Die Einheimischen nennen sie “Provo”…

So wird die Insel Providenciales hier genannt – sie ist die von den meisten Einwohnern bewohnte Insel der Turks and Caicos. Und wohl auch die am meisten besuchte Insel – viele Hotelketten, viele Nebenwohnsitze – z. T. in “gated Communities” prägen hier das Bild. Die Inselgruppe ist wieder mal eine Steueroase und viele reiche Leute leisten sich hier sündteure Zweitwohnsitze, um Steuern zu sparen…

Die Insel ist von Riffen umgeben, es gibt nur wenige Einfahrten, die mit einem Segelboot mit unserem Tiefgang befahren werden können. Jedenfalls abenteuerlich, zwischen den brechenden Wellen über den Riffen durchzusegeln!

Wir finden einen wunderbaren Ankerplatz in der Lagune, gleich neben dem “Blue Haven”. Wir machen von hier aus auch wieder einige Tauchgänge – wetterbedingt aber geht’s von der anderen Inselseite los. Aber dafür haben wir ja unsere Bordfahrräder 😉

Wir machen unsere Bilder und Videos mit einer kleinen GoPro, Taucherkollegen fahren da andere Geschütze auf! Ein Vergleich:

Hier zwei kleine Videos der heutigen Sichtungen, die vielen Korallen und Anemonen kennt ihr ja schon…

Und diesmal ein besonders schöner Riffhai!

Diving “The Wall”

Gestern haben wir zwei Tauchgänge an unterschiedlichen Punkten der steil abfallenden Wand vor Grand Turk gemacht – an Tauchspots genannt “The Tunnels” und “Tiki-Boat”.

Viele schöne Korallen, Kofferfische, eine Moräne, die sich allerdings gut versteckt hielt, und sogar ein Hai waren wieder dabei.

Die Kulisse der korallenbewachsenen Felsen ist respekteinflößend, bei den “Tunnels” sind wir von der flachen Seite kommend durch ein Felsspalte getaucht, die dann im Steilabfall endet – sehr beeindruckend!

Grand Turk – sehr karibisch!

Nach knapp drei Tagen Überfahrt von Puerto Rico landen wir in Grand Turk an und müssen erstmal einklarieren – ein bisschen mühsam, weil wir leider auf den abwesenden Immigration Officer warten müssen – nach ca. zweieinhalb Stunden dürfen wir offiziell ins Land.

Am Tag nach dem Einklarieren packen wir die Fahrräder aus und machen eine ausgiebige Inselrunde – die Insel ist nur ca. 8 km lang, also keine Weltreise 😉

Im Jahr 1962 hatte Grand Turk kurz die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit: Der Astronaut John Glenn umrundete damals in einer Raumkapsel dreimal die Erde. Nach seiner Landung im Atlantik wurde er von einem Navy-Schiff aufgesammelt und verbrachte ein paar Tage zu medizinischen Untersuchungen auf Grand Turk. Eine Nachbildung seiner Raumkapsel ist hier ausgestellt.

Hier ein paar weitere Inseleindrücke:

In der Sand Bar genießen wir lokale Mircrobrews und erkundigen uns über Tauchmöglichkeiten – direkt vor der Küste von Grand Turk fällt das Meer in einer Steilwand auf über 2000m tief ab – da liegt ein Tauchspot neben dem anderen!

Die Blue Water Divers (Tauchschule) befindet sich schräg gegenüber von der Bar und der Chef kommt auf ein after work beer vorbei – wir machen uns gleich für den nächsten Tag was aus und genießen dann ein Abendessen im Restaurant nebenan. Nach drei Tagen durchsegeln ist ein Restaurantessen auch wieder mal willkommen!

Auf zu den Turks & Caicos Inseln!

Nachdem unser Plan direkt nach Bermuda zu segeln windbedingt kurzfristig nicht vernünftig umsetzbar ist, machen wir uns zu den Turks – und Caicos Inseln auf. Drei volle Segeltage sind dafür notwendig. Wir treffen die letzten Vorbereitungen, Michi kocht noch feine Rindsrouladen vor und vollgetankt wird auch wieder einmal.

Freitag Mittag ging’s los, am Montag wollen wir auf der Insel Grand Turk anlanden. Die drei Segeltage sind eine gute Vorbereitung auf die langen Etappen, die vor uns stehen. Wind und Wetter passen perfekt, am ersten Tag schaffen wir 142 Seemeilen – ganz brav für unsere Crossover. Wir lassen es uns an Bord nicht schlecht gehen…

Mittlerweile haben wir fast Halbzeit, drei Tage sind ja rasch vorbei…besonders in einer solchen Umgebung! Hier der Sonnenuntergang gestern Abend:

Wir sind schon gespannt auf die Turks und Caicos, dort soll es ausnehmend schöne Tauchplätze geben! Inzwischen genießen wir die Überfahrt und halten uns mit lokalen Produkten fit 😉

Noch ein paar Tage Puerto Rico!

Wir bleiben noch ein paar Tage in Puerto Rico, da sich kein brauchbares Wetterfenster für die Weiterfahrt nach Bermuda auftut. Wir machen einen Ausflug ins Landesinnere und besuchen die Ortschaft Cayey.

Die Leute hier sind stolz auf ihre Musiker und die Salsa. Im lokalen Musikmuseum (in der Größe eines großzügigen Einfamilienhauses) werden wir mit Enthusiasmus in die lokalen Musik-Errungenschaften eingeführt!

Sonst gibt’s hier nur die Kirche und den Ortsplatz mit Ringelspiel…

…wir fahren weiter nach Guavate, ein wenig höher in den Bergen und berühmt für die Spanferkel (Lechôn), die hier zur Perfektion gegrillt werden! Das mussten wir natürlich kosten!

Zurück in San Juan sehen wir uns noch etwas in der Stadt um. Beim Regierungsgebäude gibt es eine Ehrengalerie der amerikanischen Präsidenten, die Puerto Rico besucht haben – mit (über-) lebensgroßen Statuen.

In der gesamten Karibik waren uns immer die freilaufenden Hühner aufgefallen – im dem eher klein strukturierten Setting der Karibikinseln ist uns das aber nicht sonderlich ungewöhnlich erschienen. Hier in der Großstadt San Juan (mit Einzugsgebiet ca. 2,5 mio Einwohner) ist das viel auffälliger! Mitten in der Innenstadt laufen Hühner und Hähne frei herum – hier in einem Gastgarten. Angeblich wird die Hühnerpopulation durch die Hurricane immer wieder verweht und verteilt – somit gibt es keine Besitzer und sie überleben offenbar ganz gut – auch hier im “urbanen Habitat”.

Wir beschließen, morgen weiter auf die Turks & Caicos Inseln zu segeln und besuchen daher noch den Zoll zum Ausklarieren – weniger vergnüglich aber halt auch notwendig, da die Turks & Caicos Inseln wieder zu England gehören…

El Yunque – ein richtiger Dschungel

Nach zwei Tagen in San Juan, besichtigen, einkaufen und allerhand sonstigen Erledigungen haben wir uns einen Leihwagen genommen und sind in den El Yunque National Forest aufgebrochen – ein tropischer Regenwald, der noch dazu nach relativ intensiven Regenfällen gestern und heute Vormittag mit Wasser vollgesogen ist!

Einen Halbtag verbrachten wir im Besucherzentrum, um uns über die Gegebenheiten zu erkundigen und die Besonderheiten, die endemischen Pflanzen und Tiere und ein wenig auch die Geschichte des National Forest kennen zu lernen.

Schon in unmittelbarer Umgebung des Besucherzentrums tut sich eine Vielfalt an Vegetation auf!

Am nächsten Tag am Vormittag gings dann hinaus in den Wald. Wir machen eine mehrstündige Wanderung auf dem La Coca Trail zum Rio de la Mina – teils auf schwierigem Gelände, alles nass und wegen lehmigem Boden und vielen Blättern am Boden extrem rutschig. Einige Bäche sind zu überqueren, diese führen wegen der vorangegangenen Regenfälle ordentlich Wasser! Ein klein wenig “Indiana Jones – Feeling! 😉

Zum Abschluss steigen wir noch zu einem Turm in der Nähe des höchsten Punktes des National Forest auf – von hier aus haben wir einen schönen Rundblick auf dieses grüne Paradies!

Hier ein 360 Grad-Rundblick!

Von Culebra nach San Juan/Puerto Rico

Da wir für die Reise von Culebra nach San Juan etwa zehn Stunden veranschlagen, stehen wir bald auf und segeln bereits kurz nach sechs in der Früh los. Es waren gute Winde vorhergesagt und wir sind bei achterlichem Wind flott unterwegs – wenn auch etwas schaukelig ;-)!

Am Nachmittag kommen wir in San Juan an und freuen uns, wieder mal in einer größeren Stadt zu sein.

Bevor wir in den Hafen einfahren bekommen wir zuerst Hochhauszeilen, dann historische Gebäude zu sehen!

Wir ankern in der Hafenbucht, gehen noch Essen und freuen uns auf den Landgang am nächsten Tag. Wir packen wieder mal unsere Bordfahrräder aus, diese sind bei Besichtigungstouren eine absolute Mobilitäts-Wucht!

San Juan und die Insel Puerto Rico spiegeln die koloniale Geschichte der Karibik am deutlichsten wieder. Über 400 Jahre haben die Spanier diese Insel und besonders den Hafen San Juan als Hauptanlaufstelle ihrer Flotte für die Verbindung zu allen Kolonien rund um die karibische See genutzt. Die Dominanz der Spanier wurde von den anderen europäischen Nationen bekämpft und lies im Laufe der Jahrhunderte immer mehr nach. Viele Kolonien erkämpften die Unabhängigkeit und erst 1898 wurden die Spanier schließlich von den damals immer stärker werdenden Amerikanern abgelöst – nach einem Großangriff auf San Juan mit anschließendem Friedensvertrag, der auch die Philippinen und die pazifische Insel Guam mit berücksichtigte. Die Befestigungsanlagen in San Juan sind jedenfalls Zeuge der jahrhundertelangen Verteidigung dieses wichtigen Stützpunktes gegen alle möglichen Angreifer!

Dieser Herr hier mitten am Castell-Gelände lässt sich durch uns auch nicht stören. Er ist übrigens Vegetarier – trotz des drachenhaften Aussehens!

Culebra – ein netter Vorposten von Puerto Rico

Bei recht kräftigem Wind segeln wir nach Culebra – eine nette Insel, die zwischen den American Virgin Islands und Puerto Rico liegt und zu Puerto Rico gehört. Puerto Rico ist ein amerikanisches Außengebiet – die Bürger sind US-Staatsbürger, allerdings dürfen sie nur lokal in Puerto Rico wählen, nicht aber bei gesamtamerikanischen Wahlen. Eine etwas sonderbare Konstruktion, aber solange die Schulden von Puerto Rico so groß sind wie sie sind, wird Puerto Rico wohl nicht zum 51. Bundesstaat werden…

Für uns heißt das, dass wir beim Eintreffen in Culebra zwar nicht zur Immigrationsbehörde müssen – da wir ja von den US-Virgin Islands kommen – sehr wohl aber zur Zollbehörde. Die hat ihren Sitz am (sehr kleinen Sport-) Flughafen.

Wir ankern in der lagunenartigen Bucht von Culebra – mit dem Dinghi geht’s an Land, dann ein kleiner Spaziergang und wir sind beim Flughafen…

Danach besuchen wir den Ort Culebra – alle Leute sind sehr nett und freuen sich auf ein kurzes Gespräch. Aufgrund der spanischen Hauptsprache ist der Akzent hier recht sympatisch – oft ist ein leichtes Lispeln dabei, wie man es aus dem Spanischen halt kennt…

Bevor wir an die Westseite der Insel weitersegeln, besuchen wir noch das Dinghi Dock – ja, auch hier gibt es ein Lokal diesen Namens (wie auch auf St. Maarten), und auch hier essen wir ganz wunderbar!

Heute Früh gings dann in die Tamarindo Bay an der Westseite der Insel – von hier aus haben wir einen besseren Absprung für den morgigen Schlag nach San Juan/Puerto Rico.

Nach dem Ankermanöver gehen wir eine Runde schnorcheln, die Korallen hier sind besonders vielfältig.

Ein bisschen Vorsicht ist anscheinend geboten, die Amerikaner hatten hier ein Truppenübungsgelände und es wird auf Blindgänger hingewiesen. Aufgefallen ist uns gottseidank nichts, aber wir sind gewarnt…

Weiter geht’s nach Culebra!

Nachdem wir Sabine und Benno verabschiedet haben, blieben wir noch ein paar Tage in Charlotte Amelie – Einkaufen, Wäsche waschen, Boot putzen, Haare schneiden…einfach wieder mal die alltäglichen Dinge erledigen! Michi hat sich als Friseurin hervorgetan – im do-it-yourself-Verfahren und bei mir!

Bevor wir uns auf Culebra begeben, machen wir noch zwei Tauchgänge vor St. Thomas – einen beim “Life Tank” Riff und einen beim Wrack der JBK – es dürfte eine kleine Fähre sein, die hier versenkt worden ist.

Jedenfalls konnten wir wieder schöne Unterwasserbilder mitnehmen!

Verschiedene Trichterkorallen…z.T. riesig!

Auch ein Schwarzspitzenhai schaute kurz nach, wer da in seinem Revier rumturnt…aber recht interessiert haben wir ihn nicht, er hielt gehörig Abstand…

Ein kleiner Eindruck von so einem Wrack…

Nach den Tauchgängen ging’s dann zurück auf die Crossover und nach kurzer Vorbereitung weiter auf die Insel Culebra – diese gehört zu Puerto Rico und somit auch zu den Außengebieten der USA. Weitere Infos demnächst in diesem Theater 😉