Nach dem Besuch des Nationalparks nächtigen wir in der Bucht von St. Thomas und machen uns am nächsten Tag in der Früh auf nach Anegada. Diese außergewöhnliche Insel hat sich einen zweiten Besuch verdient. Bei relativ leichtem Wind setzen wir den Gennaker und genießen eine ruhige, aber dennoch recht zügige Überfahrt!
Wir leihen uns wieder Scooter aus und genießen diese Koralleninsel mit wunderbaren Sandstränden und karibischen Farben!
Aber auch Strandbar und gutes Essen dürfen nicht fehlen!
Erhaben oder reingedrückt???
Man kann diese Insel nicht hinter sich lassen, ohne den heimischen “Spiny Lobster” gekostet zu haben!
Die Leute hier sind extrem freundlich, auf der Suche nach Benzin für unser Dinghi gibt uns ein Touristen-Motorbootfahrer etwas Benzin ab!
Auch eine Runde schnorcheln muss wieder sein – auch wenn die Korallenriffe hier durch Hurricane Irma und durch die Korallenbleiche stark geschädigt sind!
Ein Blick auf die Flamingos und die Iguanas geht sich auch immer aus!
Gestern sind Sabine und Benno angekommen, sie werden die nächsten drei Wochen mit uns unterwegs sein. Wir holen sie bei der Fähre in Road Town ab, die Wiedersehensfreude ist groß! Die beiden haben einen Anreisemarathon hinter sich (Wien/London/New York/Miami/Charlotte Amelie per Flieger und dann noch mit der Fähre nach Road Town!), sind aber bei der Ankunft frisch und munter – in Charlotte Amelie gab´s eine Zwischenübernachtung zum Ausschlafen 🙂
Heute Vormittag gab´s dann Proviantieren im Supermarkt – wir haben uns für die nächsten Tage eingedeckt, damit wir die weiteren Ziele unabhängig von Einkaufsmöglichkeiten anlaufen können.
Wie üblich entfernen wir bei allen Konserven die die Etiketten und entsorgen alle Pappverpackungen unverzüglich, um nicht Ungeziefer (v.a. Kakerlaken) ins Boot zu bekommen – bis jetzt haben wir uns an diese Vorgehensweise gehalten und sind ungezieferfrei geblieben 🙂
Nach dem Bunkern sind wir Richtung Nationalpark “The Baths” ausgelaufen. Wir hatten diesen bereits mit Christa und Moali besucht und wollten gerne nochmal hin!
Bei traumhaftem Wetter genossen wir den Nationalpark in vollen Zügen! Wir legten an einer Boje an, fuhren mit dem Dinghi bis zu einer dafür vorgesehenen Dinghi-Festmacherleine und schwammen an den Strand. Dann ging’s wieder zwischen den spektakulären Felsen durch – für uns war’s das zweite Mal, trotzdem wieder unheimlich beeindruckend!
So sieht’s dann in beim Durchgehen aus:
Nach dem Nationalpark-Besuch suchten wir uns einen Ankerplatz in der Bucht von Spanish Town und genossen erstmal einen Ankerschluck!
Heute haben wir wieder zwei Tauchgänge gemacht, beide im Bereich von Cooper Island, beide sehr fein (Cistern Point und Carval Rock) – intakte Korallenlandschaften und viele, viele Fische – inklusive einer Schildkröte, eines Hais, vieler Tarpune, vieler Lobster in ihren Verstecken und auch eines Oktopus!
Es ist immer wieder faszinierend, sich inmitten dieser Tiere bewegen und sie beobachten zu können, ohne dass diese flüchten (solange man sich entsprechend ruhig verhält) – ganz anders als an Land 😉
Leider können wir noch keine Unterwasserbilder von Flaschentauchgängen teilen, die GoPro hält nur 10 m Tiefe aus. Das wird sich allerdings in wenigen Tagen ändern – Sabine und Benno kommen uns besuchen und bringen uns ein Unterwassergehäuse und Rotfilter für die GoPro mit – hoffentlich bringen wir dann auch schöne Fotos von Tauchgängen zusammen!
Wir nehmen die Fähre von Road Town auf Tortola (British Virgin Islands) nach Charlotte Amelie (US Virgin Islands), einerseits um Charlotte Amelie zu besuchen, andererseits um mit dem erforderlichen ESTA-Visum einmal in das Staatsgebiet der USA eingereist zu sein – dies macht die Einreise mit dem eigenen Boot dann um vieles unbürokratischer.
Wir stehen also bald auf und machen uns auf den Weg zur Fähre – um 7:30h ist Abfahrt!
Nach einer Stunde Fahrt sind wir da – die Fähre ist mit 25 Knoten Geschwindigkeit recht flott unterwegs! Charlotte Amelie ist nicht unbedingt eine urbane Perle und mit 14.000 Einwohnern auch nicht gewaltig groß für eine Hauptstadt. Die dahinterliegende Geschichte ist jedoch recht interessant! Die Insel St. Thomas mit der Hauptstadt Charlotte Amalie war Handelszentrum der dänischen westindischen Inseln und Hauptquartier für einige Schifffahrtslinien. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt konnten die spanischen und englischen Inseln ringsherum den Hafen Charlotte Amelie – der der dänischen Krone gehörte – umgehen und direkte Linien betreiben. Dies bedeutete wirtschaftlichen Rückgang und mit einigen Hurricanes, Tsunamis und Feuersbrünsten als Draufgabe entschied sich die dänische Krone nach langen Verhandlungen, die dänischen westindischen Inseln 1917 an Amerika zu verkaufen (um 25 mio. $ !!)
Das Fort Christian stammt noch aus der dänischen Zeit!
Blick vom Fort auf die Stadt
Im Inneren die ehemaligen Räumlichkeiten des Generalgouverneurs…
…und die alte Soldatenküche…
Heute legen auch viele Kreuzfahrtschiffe hier an und aufgrund der Zollfreiheit ist die Juweliersdichte extrem hoch!
Auch die Kirche und die Synagoge besuchen wir – und werden in die Synagoge sogar hineingebeten – in Wien wäre das nahezu unvorstellbar! Der Rabbi ist sehr kommunikativ und erzählt uns von der ersten jüdischen Besiedelung der westindischen Inseln und deren Bedeutung für die heutige Position der jüdischen Gemeinschaft in den USA – sehr interessant, aber eine genauere Wiedergabe würde den Rahmen dieses Blogs sprengen 😉
Die Synagoge am Eingang……auch die Bedeutung des Sandbodens durfen wir erfahren 🙂Im Inneren,,,…und ganz hinten!
Auch die katholische Kirche hat hier eine besondere Bedeutung – neben der Kirche gleich die Schule und auch die Armenausspeisung sowie die Heilsarmee…
Abends sind wir wieder zurück in Road Town auf Tortola – bei der Abfahrt mit der Fähre in Charlotte Amelie lernen wir auch noch den Wasserflugzeug – Flughafen kennen. Auch mal was anderes anzusehen, wie ein solches Flugzeug einfach in der Bucht zwischen anderen Booten abhebt!
Vom Beginn unserer Segelreise weg sind wir immer wieder mit unseren Freunden Elke und Kurt von der Into the Blue zusammengetroffen und haben sehr schöne gemeinsame Stunden verbracht! Für uns beginnt nun der Abschnitt der Rückreise nach Europa, Elke und Kurt zieht es Richtung Pazifik. Die Beiden wollen unseren Planteten umrunden und haben sich dafür eine Zeitspanne von fünf Jahren eingeräumt – ein toller Plan!
Jetzt geht es für die Into the Blue zurück nach Martinique, wo noch einige Bootsarbeiten an ihrer Amel 54 anstehen – bevor sie den Pazifik überqueren, muss alles Tip-Top sein!
Wir haben ein feines Abschiedsessen auf Anegada – die lokale Spezialität gegrillter Lobster wird von Shauntea und ihrem Großvater für uns aufgekocht!
Lobstergrillerei……mit Koch!Gegrillter Lobster……mit Vorspeise Conch FrittersUnser neuer Freund Kyle – zehn Monate alt und ein voller Wonneproppen!
Wehmütig verabschieden wir uns am nächsten Morgen endgültig – allerdings mit dem gemeinsamen Plan, in nicht allzu ferner Zukunft ein Wiedersehen zustande zu bringen – wo auch immer am Globus…
Einstweilen: Bon Voyage, fair winds und passt gut auf euch auf!
Anegada hat’s uns angetan, wir bleiben noch ein wenig. Die Ürsprünglichkeit dieser Insel ist faszinierend, die Farben und Strände bilderbuchhaft.
Conch – Meerresschnecken gibt’s hier zu Hauf, sie werden zu der lokalen Spezialität “Conch Fritters” verarbeitet. Gleiches gilt für die Caribbean Lobsters. Diese sind eigentlich Langusten, haben also keine Scheren und sind mit sehr langen Fühlern ausgestattet. Hier werden sie hauptsächlich gegrillt oder z.B. bei Rotis oder Salaten beigegeben – hervorragend! Da die Insel praktisch vollständig von einem Riff umgeben ist, gibt es die Lobster in Hülle und Fülle. Sie werden nur von Einheimischen gefangen und bei nur 300 Einwohnern ist genug für alle da – auch für die paar Segeltouristen…
Die lokalen Fischer bewahren sie direkt am Steg auf, frischer kriegt man sie nirgendwo…
Gestern Abend hatten wir wieder einen glutroten Sonnenuntergang, den wir bei einem Sundownder bei unseren Freunden Elke und Kurt genossen.
Kurz danach waren wir allerdings ziemlich überrascht…
…nach dem Sonnenuntergang auf einmal DAS am Abendhimmel:
Das Ganze war etwas “spooky” anzusehen, aber die im Video geäußerte Vermutung hat sich bei einer Internet-Recherche bestätigt – es war der Start einer Rakete von Cape Canaveral aus, mit welcher Space-X Satelliten in die Umlaufbahn befördert – na, dann sind wir wieder beruhigt…
Unser Tauchgang zum Wrack der Rhone ist richtig toll! Die Rhone war ein gemischtes Segel. und Dampfschiff und hatte 1867 den Rekord für Atlantiküberquerungen um 2 Wochen verbessert! In einem Hurricane im Jahr 1867 kollidierte sie mit dem Felsen an der Südspitze von Salt Island und das eindringende Meerwasser brachte den auf Volllast laufenden Dampfkessel zur Explosion. Über 200 Menschen fanden ihr nasses Grab! Aufgrund der Explosion liegt das Wrack etwas verstreut, mit zwei Tauchgängen konnten wir alle Teile genau inspizieren und die tolle Korallenlandschaft mit üppigem Marineleben erleben (Haie, Moräne, Barracuda, Lobster und unglaublich viele “Kleinfische”)!
Am Weg zum Tauchspot…So liegen die Teile der Rhone am Meeresgrund!
Nach dem Tauchgang gab’s Sushi bei Elke und Kurt auf der Into the Blue – what a treat!
Wir beschließen, nach Anegada ganz im Norden der Inselgruppe aufzubrechen und einen Zwischenstopp im North Sound von Virgin Gorda einzulegen – auf einen Sundowner beim Saba Rock!
Wir hatten viel Spaß bei einem monumentalen Jenga – Spiel! Sogar die Leute von den Nachbartischen kamen zum Applaudieren!
Am nächsten Morgen ging’s weiter nach Anegada – eine ganz flache Insel, die von Riffen umgeben ist und die für die perfekten Lobster bekannt ist!
Wir mieten uns Scooter und erkunden die Insel – sie hat nur 300 Einwohner und ist sehr ursprünglich – auch der Tourismus ist äußerst überschaubar und hat die lokalen Strukturen intakt gelassen!
Wir besuchen eine kleine Aufzuchtstation für die lokale Iguanapopulation – diese Tiere sind vom Aussterben bedroht und sollen im Überleben gesichert werden.
Die Strände sind fast kitschig, die Farben bilderbuchmäßig karibisch!
Es gibt nur wenige Lokale, wir finden das sehr angenehm!
Die Drinks in der Palmenwedel – gedeckten Strandbar sind fein – und der Lobster in Sid’s Restaurant perfekt!
In den letzten Tagen haben wir die eine oder andere Schnorchelrunde gedreht und dabei einige schöne Begegnungen gehabt – unter anderem zusammen mit unseren Freunden von der Into the Blue, Kurt und Elke!
Hier ein paar Bilder von den faszinierenden Lebewesen unter Wasser!
Ein Schwarm blauer DoktorfischeKorallenstock mit grünen, roten und gelben KorallenHolothuria oder SeegurkeStachelrochenGepunkteter IgelfischSchildkröteTrichterkorallePapageienfischGefleckter AdlerrochenBarracudaElchgeweih – KorallenKurti beim Rhone-Wrack
Morgen haben wir zwei Flaschentauchgänge vor, einen beim Wrack der RMS Rhone und einen bei einem naheliegenden Riff – da freuen wir uns schon sehr drauf!
Nach mehr als zwei Wochen ist’s für die beiden Zeit, die Heimreise anzutreten! Wir haben noch ein Abschiedsessen in Lokal Loose Mongoose – vielen Dank für die feine Einladung!
Das Lokal Loose Mongoose – karibischer Flair!
Am nächsten Morgen heißt es dann Taschen packen und zum Flughafen gehen…ja genau – gehen! Wir liegen an einer Boje in der Trellis Bay, diese liegt direkt neben dem Flughafen – der nicht sehr viele Flugbewegungen hat, ist also trotzdem eine ruhige Nacht! Wäre da nicht der Umstand, dass wir – obwohl an einer offiziellen Boje liegend – eine Grundberührung haben und uns mitten in der Nacht an eine andere Boje verholen müssen. Naja, gottseidank nix passiert!
Für’s ganze Gepäck und alle Leute braucht’s zwei Dinghi-Fahrten! Dank unserer Bord – Sackrodel sind die fünf Minuten zu Fuß auch mit Gepäck kein Problem!
Nach dem Einchecken gibt’s noch einen Abschiedsdrink, dann geht’s heimwärts! Schön war’s, danke für die gemeinsame Zeit!
Auf dem Weg vom Norman Island zum Peter Island machen wir einen Zwischenstopp bei den “Indians” – einer Felsformation, die exponiert vor Norman Island im Meer liegt und als feiner Tauch- und Schnorchelspot bekannt ist.
Trotz ein wenig Wind und Welle machen wir an einer Boje fest und verbringen ein paar Stunden mit dem Besuch der Indians.
Die “Indians”Auf zum….…Schnorchelabenteuer!Feine Korallenlandschaft,……alles ok!
Die Unterwasserwelt ist schön, dennoch sieht man einerseits absterbende Korallen – wohl aufgrund der zu warmen Meerestemperaturen…
…andererseits sehen wir auch von Menschenhand (oder Flosse…) zerstörte Korallen. Offenbar sind zu viele Menschen unterwegs, die entweder ihre Gliedmaßen nicht im Griff haben, oder die Unterwasserwelt nicht zu schätzen wissen – jedenfalls macht uns das wütend!
Dieser Korallenstock ist ziemlich zertreten!!
Trotzdem – ein wirklich feiner Schnorchelspot, wir bereuen den Zwischenstopp nicht!