Noch ein paar Tage Puerto Rico!

Wir bleiben noch ein paar Tage in Puerto Rico, da sich kein brauchbares Wetterfenster für die Weiterfahrt nach Bermuda auftut. Wir machen einen Ausflug ins Landesinnere und besuchen die Ortschaft Cayey.

Die Leute hier sind stolz auf ihre Musiker und die Salsa. Im lokalen Musikmuseum (in der Größe eines großzügigen Einfamilienhauses) werden wir mit Enthusiasmus in die lokalen Musik-Errungenschaften eingeführt!

Sonst gibt’s hier nur die Kirche und den Ortsplatz mit Ringelspiel…

…wir fahren weiter nach Guavate, ein wenig höher in den Bergen und berühmt für die Spanferkel (Lechôn), die hier zur Perfektion gegrillt werden! Das mussten wir natürlich kosten!

Zurück in San Juan sehen wir uns noch etwas in der Stadt um. Beim Regierungsgebäude gibt es eine Ehrengalerie der amerikanischen Präsidenten, die Puerto Rico besucht haben – mit (über-) lebensgroßen Statuen.

In der gesamten Karibik waren uns immer die freilaufenden Hühner aufgefallen – im dem eher klein strukturierten Setting der Karibikinseln ist uns das aber nicht sonderlich ungewöhnlich erschienen. Hier in der Großstadt San Juan (mit Einzugsgebiet ca. 2,5 mio Einwohner) ist das viel auffälliger! Mitten in der Innenstadt laufen Hühner und Hähne frei herum – hier in einem Gastgarten. Angeblich wird die Hühnerpopulation durch die Hurricane immer wieder verweht und verteilt – somit gibt es keine Besitzer und sie überleben offenbar ganz gut – auch hier im “urbanen Habitat”.

Wir beschließen, morgen weiter auf die Turks & Caicos Inseln zu segeln und besuchen daher noch den Zoll zum Ausklarieren – weniger vergnüglich aber halt auch notwendig, da die Turks & Caicos Inseln wieder zu England gehören…

El Yunque – ein richtiger Dschungel

Nach zwei Tagen in San Juan, besichtigen, einkaufen und allerhand sonstigen Erledigungen haben wir uns einen Leihwagen genommen und sind in den El Yunque National Forest aufgebrochen – ein tropischer Regenwald, der noch dazu nach relativ intensiven Regenfällen gestern und heute Vormittag mit Wasser vollgesogen ist!

Einen Halbtag verbrachten wir im Besucherzentrum, um uns über die Gegebenheiten zu erkundigen und die Besonderheiten, die endemischen Pflanzen und Tiere und ein wenig auch die Geschichte des National Forest kennen zu lernen.

Schon in unmittelbarer Umgebung des Besucherzentrums tut sich eine Vielfalt an Vegetation auf!

Am nächsten Tag am Vormittag gings dann hinaus in den Wald. Wir machen eine mehrstündige Wanderung auf dem La Coca Trail zum Rio de la Mina – teils auf schwierigem Gelände, alles nass und wegen lehmigem Boden und vielen Blättern am Boden extrem rutschig. Einige Bäche sind zu überqueren, diese führen wegen der vorangegangenen Regenfälle ordentlich Wasser! Ein klein wenig “Indiana Jones – Feeling! 😉

Zum Abschluss steigen wir noch zu einem Turm in der Nähe des höchsten Punktes des National Forest auf – von hier aus haben wir einen schönen Rundblick auf dieses grüne Paradies!

Hier ein 360 Grad-Rundblick!

Von Culebra nach San Juan/Puerto Rico

Da wir für die Reise von Culebra nach San Juan etwa zehn Stunden veranschlagen, stehen wir bald auf und segeln bereits kurz nach sechs in der Früh los. Es waren gute Winde vorhergesagt und wir sind bei achterlichem Wind flott unterwegs – wenn auch etwas schaukelig ;-)!

Am Nachmittag kommen wir in San Juan an und freuen uns, wieder mal in einer größeren Stadt zu sein.

Bevor wir in den Hafen einfahren bekommen wir zuerst Hochhauszeilen, dann historische Gebäude zu sehen!

Wir ankern in der Hafenbucht, gehen noch Essen und freuen uns auf den Landgang am nächsten Tag. Wir packen wieder mal unsere Bordfahrräder aus, diese sind bei Besichtigungstouren eine absolute Mobilitäts-Wucht!

San Juan und die Insel Puerto Rico spiegeln die koloniale Geschichte der Karibik am deutlichsten wieder. Über 400 Jahre haben die Spanier diese Insel und besonders den Hafen San Juan als Hauptanlaufstelle ihrer Flotte für die Verbindung zu allen Kolonien rund um die karibische See genutzt. Die Dominanz der Spanier wurde von den anderen europäischen Nationen bekämpft und lies im Laufe der Jahrhunderte immer mehr nach. Viele Kolonien erkämpften die Unabhängigkeit und erst 1898 wurden die Spanier schließlich von den damals immer stärker werdenden Amerikanern abgelöst – nach einem Großangriff auf San Juan mit anschließendem Friedensvertrag, der auch die Philippinen und die pazifische Insel Guam mit berücksichtigte. Die Befestigungsanlagen in San Juan sind jedenfalls Zeuge der jahrhundertelangen Verteidigung dieses wichtigen Stützpunktes gegen alle möglichen Angreifer!

Dieser Herr hier mitten am Castell-Gelände lässt sich durch uns auch nicht stören. Er ist übrigens Vegetarier – trotz des drachenhaften Aussehens!

Culebra – ein netter Vorposten von Puerto Rico

Bei recht kräftigem Wind segeln wir nach Culebra – eine nette Insel, die zwischen den American Virgin Islands und Puerto Rico liegt und zu Puerto Rico gehört. Puerto Rico ist ein amerikanisches Außengebiet – die Bürger sind US-Staatsbürger, allerdings dürfen sie nur lokal in Puerto Rico wählen, nicht aber bei gesamtamerikanischen Wahlen. Eine etwas sonderbare Konstruktion, aber solange die Schulden von Puerto Rico so groß sind wie sie sind, wird Puerto Rico wohl nicht zum 51. Bundesstaat werden…

Für uns heißt das, dass wir beim Eintreffen in Culebra zwar nicht zur Immigrationsbehörde müssen – da wir ja von den US-Virgin Islands kommen – sehr wohl aber zur Zollbehörde. Die hat ihren Sitz am (sehr kleinen Sport-) Flughafen.

Wir ankern in der lagunenartigen Bucht von Culebra – mit dem Dinghi geht’s an Land, dann ein kleiner Spaziergang und wir sind beim Flughafen…

Danach besuchen wir den Ort Culebra – alle Leute sind sehr nett und freuen sich auf ein kurzes Gespräch. Aufgrund der spanischen Hauptsprache ist der Akzent hier recht sympatisch – oft ist ein leichtes Lispeln dabei, wie man es aus dem Spanischen halt kennt…

Bevor wir an die Westseite der Insel weitersegeln, besuchen wir noch das Dinghi Dock – ja, auch hier gibt es ein Lokal diesen Namens (wie auch auf St. Maarten), und auch hier essen wir ganz wunderbar!

Heute Früh gings dann in die Tamarindo Bay an der Westseite der Insel – von hier aus haben wir einen besseren Absprung für den morgigen Schlag nach San Juan/Puerto Rico.

Nach dem Ankermanöver gehen wir eine Runde schnorcheln, die Korallen hier sind besonders vielfältig.

Ein bisschen Vorsicht ist anscheinend geboten, die Amerikaner hatten hier ein Truppenübungsgelände und es wird auf Blindgänger hingewiesen. Aufgefallen ist uns gottseidank nichts, aber wir sind gewarnt…

Weiter geht’s nach Culebra!

Nachdem wir Sabine und Benno verabschiedet haben, blieben wir noch ein paar Tage in Charlotte Amelie – Einkaufen, Wäsche waschen, Boot putzen, Haare schneiden…einfach wieder mal die alltäglichen Dinge erledigen! Michi hat sich als Friseurin hervorgetan – im do-it-yourself-Verfahren und bei mir!

Bevor wir uns auf Culebra begeben, machen wir noch zwei Tauchgänge vor St. Thomas – einen beim “Life Tank” Riff und einen beim Wrack der JBK – es dürfte eine kleine Fähre sein, die hier versenkt worden ist.

Jedenfalls konnten wir wieder schöne Unterwasserbilder mitnehmen!

Verschiedene Trichterkorallen…z.T. riesig!

Auch ein Schwarzspitzenhai schaute kurz nach, wer da in seinem Revier rumturnt…aber recht interessiert haben wir ihn nicht, er hielt gehörig Abstand…

Ein kleiner Eindruck von so einem Wrack…

Nach den Tauchgängen ging’s dann zurück auf die Crossover und nach kurzer Vorbereitung weiter auf die Insel Culebra – diese gehört zu Puerto Rico und somit auch zu den Außengebieten der USA. Weitere Infos demnächst in diesem Theater 😉

Die letzten Urlaubstage von Sabine und Benno…

Der Heimflug von Sabine und Benno nähert sich in Riesenschritten, wir begeben uns noch für ein paar Tage in die Christmas Cove auf der kleinen Insel Great St. James. Dies ist eine sehr nette Bucht mit zwei feinen Riffen, die zum Schnorcheln einladen! Die Überfahrt ist recht flott – immer hart am Wind und mit ordentlich Lage – die Mannschaft erweist sich als seefest!

Nach der Ankunft gibt’s wieder mal einen Rigg-Check. Alle Komponenten des Riggs werden einer genauen Sichtprüfung unterzogen. Das dafür notwendige Aufentern auf den Mast funktioniert recht gut!

Wir haben wieder feine Schnorchelrunden und danach gönnen wir uns eine Pizza von Pizza Pi – einem kleinen Schiff, welches als Pizzeria ausgestattet ist und von zwei jungen Amerikanern betrieben wird – eine Kuriosität, die wir unbedingt probieren müssen!

Zwei kleine Schnorchel-Highlights müssen hier auch noch rein – ein Ammenhai auf der Suche nach einer Jause – wahrscheinlich ein Oktopus – rausgekriegt hat er ihn allerdings nicht…und eine Schildkröte im Schönheitssalon – mit Putzerfischen am Panzer!

Heute Früh ging’s dann wieder zurück nach Charlotte-Amelie und wir mussten Abschied nehmen. Wir hatten drei feine Wochen gemeinsam mit Sabine und Benno, nun geht’s für die Beiden wieder nach Hause – und auch wir werden uns schön langsam wieder Richtung Heimat orientieren, wenngleich die Reise um einiges länger dauern wird…

Wieder mal Zivilisation!

Nach mehreren Tagen im Nationalparkgebiet der Insel St. John müssen wir uns wieder mal verproviantieren und setzen Kurs auf Charlotte Amelie. Ein ausgiebiger Einkauf ist vonnöten, der Supermarkt ist in Charlotte Amelie vom Ankerplatz aus gut zu erreichen und die Schlepperei nicht allzu weit – die Bord-Sackrodel bewährt sich immer wieder!

Nach dem Großeinkauf gibt’s noch einen Stadtbummel, einen Besuch im Braulokal Taphus und ein gutes Abendessen im Greenhouse – Michi und ich sind eingeladen!

Am nächsten Tag ging’s in die Honeymoon Bay, wo wir uns vor Anker legen und den Palmenstrand (und die Strandbar) genießen.

Zurück auf der Crossover werden einige der frischen Sachen gleich verkocht!

Sonnenuntergang inklusive!

Osterausflug zur Annaberg Sugar Mill

Wir sind bereits an der Nordseite der Insel St. John, immer noch im Nationalparksbereich, und liegen in der Waterlemon Bay an einer Nationalparksboje. Das Bezahlsystem ist etwas eigen, aber durchaus sympathisch. Man legt bei einem kleinen Floß an, füllt ein Kuvert mit aufgedrucktem Formular aus, gibt das Geld ins Kuvert und steckt es in eine Art Briefkasten. Den Bestätigungsbon reißt man vorher vom Kuvert ab…

Dass wir in einem Nationalpark sind, erkennt man auch an unseren Mitbewohnern in der Bucht!

Am Ostersonntag gibt’s ein wunderbares Frühstück, die Ostereier sind aber bei uns weiche Eier, von Sabines künstlerischer Hand verziert!

Danach machen wir uns auf den Weg zur Annaberg Sugar Mill – einem kleinen Freilichtmuseum, das die Geschichte der Zuckerproduktion hier in der Gegend gewidmet ist. Damit in Verbindung steht natürlich die Sklaverei, die mit der Zuckerproduktion untrennbar verbunden ist. Auf den britischen Inseln, die nur etwa zwei Seemeilen entfernt sind, war die Sklaverei bereits abgeschafft. Hier herüben – auf den damals Dänemark gehörenden Inseln noch nicht. Viele Sklaven versuchten die Flucht, etliche ertranken oder wurden von Booten gestellt und gefangen oder erschossen – nur wenige schafften den Weg in die Freiheit!

Das war der Blick in die Freiheit:

Eindickpfanne für den Sirup

Zum Abschluss wieder ein paar Eindrücke vom Schnorcheln der letzten Tage…

Wir wechseln das Land – von den British Virgins auf die US Virgins!

Nachdem wir Anegada verlassen haben, geht’s erstmal auf die Insel Jost van Dyke. Im Great Harbour legen wir uns an eine Boje und klarieren aus. Ein Besuch in der legendären Strandbar Foxy’s bleibt natürlich auch nicht aus!

Kurzfristig erlangen wir lokale Berühmtheit – es ist Markttag, eine lokale Radiostation ist vor Ort – und sucht sich Benno als Interviewpartner!

Von der Insel Jost van Dyke geht’s dann weiter auf die US-Insel St. John – diese ist weitgehend Nationalpark und wir freuen uns sehr auf Wanderungen und Unterwassererfahrungen!

Die Einreise ist unproblematisch, wir waren ja bereits letzte Woche auf der auch zu den US Virgin Islands gehörenden Nachbarinsel St. Thomas.

Gleich nach der Einreise meldet sich unser Fäkaltank wieder zu Wort und verlangt Pflege – unangenehm, aber notwendig…eine umfassende Tankreinigung steht an, damit die Entleerung wieder funktioniert! Nicht unsere Lieblingsbeschäftigung!

Wir finden einen wunderbaren Platz an einer Boje in der Lameshur Bay, die zum Nationalpark gehört. Heute haben wir eine feine Wanderung zu den Petroglyphs gemacht – das sind in Stein gehauene Zeichen der indigenen Ureinwohner Taino – die Zeichen sind über 1000 Jahre alt und haben religiösen Hintergrund! Die Wanderung selbst führt durch tropischen Trockenwald und ist schon wegen der Pflanzen- und Tierwelt die Mühe Wert.

Sogar “deer” läuft hier rum und ist gar nicht scheu!

Auch bei einer alten Zuckerrohrverarbeitung und dem zugehörigen Herrenhaus kommen wir vorbei – ein “lost place”, den sich die Natur wieder zurückholt!

Die Taino- Kultstätte liegt an einem “Kraftplatz” – ein riesiger Felsen in einem Bachbett, wo bei Regenfällen Wasser fließt, aber auch bei Trockenheit immer eine gleichbleibende Menge Wasser verbleibt.

Am Rückweg sammeln wir noch eine Hand voll Tamarindenfrüchte!

Am Rückweg haben wir noch einen feinen Blick auf unsere Ankerbucht…herrlich!

Nach der Wanderung freuen wir uns auf’s Wasser und gehen eine Runde schnorcheln – wir haben wieder sehr schöne Begegnungen!

Und auch eine Schildkröte war diesmal dabei!