgendwo!

Morgen gibt’s dann noch die notwendige Einkaufsrunde, dann geht’s weiter Richtung Ibiza und Formentera!

Colonia de Sant Jordi und die Bucht El Trenc

Von unserer schönen Ankerbucht geht es weiter an die Südküste von Mallorca – wir ankern vor dem bekannten Strand El Trenc – ein kilometerlanger, wunderschöner Sandstrand.

Bei unserem Landgang besuchen wir die Saline von Sant Jordi – eine kleine Salzproduktion, die zusammen mit den Salzfeldern von Ses Salines ca. 15.000 t Salt im Jahr produziert – unter anderem das begehrte Fleur de Sel,

Am Wochenende geht’s weiter nach Palma. Dort wollen wir noch einige Ersatzteile einkaufen und werden bis zumindest Montag bleiben – da haben die Geschäfte offen.

Wir setzen über auf Mallorca

Nach der Burgbesichtigung segeln wir an den südwestlichen Zipfel von Menorca, um am nächsten Tag ein Windfenster zu erwischen, welches uns nach Mallorca bringen soll – ab ca. sechs Uhr früh soll der Wind passen und nur bis ca. 14:00h wehen – da heißt es bald aufstehen!

Wir kommen am frühen Nachmittag in der Bucht Cala Canyamel auf Mallorca an und finden noch genügend Zeit, einen Landgang zu machen. Gleich am Eingang der Bucht ist uns eine Höhle aufgefallen, die wir besuchen. Die Höhle ist über 200 Millionen Jahre alt, wird seit mehr als 200 Jahren touristisch genutzt und beeindruckt mit tollen Formationen, Stalagtiten und Stalagmiten in unglaublicher Größe! Vor Beginn der Führung ist noch Zeit auf ein hopfenhältiges Erfrischungsgetränk!

Wir waren schon in einigen Höhlen und waren nicht sicher, ob wir diesen Höhlenbesuch machen sollen – es hat sich aber gelohnt! Diese Höhle war sicherlich eine der beeindruckenderen, die wir gesehen haben! Von den über 5 km Höhlenlänge sind etwa 1,2 km für Besucher begehbar und von der Führung abgedeckt. Also, wer mal in der Gegend ist…

Die Burg Isabel II

Gleich neben unserem Ankerplatz in der Bucht von Mahon liegt die Burg Isabel II – eine mächtige militärische Anlage, die 1852 fertig gestellt wurde und sich nie im Verteidigungseinsatz bewähren musste. Aufgrund des technologischen Fortschritts bei Waffensystemen war die Anlage allerdings schon kurz nach Fertigstellung obsolet. Es ist aber auf jeden Fall sehenswert, welche gigantischen Anlagen damals erbaut wurden!

Hier bekommt man noch einen Eindruck von der Größe der Anlage – wenn auch nur in einem Wehrgang:

…der hört gar nicht mehr auf!

Nach dem Burgbesuch geht’s zurück zur Crossover, hier unten liegt sie!

Wir verlassen unseren Ankerplatz und machen uns auf Richtung Mallorca!

Unser Thunfisch wird verarbeitet!

Unser riesiger Thunfisch stellt uns vor die Herausforderung, diesen haltbar zu machen – einen Teil konnten wir bei Elke und Kurt einfrieren und einen Teil verschenken – Kurt’s Eltern kommen zu Besuch und sollen auch ein gutes Stück davon haben!

Wir machen uns ans Beizen (da hält er mindestens eine Woche im Kühlschrank) und ans Einrexen (da hält er fast unbegrenzt)!

Voila – fertig.

Das Ganze ist in einer Bordküche nicht wenig Arbeit – drum gibt’s danach eine kleine Belohnung!