Sabine und Daniel sind da!

Von der Rodney Bay segeln wir weiter nach Martinique und legen uns in der Bucht von Le Marin vor Anker. Die Bucht ist riesengroß und ebenso die Anzahl der Segelyachten, die hier vor Anker sind! Mit dem Dinghi hole ich Sabine und Daniel ab, die Beiden sind über Puetro Rico und Miami nach Martinique geflogen.

Wir beschließen am Abend, am nächsten Tag Le Marin zu verlassen und nach Fort du France zu segeln – wir wollen die Hauptstadt kurz besichtigen, den Grand Marché (Wochenmarkt) und den bekannten Garten “Jardin de Balata” besuchen.

Aber zunächst muss ich uns uns Martinique einklarieren, das geht hier im Do-it-yourself-Verfahren in der Capitanerie. Ein Bad im Meer und auftanken ist auch noch drin – die Infrastruktur ist hier großartig! Deshalb sind wahrscheinlich auch so viele Boote hier…

Bei gutem Wind segeln wir nach Fort du France, vorbei am malerischen Felsen “Rocher du Diamant”.

Am Abend gibt’s einen kleinen Stadtbummel, bei dem wir feststellen, dass hier alle Geschäfte bereits um 17:00h schließen – die Stadt wirkt am späten Nachmittag wie ausgestorben…aber am Abend wird’s wieder besser! Wir finden ein nettes Lokal und genießen ein feines Abendessen.

Während des Essens macht noch eine Sambaband Halt vor dem Lokal und spielt uns ein Ständchen…

Bye-bye Ralf!

Heute ist Ralf’s Abflugtag. Wir liegen in der Rodney Bay Marina und nutzen den Tag, um unsere Crossover wieder mal richtig zu säubern und einen eingehenden Riggcheck zu machen – schließlich ist es das erste Mal seit der Atlantiküberquerung, dass wir in einem Hafen liegen. Außerdem ist die auf den Kapverden entstandene “Staubpanier” noch immer an versteckten Stellen vorhanden – das muss jetzt ein Ende haben!

Wenn man schon im Mast ist, muss auch ein kleiner Rundblick sein!

Nach der Arbeit gab’s noch selbstgemachte Summer Spring Rolls, danach ging’s für Ralf dann ab zum Flughafen…

Wir bringen Ralf noch zum Taxi…es waren tolle vier Wochen, nicht nur unsere erste Atlantiküberquerung, sondern auch eine so lange Zeit miteinander verbringen zu können – einfach fein!!

Die Rodney Bay

Nach unserem Besuch in der St. Lucia Destillery sind wir weiter nach Norden in die Rodney Bay gesegelt. Diese ist nach Admiral Rodney benannt, welcher hier in der Zeit der amerikanischen Unabhängigkeitskriege eine englische Bastion aufgebaut hat und in dieser idealen Ankerbucht einen Stützpunkt für die englische Krone gegen die Franzosen, die auf der benachbarten Insel Martinique ihrerseits einen Stützpunkt hatten, erhalten wollte.

Nach einer Nacht vor Anker sind wir in den Hafen gewechselt, weil wir wieder einen “Putz- und Schmiertag” einlegen wollen. Aber erst besichtigen wir die Bucht und den “Pigeon Park”, wo die Befestigungsanlagen des Admiral Rodney zu sehen sind.

Zum Abschluss seines Besuches hat uns Ralf am Abend zu einem feinen Essen eingeladen. Herrlichstes von Land und Meer samt chilenischem Roten!

St. Lucia Destillers

Wenn man schon in der Karibik ist, darf man nicht verabsäumen, eine Rum-Destillerie zu besuchen – das hier angebaute Zuckerrohr wird seit jeher unter anderem zu Rum verarbeitet. In der Kolonialzeit gab es einige gewaltsame Versuche, die Landwirtschaft auf Bananen und andere Ertrag bringendere Früchte umzustellen, diese Zeiten sind jedoch gottseidank vorbei!

Wir wanderten heute Mittag zu einer Destillerie, die ihre Produkte weltweit vertreibt – die USA, Australien, Neuseeland, Russland und auch asiatische Staaten zählen zu den Absatzmärkten für die ca. eine Million Liter Rum, die hier erzeugt werden.

Zu Fuss gehende Personen sind hierzulande zwar eine rare Spezies, aber wir brauchen hin und wieder etwas Bewegung!

Üppigstes Grün ist hier auf St. Lucia vorhanden, wohin man blickt!

Nach einer knappen Stunde Wanderung sind wir da…

Wir machen eine Führung durch die Destillerie und lassen uns in die Produktionsabläufe einführen.

Nach der Führung darf die Verkostung der Produkte natürlich nicht fehlen – und auch den angeschlossen Shop besuchen wir natürlich. Die Bordbar muss ja auch entsprechend gefüllt bleiben!

Schnorcheln bei der Marigot-Bucht

Heute fuhren wir mit dem Dinghi “einmal ums Eck” für einen kleinen, feinen Schnorchel-Ausflug.

Wir sehen einige Korallen und viele Fische, allerdings auch abgestorbene Korallen – die Korallenbleiche scheint hier auch ein Thema zu sein.

Am Rückweg fahren wir noch bei einem Segelboot vorbei, dem der Hurrikane IRMA nicht so gut getan hat!

Am späten Nachmittag war dann noch Zeit, den karibischen Farben zu frönen 😉

Von Barbados nach St. Lucia

Am Freitag Nachmittag brechen wir nach St. Lucia auf – ein Schlag von ca. 120 Seemeilen bis zu unserem Ziel, der Marigot Bay. Wir segeln bei kräftigem Halbwind die ganze Nacht durch, am Morgen haben wir ein feines Erwachen – einerseits tolle Wetterstimmungen,…

…das Land in Sicht ist eindrucksvoll…

…UND: eine riesige Delfinschule begleitet uns fast eine Viertelstunde lang, immer abwechselnd schwimmen einige Tiere direkt vor dem Boot her, ein tolles Schauspiel!

Wir legen uns in der Marigot Bay an eine Boje. In dieser Bucht wurde Dr. Doolittle gedreht, ein karibischer Ort wie aus dem Bilderbuch! Kräftiges Grün zusammen mit den Farben des Wassers,…

…besonders, wenn sich auch die Wolken verzogen haben!

…und auch die Drinks können Farbe!

Barbados – gemischte Gefühle!

Von der Six Men’s Bay – wo wir von der Überfahrt angekommen waren – segeln wir in die Hauptstadt Bridgetown. Wir ankern in der Carlisle Bay vor der Stadt und fahren mit dem Dinghi ins Zentrum, um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Offenbar hat die Corona-Pandemie und der damit ausbleibende Tourismus einige Kerben ins das Leben der Stadt geschlagen…es gibt eine beträchtliche Anzahl an “Lost Places” – Betriebe, die stillgelegt und verfallen sind (Lounge Bars, Restaurants, Geschäfte,…).

In der Innenstadt sind an jeder Ecke Stehtische, an denen die lokale Bevölkerung Glücksspielen nachgeht. Die Hauptstraße ist einigermaßen in Funktion, sobald man etwas abweicht, bemerkt man allerdings unweigerlich die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Aber es scheint ja wieder aufwärts zu gehen!

Wir beschließen, in der Carlisle Bay noch bei einem Schiffswrack schnorcheln zu gehen und dann Richtung St. Lucia aufzubrechen!

Das Wrack hat als Keimzelle für ein Korallenriff gedient…leider ist das Wasser an dem Tag, an dem wir schnorcheln, nicht allzu klar – aber wir sind trotzdem von der Vielfalt an maritimen Leben erfreut.

Nach dem Schnorcheln brechen wir zur Überfahrt nach St. Lucia auf, mehr davon morgen!

Angekommen!

Nach der Kurzmeldung gestern heute etwas ausführlicher…nach genau 2239 Seemeilen in 17,5 Tagen sind wir gestern um 09:15h in der Six Men’s Bay, einer ein klein wenig nördlich des Städtchens Speightstown gelegenen Bucht, vor Anker gegangen. Der letzte Segeltag war recht dynamisch, die immer wieder auftauchenden Squalls mit kurzen, sehr starken Regenfällen und auffrischendem, kräftigem Wind haben uns in der Nacht vor der Ankunft noch ein wenig beschäftigt.

Kaum hatten wir den Anker fallen gelassen, kam die Sonne raus und hat uns auf Barbados begrüßt – sehr anständig!

Nach der Ankunft gab’s ein ausgiebiges Frühstück, natürlich verbunden mit einem guten Schluck!

Wir haben nach dem Frühstück die Einreiseformalitäten erledigt und sind dann nach Speightstown aufgebrochen – den Flair eines kleinen karibischen Städtchens einsaugen…

…die karibischen Farben wahrnehmen…

…gut Essen gehen…

…und natürlich die erfolgreiche Atlantiküberquerung feiern!!

(Negronis können die auch hier mixen ;-))

Zum Abschluss der Überquerung gab’s heute Früh dann noch ein letztes Opfer für Poseidon – Ralf’s Segelschnauzbart musste dran glauben, das war so vereinbart!

Ach ja, eins noch…wir sind hier in guter Gesellschaft! Unsere Crossover ist ein richtiges Spielzeug gegen unsere Bootsnachbarn 😉

Endspurt!

Der letzte Tag unserer Atlantiküberquerung geht schneller, als uns lieb ist! Wir wollen wenn möglich bei Tageslicht auf Barbados anlanden, allerdings hat der Wind ordentlich zugelegt und präsentiert sich mit Spitzen von fast 37 Knoten!

Wir haben nur mehr ganz wenig Segel draußen und sind trotzdem schneller als gewollt – naja, dann wird’s halt wieder eine Nachtansteuerung!

Es ziehen immer wieder Squalls vorbei – das sind kleinere Gewitterzellen, die recht viel Regen und manchmal auch hohe Windgeschwindigkeiten bringen – nach einer Viertelstunde ist’s dann vorbei…

…und so wenn man mitten drin ist…in Sekunden alles nass, ist aber danach auch schnell wieder trocken…

Der starke Wind manifestiert sich auch in noch höheren Wellen – manche gehen auf fünf Meter rauf! Aber wir fühlen uns auf unserer Crossover sehr sicher, kein Grund zur Sorge!

Gestern gab’s ein feines Gemüsecurry, heute wird’s ein Eintopf. Die Vorrats-Schapps sind immer noch gut gefüllt – nur das frische Gemüse geht langsam zur Neige. Aber wir dürfen uns ja bereits auf Essen an stillstehenden Tischen mit karibischen Köstlichkeiten an Land freuen!

Die restliche Wegstrecke ist nun wirklich überschaubar, wir sind bereits weniger als 100 Seemeilen von Barbados entfernt!