Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch und ein glückliches, gesundes Jahr 2024!
Herzlichst,
Andi, & Michi & Ralf
Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch und ein glückliches, gesundes Jahr 2024!
Herzlichst,
Andi, & Michi & Ralf
…Zeit ein kleines Resümee nach diesen sieben Tagen zu ziehen!
Der Bordalltag hat sich gut eingespielt, wir alle haben uns an die tägliche Abläufe und Notwendigkeiten gewöhnt. Die Stimmung und die Versorgungslage ist sehr gut. Frisches, selbstgebackenes Brot in der Früh erfreut uns ebenso wie unsere tägliche Hauptmahlzeit! – Ach ja, hier ein kleiner Nachtrag zum letzten blog-Eintrag:
Das ist aus unserem Mahi Mahi geworden:
Zurück zum Resümee:
Wir haben in den sieben Tagen 840 Seemeilen zurückgelegt, im Schnitt 120 Seemeilen pro Tag (Etmal). Das ist ganz ok, spiegelt aber auch die eher leichten Winde (9-18 Knoten) die wir vorwiegend hatten. Der Gennaker kam reichlich zum Einsatz, teilweise sogar über Nacht. Die Fall, die den Gennaker oben hält, war also intensiv beansprucht, weshalb wir sie besonders im Auge behielten…hier auf der Fall sieht man die schwarzen Abriebstellen von der oberen Umlenkrolle – wir haben die Position der Fall immer wieder variiert, damit sie nicht durchgescheuert wird…
Wir haben noch etwa 1350 Seemeilen vor uns – für die Halbzeit braucht’s also noch ein paar Tage! Wenn wir die bisherigen Etmale erreichen, werden wir in 11 bis 12 Tagen auf Barbados anlanden können. Die Windvorhersagen sind gut, vielleicht klappt’s sogar ein klein wenig schneller 🙂
In den letzten Tagen haben wir immer wieder Zeit damit verbracht, unsere Crossover vom Sahara-Staub, den wir auf den Kapverden angesammelt hatten, zu säubern – eine Sisyphusarbeit! Zur Illustration hier unsere Bordflagge vor und nach der Reinigung!
Je weiter wir nach Westen kommen, umso auffälliger werden die Algen, die hier am Atlantik schwimmen! Die Sargassum-Alge ist eine Braunalge, deren Wachstum offenbar durch die Abholzung der Regenwälder in Brasilien und dem in der Folge (Landwirtschaft!) entstehenden Eintrag von Düngemitteln in den Atlantik befördert wird.
Gar nicht fein!
Wir haben uns in dieser Woche an ganz viele Umstände, die eine solche Abenteuerfahrt mit sich bringt, gewöhnt – die Sonnenuntergänge sind aber immer noch faszinierend!
Etwas mehr als ein Drittel der Strecke liegt hinter uns, wir befinden uns gerade hier:
…gab es heute Früh für Michi und mich. Ralf hatte die Frühschicht bei der Wache und weckte uns abrupt mit dem Schrei:
FISCH!!
Er hatte die Angel ausgebracht und war gleich erfolgreich – ein feiner Mahi Mahi hat angebissen! Also raus aus den Federn und zusammenhelfen…Badeplattform runter, Teak nass machen, Rettungsweste für Ralf holen und ihn am Schiff anleinen, Fischerhaken und Messer bereitlegen, etc. während Ralf den Fisch heranholt.
Das Filettieren will gelernt sein, Ralf macht das wunderbar!
Wir kriegen wunderbare Filets, übrig bleibt nur eine durchschimmernde Karkasse – die geht zurück zu den Fischen!
Jedenfalls freuen wir uns auf unser heutiges Essen!
Neben Gaumenfreuden gibt’s heute auch noch Badefreuden! Wegen des bewölkten Wetters lief der Motor ein paar Stunden, um die Batterien zu laden – die Photovoltaik hat in den letzten Tagen nicht ganz den Bedarf gedeckt! – Das Nebenprodukt wenn der Motor läuft ist – Warmwasser!
Nur zum Verständnis…im Bordalltag ist das kein alltägliches Vergnügen 😉
Wir haben bereits etwas mehr als ein Viertel der Strecke über den Atlantik geschafft, momentan sind wir hier (heute ist der fünfte Tag, an dem wir unterwegs sind):
Rund um uns ist außer Wasser nur Wasser – und doch kommt es hin und wieder zu Begegnungen! Heute haben wir am AIS eine Segelyacht entdeckt, die denselben Kurs wie wir segelt – mit freiem Auge kaum wahrnehmbar und doch nur fast 8 Seemeilen weg…
Da musste ich doch gleich Kontakt aufnehmen!
Abgesehen davon sind wir trotzdem nicht einsam, heute gab’s Videotelefonate mit meiner (Groß-)Familie bei der traditionellen Weihnachtszusammenkunft in Puchenau, und unseren Freund:innen Veronika und Moali – beide haben heute Geburtstag – konnten wir per Videocall gratulieren (Starlink sei Dank)!
Ansonsten haben wir eher gemütlichen Wind und genießen die Stimmungen am Wasser!
…und natürlich genießen wir auch die Bordküche!
Gestern Abend sind wir mit einer Butterfly-Segelstellung in die Nacht gegangen…der Wind hat nächtens etwas nachgelassen und die Segel haben bei entsprechenden Wellen geschlagen. In der Früh haben wir den Gennaker gesetzt – das ist für die momentanen Verhältnisse eindeutig die bessere Wahl!
Unser Tagesablauf hat sich gut eingespielt – nachdem alle auf sind, werden die Segel angepasst, dann Frühstück!
Wenn alles wieder weggeräumt und abgewaschen ist, gibt’s etwas Zeit für allfälliges…Lesen, kleinere Reparaturen, Basteln, Kommunikation…
Um die Mittagszeit kommt dann die Astronavigation dran – Sonnenhöchststand messen und Position berechnen. Je öfter wir das machen, umso mehr Gefühl entwickeln wir für den Sextanten. Die Genauigkeit ist noch nicht berauschend, aber wir wissen schon, worauf wir achten müssen!
Am späten Nachmittag gibt es dann unsere Tagesmahlzeit – das Kochen ist bei den Schiffsbewegungen gar nicht einfach und braucht die entsprechende Zeit und auch Vorsicht – Verbrennungen, zerbrochene Sachen, rumfliegende Kochutensilien etc. müssen unbedingt vermieden werden – da braucht es schon etwas Erfahrung und die richtigen Abläufe! Der Herd ist kardanisch aufgehängt und fängt viele Bewegungen ab, trotzdem ist höchste Vorsicht geboten!
Nach dem Essen/Abwasch, etc. gibt’s noch Nachrichten und dann geht’s ohnehin schon in die Nachtwache – jede/r drei Stunden, dann ist die Nacht rum.
Momentan haben wir sehr viel Licht in der Nacht, morgen ist Vollmond!
Wir sind jetzt den dritten Tag unterwegs, ein Stück weit haben wir schon geschafft!
Herzliche Weihnachtsgrüße vom Atlantik, habt feine Feiertage!
PS: Unser Weihnachtsbaum sieht heuer etwas anders aus, dafür ist er 17 m hoch!
Unser erster Tag auf der Überquerung ist geprägt von relativ wenig Wind, wir schaffen grad mal über 100 Seemeilen in 24 Stunden…nicht gerade üppig!
Der Wind dreht häufig, die noch nahen Kapverden erzeugen Ablenkungen bzw. windarme Leezonen.
Hier sind wir gerade…
Wir haben uns vorgenommen, unsere Position einmal am Tag mit Astronavigation zu bestimmen und mit den GPS-Daten zu vergleichen. Das ist ein guter Zeitvertreib und interessant ist’s auch!
Mit GPS kann’s natürlich nicht mithalten, aber für eine grobe Positionierung ist’s allemal gut – schließlich wurde jahrhundertelang so navigiert!
Eigentlich sollte es nur ein kurzer Zwischenstopp auf der Insel Santiago werden, um einen Ausreisestempel in den Pass zu bekommen, aber….
Nach dem Behördenmarathon kochen wir uns noch ein feines Essen an Bord, und dann ging´s ab auf den Atlantik!
Gestern ist Ralf am Flughafen Boavista angekommen, Michi und ich haben ihn dort abgeholt. Die Wiedersehensfreude ist groß!
Somit sind wir komplett für unsere Atlantiküberquerung, jetzt noch alle notwendigen frischen Sachen einkaufen!
Einen kurzen Abstecher müssen wir noch machen, nämlich auf die Insel Santiago bzw. deren Hafen Praia – dort müssen wir offiziell aus dem Staat Cape Verde ausklarieren, um bei der Einreise in den nächsten Staat (vermutlich wird das Barbados sein) keine Probleme zu haben. Santiago liegt fast auf dem Weg, ist also kein allzu großer Umweg…
Wir sind froh, die Kapverden wieder verlassen zu können, denn bei der vorherrschenden Wetterlage ist der Saharastaub eine echte Belastung geworden. Auch Ralf hatte vom Flugzeug aus die Insel im Landeanflug nicht sehen können, weil alles im Staubnebel lag…
Unser Boot ist völlig einpaniert im Saharastaub, es wird einige Zeit dauern, bis wir das wieder sauber haben…aber dafür müssen wir mal die staubige Umgebung verlassen!
Er ist einfach überall dran und drin, dieser Sandstaub! Sogar der Ertrag der Solarpanele geht bei der Beschichtung in die Knie…
Wie auch immer, wir nehmen noch ein paar Reise-Seiterl mit und los geht’s Richtung Santiago zum Ausklarieren!
Unser Garmin InReach sendet während der Überfahrt jede halbe Stunde unsere Position durch…wer uns mitverfolgen will, kann das unter dem untenstehenden Link tun:
Heute haben wir einen Aluguer geheuert (das sind die hier gängigen Pickups mit Fahrer, die für allerlei Transportaufgaben gemietet werden können) und einen Inselausflug gemacht. Wir wollten Boavista abseits der Hauptstadt Sal Rei noch etwas besser kennenlernen.
Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstraße Richtung Süden bogen wir zum Meer ab und kamen in eine weite Dünenlandschaft, die sich über duzende Kilometer dem Meer entlang zieht!
Eine faszinierende Landschaft, in weiten Teilen unberührt, entschädigt etwas für die menschlichen Sünden in der Hauptstadt!
Noch weiter südlich geht die Küste wieder ins vulkanische über – reizvolle Formationen sind hier zu finden.
Es gibt hier ganz viele Schildkröten, die an den Sandstränden ihre Eier legen – diese sind geschützt und wir meiden daher diese Strände. Vom Boot aus haben wir schon mehrere Schildkröten gesehen, aber leider war die Kamera nie schnell genug zur Hand.
Hier am Strand haben wir aber zumindest den Panzer einer verblichenen Schildkröte gesehen….
Am Rückweg ging’s dann durch eine savannenhafte Landschaft weiter im Landesinneren. Hier musste unser Fahrer aufpassen, dass ihm nicht die hier offenbar wild lebenden Ziegen vor das Auto hüpfen. Bei den ebenfalls vorhandenen wilden Eseln scheint diese Gefahr nicht zu bestehen – die waren für schnelle Bewegungen nicht zu haben…
Morgen Mittag werden wir Ralf vom Flughafen abholen und die Vorbereitungen für unsere Weiterreise abschließen – noch Diesel besorgen, frisches Obst und Gemüse einkaufen, einen Riggcheck durchführen…
Dann müssen wir noch auf die Insel Santiago segeln, um dort offiziell aus Capoverde auszuklarieren – es gibt also noch einiges zu tun vor dem Start unserer Atlantiküberquerung!