Der vulkanische Süden von Gran Canaria

Den heutigen Tag haben wir mit einer feinen Flasche Schampus und der lokalen Spezialität Mandeltorte begonnen – Michi’s Geburtstag muss natürlich gefeiert werden!

Wir haben uns die letzten beiden Tage ein Leihauto gemietet und sind im Zentrum, sowie im Süden und Westen der Insel unterwegs gewesen. Abseits der Touristenpfade wird es im vulkanischen Inneren schnell einsam mit nur wenigen Ortschaften an die steilen Hänge geklebt. Bizarre Landschaftsformen eröffnen sich uns!

Vom Städtchen Tejeda wird uns vor allem das skurrile Museum und der noch skurrilere Museumsführer in Erinnerung bleiben!

An manchen Stellen präsentiert sich das vulkanische Gestein in verschiedenen Farben!

Der Blick vom Mirador de Balcon auf die Westküste…

Von weiter oben sieht man dann auch schön auf Teneriffa hinüber – Der Vulkan Pico del Teide dort geht auf 3715 m hinauf!

Die Bergstraßen sind zum Teil noch steiler und enger als wir das aus Österreich gewohnt sind – der fehlende Schnee macht waghalsig anmutende Straßenführungen möglich und das stabile Lavagestein ist ein guter Untergrund für diese.

Hier eine extrem steile Serpentinenstraße – der zweite Gang hat’s nicht geschafft! Die ganze Straße im Ersten!

Und auch ein Einkehrschwung musste natürlich sein!

Von Las Palmas nach Posito Blanco

Gestern sind wir von Las Palmas nach Posito Blanco gesegelt – wir hatten mit wenig Wind gerechnet, aber es wurde eine schöne Segelfahrt ohne Motor – wir konnten wieder mal unseren Gennaker auspacken und mit achterlichem Raumwind dahincruisen!

Wir legen im Hafen von Posito Blanco an und genießen den Abend im Restaurant nebenan. Heute sind wir dann zu den Dünen von Maspalomas gefahren – ein kurzes Stück mit dem Taxi, aber zu Fuß zu weit bzw. neben der Straße auch uninteressant. Wir wollen lieber in den Dünen wandern…ein kilometerlanger Strand mit anschließender Dünenzone bildet hier die Küste – auf einer eigentlich vulkanischen Insel ist das schon außergewöhnlich!

Offenbar hat sich an diesem Strand ein Treffpunkt der LGBTQ-Szene entwickelt – eigens ausgeflaggte Strandlokale, auffällige Badehosenmode bzw. großer FKK Bereich inklusive…

Der Leuchtturm von Maspalomas ist das älteste Gebäude in der ganzen Gegend. Alles andere ist in den letzten 50 Jahren entwickelt worden – dem Tourismus geschuldet…

Nach der Dünenwanderung, einem Besuch in einer der LGBTQ-Strandbars und einem Bad im Meer mussten wir noch ausgiebig Sangria verkosten…in Rome do as the Romans do… 😉

Gran Canaria

Am Samstag, dem Tag des Faschingsbeginns, kommen wir in Las Palmas an. Fünf volle Tage und ein paar Stunden dazu waren wir auf See und freuen uns auf eine ausgiebige Dusche und eine durchgehende Nacht Schlaf! Beim Einchecken in den Hafen Las Palmas – wir haben großes Glück noch einen Platz zu erwischen, denn der ganze Hafen ist bevölkert von den Teilnehmern an der “Atlantic Rally for Cruisers” (einer organisierten Atlantiküberquerung in einer großen Gruppe – diesmal 170 Yachten) – werden wir von Christa & Moali begrüßt! Die beiden sind bereits am Donnerstag angereist und werden die nächste Woche mit uns verbringen.

Leider mussten wir bei der Überfahrt feststellen, dass unsere Vorsegel-Rollanlage einen Defekt hat. Die genaue Untersuchung hat ergeben, dass ein Montagefehler vorliegt – ein Zwischenstück zwischen den Aluprofilen der Anlage fehlt, natürlich ganz oben! Ich durfte also wieder mal Ausblicke genießen…

Den Sonntag nutzten wir für eine Stadtbesichtigung in Las Palmas

Die Eröffnungsparade wurde von einer Trommlertruppe begleitet – die sorgten kräftig für Stimmung!

Im Stadtzentrum stießen wir auf eine Großdemo gegen die geplante Regierungsbildung von Premier Sanchez zusammen mit den Separatisten aus Katalonien – aber alles gottseidank friedlich!

Seht ihr die Steine am Ende des Strandes beim Auditorium?

Dort wurde Christa von einer Welle ausgehoben, stürzte und verletzte sich an der Hand – inklusive Rettung, Krankenhaus, einrenken,…

…aber gottseidank nicht gebrochen, nur verschoben, Segelfähigkeit ist erhalten 🙂

Auf in die Atlantikwelle!

Leider konnten wir (und ihr!) in den letzten Tagen nicht auf unseren Blog zugreifen – zu Hause war ein FI gefallen und hat den Server lahmgelegt! Vielen Dank an Simon und Gitti, die das Problem rasch finden & beseitigen konnten 🙂

Wir haben uns Montag Früh von Gibraltar aus aufgemacht Richtung Kanarische Inseln. Mit etwas mulmigem Gefühl durchfuhren wir die Straße von Gibraltar auf kürzestem Weg quer, da dort in letzter Zeit häufig Orca-Angriffe gemeldet wurden. Wir blieben dicht bei zwei Fischerbooten, die zur Vermeidung von “Beifang” in der Regel “Pinger” mitführen – schallemittierende Geräte, die Delfine, Orcas und dergleichen vertreiben. Auch etwas Sand haben wir gebunkert, den mögen die Orcas im Wasser auch nicht…aber mehr nach den Motto “nutzt’s nix, so schad’s nix” – und gekostet hat er auch nix am Strand 😉

Ansonsten blieben wir sehr dicht an der Küste, unter 20m Wassertiefe schwimmen die Orcas nicht hin.

Gottseidank sind wir unbeschadet durch das Orca-Gebiet gekommen – eine Yacht in der Nähe von uns hat eines von zwei Steuerrudern verloren, und auch am folgenden Tag wurden zwei Yachten angegriffen!

Orca-defense-Sand 😉

Es geht immer weiter raus auf den Atlantik und es wird immer einsamer – auch auf dem funkbasierten AIS (Automatic Identification System) verschwinden nach und nach alle anderen Schiffe, weil die Entfernungen zu groß werden. Dafür bekommen wir Gesellschaft von anderen Meeresbewohnern…

Das Kerlchen hat uns eine Welle auf’s Deck gespült!

Hier noch ein paar Eindrücke:

Auch der Sternehimmel ist jede Nacht grandios, leider sind unsere Handys für solche Fotos nicht gemacht…

Apropos Atlantikwelle: man glaubt jedes Mal, die Welle kommt hinten rein – aber bisher ist sie immer unter dem Schiff durchgegangen 🙂

Wir sind jetzt seit drei vollen Tagen am Wasser, am Samstag werden wir nach fünf Tagen in Las Palmas anlanden! Dort erwarten uns bereits Moali & Christa, wir freuen uns schon sehr auf den Besuch und die gemeinsame Urlaubszeit!

Next stop: Cádiz

Am Freitag fuhren wir mit unserem Leihwagen nach Cádiz – die Stadt liegt auf einer Halbinsel an einer Lagune. Die Gezeiten sind hier schon deutlich sichtbar – bis zu 3 Meter ändert sich der Wasserspiegel im Maximalfall. Und natürlich gibt’s hier auch wieder Burgen und Wehranlagen am Meer!

Frisurenmix vor dem Castillo;-)

Die Kathedrale ist ein besonders sehenswerter Bau!

Am Freitag Vormittag ist der Fischmarkt in Cádiz ein besonders umtriebiger Platz – leider sind wir etwas zu spät hingekommen und es war schon ziemlich ausverkauft…

Die Hängebrücke über die Lagune ist ein technisches Meisterwerk! Die Brücke ist 3,2 km lang, die Pylonen sind ca. 190 m hoch und die Durchfahrtslichte ist fast 70m!

Morgen werden wir uns auf die Überfahrt vorbereiten – unter anderem werden wir zum Schutz gegen Orcas noch etwas Sand bunkern…

Wind und Welle müssen passen…

Heute ist Samstag, wir liegen noch immer im Hafen Alcaidesa in Gibraltar und warten auf ein geeignetes Wetterfenster für die Überfahrt auf die kanarischen Inseln. Der Wind würde schon passen, aber die Stürme weiter nördlich im Atlantik haben eine Welle zu uns hergeschickt, die für unsere Bootsgröße nicht ratsam ist – so ca. 6 Meter Wellenhöhe. Bis Montag wird sich das Ganze soweit beruhigen, dass wir hoffentlich ablegen können.

In der Zwischenzeit haben wir uns in der Umgebung etwas umgesehen. Am Donnerstag besuchten wir Tarifa – die Welthauptstadt des Windes und ein Mekka für alle Surfer. Nebenbei hat Tarifa eine nette Altstadt und ist bekannt für einen ihrer Herrscher, Guzman den Gütigen, der bei einem Eroberungsversuch durch die Meriniden aus Nordafrika seinen Sohn opferte, um die Stadt nicht preisgeben zu müssen.

Oberhalb des Strandes Valdevaqueros befindet sich eine sehenswerte Düne, die wir besuchen…

…und noch weiter oben ein Restaurant, das man ohne Empfehlung sicher nicht findet – das El Tesoro. Vielen Dank an Wolfgang Renz für den Tipp – das Essen war herrlich und der Blick genial!

Auch der Wirtshund scheint genug abzubekommen 😉

So, hier noch ein paar Bilder von Tarifa und seiner Burg:

Castillo Guzman el Bueno

Gibraltar, wir kommen!

Für den Schlag nach Gibraltar haben wir feinen Segelwind und kommen noch vor Einbruch der Dunkelheit in Gibraltar an. Der “Rock” ist ein imposanter Anblick, der Leuchtturm am “Point of Europe” macht einen ein bisschen nachdenklich, wohin sich die europäische Idee grad entwickelt…

Kaum hatten wir in Gibraltar angelegt, wurden wir von Eveline und Wolfgang begrüßt – sie sind mit dem Wohnmobil in der Gegend unterwegs und wir nutzen die Nähe für ein sehr nettes Treffen.

Wolfgang & Eveline haben dann unauffällig die Rechnung beglichen – herzlichen Dank für die Einladung!!

Am nächsten Morgen geht’s in die englische Enklave – mit unseren Bordfahrrädern sind wir gut gerüstet! Allerdings ist uns da der Flughafen im Weg!

Ich glaub, das gibt’s auf der ganzen Welt nur einmal!

Der Ausflug entwickelt sich zur Mountainbike-Tour!

In der Stadt noch flach…

Die Kirche liegt schon etwas erhöht…
…dann geht’s immer höher rauf…
…manchmal zu steil zum Radeln…
…aber immer mit feinem Ausblick!
Hier z.B. auf die einzigartige Flugfeldquerung…
Ganz oben! – windig!
The Rock…nur die neuen Hochhäuser stören etwas…

Ach ja, da fehlt noch was:

Bevor wir Gibraltar wieder verlassen – Fish & Chips und Guinness!

Malaga & Marbella – Costa del Sol

Unser nächster Schlag führt uns in die Nähe von Malaga, wir landen im Hafen Benalmádena an – ein Hafen, der offenbar mit der ganzen näheren Umgebung gebaut und entwickelt wurde. Die Hafenbecken ziehen sich tief in den Ort hinein, überall sind Geschäfte und Restaurants, fast wie in einer Shoppingmall! Der Anteil an Briten ist hier ziemlich hoch, offenbar ist diese Gegend ein sehr beliebter Überwinterungsort für Engländer!

Wir bleiben nur über Nacht, es geht weiter nach Marbella! Wir haben eine sehr ruhige Überfahrt, es ist fast windstill – was für ein Kontrast zu den vergangenen Tagen!

Ein Schläfchen im Cockpit, ruhiges Meer, die Angel kann auch wieder mal raus – aber leider diesmal erfolglos…wir kommen am Nachmittag in Marbella an und machen einen ausgiebigen Stadtbummel!

Morgen geht’s dann weiter nach Gibraltar, da werden wir uns auf die Überfahrt auf die Kanarischen Inseln vorbereiten und ein gutes Wetterfenster abwarten – momentan scheint es so, als müssten wir da gar nicht allzu lange warten!

Wind auf die Nase!

Von Almerimar gings weiter, genau dahin, woher der Wind kommt – und nicht zu knapp. Unsere nächste Station war der Hafen von Adra, wo wir längsseits anlegten und unser Boot mit Moorings vom Steg wegspannten – denn der Wind war auch im Hafen ganz schön anständig!

Adra ist eine kleine Stadt, aber eher unauffällig – ein kleiner Spaziergang ist trotzdem fein…

Die Temperaturen sind herbstlich und zur Gemütlichkeit ist eine wärmende Decke ganz gut!

Zu reparieren gibt’s auch hin und wieder etwas, diesmal eine Undichtigkeit beim Aktivkohlefilter des Wassermachers…

Unser nächster Schlag ging dann nach Motril, wieder bei kräftigem Wind auf die Nase…

…da bist am Abend auch gut müde…

Samstag soll das Wetter besser sein, wenngleich noch kühl…. wird Zeit, dass wir weiter nach Süden kommen!!

Falsch abgebogen??

Die See hat sich am Samstag wieder etwas beruhigt und wir setzen unsere Reise fort. Geblieben sind kühlere Temperaturen und ein frischer Westwind, der uns auf die Nase bläst – wir müssen also aufkreuzen, unsere Segeltage sind relativ lang, die Distanzen allerdings eher kurz. Von Cartagena aus sind wir über die Bucht El Hornillo nach Garucha, dann nach Almería gesegelt. In Almería besuchen wir das gleich neben dem Hafen gelegene Denkmal der aus diesem Ort in Mauthausen umgebrachten Menschen.

Dann ging’s und weiter nach Almerimar. In Almerimar machen wir nach anstrengenden Segeltagen einen Tag Pause. Das dauernde Hart-am-Wind-Segeln fordert seinen Tribut.

Ganz schön anstrengend, am Montag und Dienstag waren wir jeweils den ganzen Tag mit solchen Schräglagen unterwegs…

Dass die Temperaturen nicht ganz dem für die Jahreszeit Üblichen entsprechen, sieht man auch an den Bergen der Sierra Nevada – normalerweise gibt’s dort Schnee nicht vor Dezember! – oder sind wir irgendwo falsch abgebogen? – wir wollten doch in den Süden!!

Auffällig ist auch die unglaubliche Dichte an Gemüseanbau in diesem Teil von Spanien – von der Küste bis zu den Berghängen alles zugepflastert mit Folientunneln!!

Weiß in den Bergen vom Schnee, weiß in der Ebene von den Folientunneln, da fallen die weißen Schaumkronen nicht mehr auf 😉

Almerimar hat einen gut geschützten Hafen, hier genießen wir nach der Ankunft ein kräftiges Essen – Burger & Steak!

Heute haben wir einen “Schmier- und Putztag” eingelegt. Das Rigg gehört nachgespannt und überprüft, und wir waschen das ganze Salz wieder vom Boot!

Morgen früh geht’s mit frisch geputztem Schiff wieder weiter Richtung Gibraltar – voraussichtlich werden wir bis Montag brauchen, um dort anzukommen!