Auf in die Atlantikwelle!

Leider konnten wir (und ihr!) in den letzten Tagen nicht auf unseren Blog zugreifen – zu Hause war ein FI gefallen und hat den Server lahmgelegt! Vielen Dank an Simon und Gitti, die das Problem rasch finden & beseitigen konnten 🙂

Wir haben uns Montag Früh von Gibraltar aus aufgemacht Richtung Kanarische Inseln. Mit etwas mulmigem Gefühl durchfuhren wir die Straße von Gibraltar auf kürzestem Weg quer, da dort in letzter Zeit häufig Orca-Angriffe gemeldet wurden. Wir blieben dicht bei zwei Fischerbooten, die zur Vermeidung von “Beifang” in der Regel “Pinger” mitführen – schallemittierende Geräte, die Delfine, Orcas und dergleichen vertreiben. Auch etwas Sand haben wir gebunkert, den mögen die Orcas im Wasser auch nicht…aber mehr nach den Motto “nutzt’s nix, so schad’s nix” – und gekostet hat er auch nix am Strand 😉

Ansonsten blieben wir sehr dicht an der Küste, unter 20m Wassertiefe schwimmen die Orcas nicht hin.

Gottseidank sind wir unbeschadet durch das Orca-Gebiet gekommen – eine Yacht in der Nähe von uns hat eines von zwei Steuerrudern verloren, und auch am folgenden Tag wurden zwei Yachten angegriffen!

Orca-defense-Sand 😉

Es geht immer weiter raus auf den Atlantik und es wird immer einsamer – auch auf dem funkbasierten AIS (Automatic Identification System) verschwinden nach und nach alle anderen Schiffe, weil die Entfernungen zu groß werden. Dafür bekommen wir Gesellschaft von anderen Meeresbewohnern…

Das Kerlchen hat uns eine Welle auf’s Deck gespült!

Hier noch ein paar Eindrücke:

Auch der Sternehimmel ist jede Nacht grandios, leider sind unsere Handys für solche Fotos nicht gemacht…

Apropos Atlantikwelle: man glaubt jedes Mal, die Welle kommt hinten rein – aber bisher ist sie immer unter dem Schiff durchgegangen 🙂

Wir sind jetzt seit drei vollen Tagen am Wasser, am Samstag werden wir nach fünf Tagen in Las Palmas anlanden! Dort erwarten uns bereits Moali & Christa, wir freuen uns schon sehr auf den Besuch und die gemeinsame Urlaubszeit!

Next stop: Cádiz

Am Freitag fuhren wir mit unserem Leihwagen nach Cádiz – die Stadt liegt auf einer Halbinsel an einer Lagune. Die Gezeiten sind hier schon deutlich sichtbar – bis zu 3 Meter ändert sich der Wasserspiegel im Maximalfall. Und natürlich gibt’s hier auch wieder Burgen und Wehranlagen am Meer!

Frisurenmix vor dem Castillo;-)

Die Kathedrale ist ein besonders sehenswerter Bau!

Am Freitag Vormittag ist der Fischmarkt in Cádiz ein besonders umtriebiger Platz – leider sind wir etwas zu spät hingekommen und es war schon ziemlich ausverkauft…

Die Hängebrücke über die Lagune ist ein technisches Meisterwerk! Die Brücke ist 3,2 km lang, die Pylonen sind ca. 190 m hoch und die Durchfahrtslichte ist fast 70m!

Morgen werden wir uns auf die Überfahrt vorbereiten – unter anderem werden wir zum Schutz gegen Orcas noch etwas Sand bunkern…

Wind und Welle müssen passen…

Heute ist Samstag, wir liegen noch immer im Hafen Alcaidesa in Gibraltar und warten auf ein geeignetes Wetterfenster für die Überfahrt auf die kanarischen Inseln. Der Wind würde schon passen, aber die Stürme weiter nördlich im Atlantik haben eine Welle zu uns hergeschickt, die für unsere Bootsgröße nicht ratsam ist – so ca. 6 Meter Wellenhöhe. Bis Montag wird sich das Ganze soweit beruhigen, dass wir hoffentlich ablegen können.

In der Zwischenzeit haben wir uns in der Umgebung etwas umgesehen. Am Donnerstag besuchten wir Tarifa – die Welthauptstadt des Windes und ein Mekka für alle Surfer. Nebenbei hat Tarifa eine nette Altstadt und ist bekannt für einen ihrer Herrscher, Guzman den Gütigen, der bei einem Eroberungsversuch durch die Meriniden aus Nordafrika seinen Sohn opferte, um die Stadt nicht preisgeben zu müssen.

Oberhalb des Strandes Valdevaqueros befindet sich eine sehenswerte Düne, die wir besuchen…

…und noch weiter oben ein Restaurant, das man ohne Empfehlung sicher nicht findet – das El Tesoro. Vielen Dank an Wolfgang Renz für den Tipp – das Essen war herrlich und der Blick genial!

Auch der Wirtshund scheint genug abzubekommen 😉

So, hier noch ein paar Bilder von Tarifa und seiner Burg:

Castillo Guzman el Bueno

Gibraltar, wir kommen!

Für den Schlag nach Gibraltar haben wir feinen Segelwind und kommen noch vor Einbruch der Dunkelheit in Gibraltar an. Der “Rock” ist ein imposanter Anblick, der Leuchtturm am “Point of Europe” macht einen ein bisschen nachdenklich, wohin sich die europäische Idee grad entwickelt…

Kaum hatten wir in Gibraltar angelegt, wurden wir von Eveline und Wolfgang begrüßt – sie sind mit dem Wohnmobil in der Gegend unterwegs und wir nutzen die Nähe für ein sehr nettes Treffen.

Wolfgang & Eveline haben dann unauffällig die Rechnung beglichen – herzlichen Dank für die Einladung!!

Am nächsten Morgen geht’s in die englische Enklave – mit unseren Bordfahrrädern sind wir gut gerüstet! Allerdings ist uns da der Flughafen im Weg!

Ich glaub, das gibt’s auf der ganzen Welt nur einmal!

Der Ausflug entwickelt sich zur Mountainbike-Tour!

In der Stadt noch flach…

Die Kirche liegt schon etwas erhöht…
…dann geht’s immer höher rauf…
…manchmal zu steil zum Radeln…
…aber immer mit feinem Ausblick!
Hier z.B. auf die einzigartige Flugfeldquerung…
Ganz oben! – windig!
The Rock…nur die neuen Hochhäuser stören etwas…

Ach ja, da fehlt noch was:

Bevor wir Gibraltar wieder verlassen – Fish & Chips und Guinness!

Malaga & Marbella – Costa del Sol

Unser nächster Schlag führt uns in die Nähe von Malaga, wir landen im Hafen Benalmádena an – ein Hafen, der offenbar mit der ganzen näheren Umgebung gebaut und entwickelt wurde. Die Hafenbecken ziehen sich tief in den Ort hinein, überall sind Geschäfte und Restaurants, fast wie in einer Shoppingmall! Der Anteil an Briten ist hier ziemlich hoch, offenbar ist diese Gegend ein sehr beliebter Überwinterungsort für Engländer!

Wir bleiben nur über Nacht, es geht weiter nach Marbella! Wir haben eine sehr ruhige Überfahrt, es ist fast windstill – was für ein Kontrast zu den vergangenen Tagen!

Ein Schläfchen im Cockpit, ruhiges Meer, die Angel kann auch wieder mal raus – aber leider diesmal erfolglos…wir kommen am Nachmittag in Marbella an und machen einen ausgiebigen Stadtbummel!

Morgen geht’s dann weiter nach Gibraltar, da werden wir uns auf die Überfahrt auf die Kanarischen Inseln vorbereiten und ein gutes Wetterfenster abwarten – momentan scheint es so, als müssten wir da gar nicht allzu lange warten!

Wind auf die Nase!

Von Almerimar gings weiter, genau dahin, woher der Wind kommt – und nicht zu knapp. Unsere nächste Station war der Hafen von Adra, wo wir längsseits anlegten und unser Boot mit Moorings vom Steg wegspannten – denn der Wind war auch im Hafen ganz schön anständig!

Adra ist eine kleine Stadt, aber eher unauffällig – ein kleiner Spaziergang ist trotzdem fein…

Die Temperaturen sind herbstlich und zur Gemütlichkeit ist eine wärmende Decke ganz gut!

Zu reparieren gibt’s auch hin und wieder etwas, diesmal eine Undichtigkeit beim Aktivkohlefilter des Wassermachers…

Unser nächster Schlag ging dann nach Motril, wieder bei kräftigem Wind auf die Nase…

…da bist am Abend auch gut müde…

Samstag soll das Wetter besser sein, wenngleich noch kühl…. wird Zeit, dass wir weiter nach Süden kommen!!

Falsch abgebogen??

Die See hat sich am Samstag wieder etwas beruhigt und wir setzen unsere Reise fort. Geblieben sind kühlere Temperaturen und ein frischer Westwind, der uns auf die Nase bläst – wir müssen also aufkreuzen, unsere Segeltage sind relativ lang, die Distanzen allerdings eher kurz. Von Cartagena aus sind wir über die Bucht El Hornillo nach Garucha, dann nach Almería gesegelt. In Almería besuchen wir das gleich neben dem Hafen gelegene Denkmal der aus diesem Ort in Mauthausen umgebrachten Menschen.

Dann ging’s und weiter nach Almerimar. In Almerimar machen wir nach anstrengenden Segeltagen einen Tag Pause. Das dauernde Hart-am-Wind-Segeln fordert seinen Tribut.

Ganz schön anstrengend, am Montag und Dienstag waren wir jeweils den ganzen Tag mit solchen Schräglagen unterwegs…

Dass die Temperaturen nicht ganz dem für die Jahreszeit Üblichen entsprechen, sieht man auch an den Bergen der Sierra Nevada – normalerweise gibt’s dort Schnee nicht vor Dezember! – oder sind wir irgendwo falsch abgebogen? – wir wollten doch in den Süden!!

Auffällig ist auch die unglaubliche Dichte an Gemüseanbau in diesem Teil von Spanien – von der Küste bis zu den Berghängen alles zugepflastert mit Folientunneln!!

Weiß in den Bergen vom Schnee, weiß in der Ebene von den Folientunneln, da fallen die weißen Schaumkronen nicht mehr auf 😉

Almerimar hat einen gut geschützten Hafen, hier genießen wir nach der Ankunft ein kräftiges Essen – Burger & Steak!

Heute haben wir einen “Schmier- und Putztag” eingelegt. Das Rigg gehört nachgespannt und überprüft, und wir waschen das ganze Salz wieder vom Boot!

Morgen früh geht’s mit frisch geputztem Schiff wieder weiter Richtung Gibraltar – voraussichtlich werden wir bis Montag brauchen, um dort anzukommen!

Stürmische See!

Wir sind grad echt froh, uns für die Tage im Hafen entschieden zu haben – der Wind pfeift uns in den Ohren (selbst im Hafen über 30 Knoten, draußen weit über 40 Knoten!) und die Wellen sind bis zu 4m hoch – wahrlich kein Wohlfühlort für uns mit unserer Crossover!

Wir konnten jedenfalls die Zeit im Hafen auch für ein paar Vorbereitungen für die Atlantiküberquerung nutzen. Wir haben die Dieselkapazität mit Kanistern erweitert und die Rettungsinsel muss aus der Backskiste raus auf das Deck – der Platz wird anderweitig benötigt und die Rettungsinsel muss ohnehin griffbereit sein! Im Innenraum haben wir außer den Fangnetzen auch Abdeckungen für das Küchenregal komplettiert, und ein Getriebeöl-Wechsel war auch noch notwendig!

Das passt gut – fest verzurrt und im Notfall schnell griffbereit!

Morgen früh geht’s weiter Richtung Gibraltar – zumindest ein Stück weit. Der Wind ist wieder in segelbaren Bereichen und hoffentlich steht nicht mehr allzu viel von der Welle der letzten Tage…

Wir besuchen die Alhambra!

Während wir in Cartagena im Hafen liegen und die Starkwinde noch im Anzug sind, mieten wir uns ein Auto und fahren nach Granada, wo wir als Erstes die Alhambra besuchen. Leider können wir nur den öffentlich zugänglichen Teil sehen, da die Tickets für die Palastführungen bis November ausverkauft sind – schade! Dennoch gewinnen wir durch diesen Abstecher viele neue Eindrücke!

Hier ein paar Eindrücke von der Alhambra, in welcher wir den Einfluss aus dem arabischen Raum sehr deutlich sehen können. Viele Details erinnern uns an Palastanlagen, die wir in Indien gesehen haben – und die auch unter dem Einfluss der Sultane aus dem arabischen Raum entstanden sind.

Nach der Besichtigung der Alhambra schauten wir uns in Granada um – eine Stadt etwa in der Größe von Linz, aber mit ca. 60.000 Studenten – Lokalszene überreichlich, und eine sehr schöne Altstadt!

Poseidon-Brunnen am Piazza de Bib-Rambla

Wir nächtigten in einem AirBnB-Apartment, fuhren aber gleich in der Früh zurück zum Schiff – der stürmische Wind war im Anmarsch und es brauchte noch ein paar Sicherheitsmaßnahmen!

Schlechtwetter im Anmarsch!!

Wir tingeln Spaniens Küste südwärts und sind immer wieder erstaunt über die Architektur, die sich uns bietet – ganz anders als in allen Ländern Europas, deren Küsten wir bisher bereist haben, ist hier die hervorstechende Gebäudeform – das Hochhaus! – echt gewöhnungsbedürftig, wobei es Abschnitte gibt, an denen die Gebäude aneinandergereihten Legosteinen ähneln, dann aber wieder welche, wo Architektenkunst erkennbar ist – auch für uns als Laien…

Der zweite Eindruck, der sich uns bietet, sind die vielen Fischfarmen entlang der Küste. Da möchten wir mit dem Boot nicht dreinfahren – manche sind allerdings nicht in den Seekarten eingezeichnet, da heißt es aufpassen! Bei den größeren Fischfarmen sind Verarbeitungsbetriebe auf Schiffen gleich direkt vor Ort!

Wir sehen am Wetterbericht, dass für die nächsten Tage grausige Winde angesagt sind und beschließen, für ein paar Tage in Cartagena in den Hafen zu gehen, und diese Schlechtwetterphase abzuwarten, bevor es Richtung Gibraltar weitergeht – am Atlantik ist das Wetter derzeit auch ziemlich turbulent. Wir sind froh, in Cartagena einen Liegeplatz zu bekommen, da alle Segelboote nun in die Häfen drängen!

Einige Vorbereitungen für die Atlantikphase unserer Reise können wir hier vorziehen und so die Zeit trotzdem gut nützen!

So sieht’s Donnerstag und Freitag…
…an Spaniens Küste aus – das lassen wir aus!!!

Die Hafenzeit beschert uns nette Kontakte, wir lernen Louis aus der Bretagne kennen und essen gemeinsam zu Mittag – Michi’s Jause und der von Louis mitgebrachte Portwein harmonieren perfekt!