Gran Canaria

Am Samstag, dem Tag des Faschingsbeginns, kommen wir in Las Palmas an. Fünf volle Tage und ein paar Stunden dazu waren wir auf See und freuen uns auf eine ausgiebige Dusche und eine durchgehende Nacht Schlaf! Beim Einchecken in den Hafen Las Palmas – wir haben großes Glück noch einen Platz zu erwischen, denn der ganze Hafen ist bevölkert von den Teilnehmern an der “Atlantic Rally for Cruisers” (einer organisierten Atlantiküberquerung in einer großen Gruppe – diesmal 170 Yachten) – werden wir von Christa & Moali begrüßt! Die beiden sind bereits am Donnerstag angereist und werden die nächste Woche mit uns verbringen.

Leider mussten wir bei der Überfahrt feststellen, dass unsere Vorsegel-Rollanlage einen Defekt hat. Die genaue Untersuchung hat ergeben, dass ein Montagefehler vorliegt – ein Zwischenstück zwischen den Aluprofilen der Anlage fehlt, natürlich ganz oben! Ich durfte also wieder mal Ausblicke genießen…

Den Sonntag nutzten wir für eine Stadtbesichtigung in Las Palmas

Die Eröffnungsparade wurde von einer Trommlertruppe begleitet – die sorgten kräftig für Stimmung!

Im Stadtzentrum stießen wir auf eine Großdemo gegen die geplante Regierungsbildung von Premier Sanchez zusammen mit den Separatisten aus Katalonien – aber alles gottseidank friedlich!

Seht ihr die Steine am Ende des Strandes beim Auditorium?

Dort wurde Christa von einer Welle ausgehoben, stürzte und verletzte sich an der Hand – inklusive Rettung, Krankenhaus, einrenken,…

…aber gottseidank nicht gebrochen, nur verschoben, Segelfähigkeit ist erhalten 🙂

Auf in die Atlantikwelle!

Leider konnten wir (und ihr!) in den letzten Tagen nicht auf unseren Blog zugreifen – zu Hause war ein FI gefallen und hat den Server lahmgelegt! Vielen Dank an Simon und Gitti, die das Problem rasch finden & beseitigen konnten 🙂

Wir haben uns Montag Früh von Gibraltar aus aufgemacht Richtung Kanarische Inseln. Mit etwas mulmigem Gefühl durchfuhren wir die Straße von Gibraltar auf kürzestem Weg quer, da dort in letzter Zeit häufig Orca-Angriffe gemeldet wurden. Wir blieben dicht bei zwei Fischerbooten, die zur Vermeidung von “Beifang” in der Regel “Pinger” mitführen – schallemittierende Geräte, die Delfine, Orcas und dergleichen vertreiben. Auch etwas Sand haben wir gebunkert, den mögen die Orcas im Wasser auch nicht…aber mehr nach den Motto “nutzt’s nix, so schad’s nix” – und gekostet hat er auch nix am Strand 😉

Ansonsten blieben wir sehr dicht an der Küste, unter 20m Wassertiefe schwimmen die Orcas nicht hin.

Gottseidank sind wir unbeschadet durch das Orca-Gebiet gekommen – eine Yacht in der Nähe von uns hat eines von zwei Steuerrudern verloren, und auch am folgenden Tag wurden zwei Yachten angegriffen!

Orca-defense-Sand 😉

Es geht immer weiter raus auf den Atlantik und es wird immer einsamer – auch auf dem funkbasierten AIS (Automatic Identification System) verschwinden nach und nach alle anderen Schiffe, weil die Entfernungen zu groß werden. Dafür bekommen wir Gesellschaft von anderen Meeresbewohnern…

Das Kerlchen hat uns eine Welle auf’s Deck gespült!

Hier noch ein paar Eindrücke:

Auch der Sternehimmel ist jede Nacht grandios, leider sind unsere Handys für solche Fotos nicht gemacht…

Apropos Atlantikwelle: man glaubt jedes Mal, die Welle kommt hinten rein – aber bisher ist sie immer unter dem Schiff durchgegangen 🙂

Wir sind jetzt seit drei vollen Tagen am Wasser, am Samstag werden wir nach fünf Tagen in Las Palmas anlanden! Dort erwarten uns bereits Moali & Christa, wir freuen uns schon sehr auf den Besuch und die gemeinsame Urlaubszeit!

Next stop: Cádiz

Am Freitag fuhren wir mit unserem Leihwagen nach Cádiz – die Stadt liegt auf einer Halbinsel an einer Lagune. Die Gezeiten sind hier schon deutlich sichtbar – bis zu 3 Meter ändert sich der Wasserspiegel im Maximalfall. Und natürlich gibt’s hier auch wieder Burgen und Wehranlagen am Meer!

Frisurenmix vor dem Castillo;-)

Die Kathedrale ist ein besonders sehenswerter Bau!

Am Freitag Vormittag ist der Fischmarkt in Cádiz ein besonders umtriebiger Platz – leider sind wir etwas zu spät hingekommen und es war schon ziemlich ausverkauft…

Die Hängebrücke über die Lagune ist ein technisches Meisterwerk! Die Brücke ist 3,2 km lang, die Pylonen sind ca. 190 m hoch und die Durchfahrtslichte ist fast 70m!

Morgen werden wir uns auf die Überfahrt vorbereiten – unter anderem werden wir zum Schutz gegen Orcas noch etwas Sand bunkern…

Wind und Welle müssen passen…

Heute ist Samstag, wir liegen noch immer im Hafen Alcaidesa in Gibraltar und warten auf ein geeignetes Wetterfenster für die Überfahrt auf die kanarischen Inseln. Der Wind würde schon passen, aber die Stürme weiter nördlich im Atlantik haben eine Welle zu uns hergeschickt, die für unsere Bootsgröße nicht ratsam ist – so ca. 6 Meter Wellenhöhe. Bis Montag wird sich das Ganze soweit beruhigen, dass wir hoffentlich ablegen können.

In der Zwischenzeit haben wir uns in der Umgebung etwas umgesehen. Am Donnerstag besuchten wir Tarifa – die Welthauptstadt des Windes und ein Mekka für alle Surfer. Nebenbei hat Tarifa eine nette Altstadt und ist bekannt für einen ihrer Herrscher, Guzman den Gütigen, der bei einem Eroberungsversuch durch die Meriniden aus Nordafrika seinen Sohn opferte, um die Stadt nicht preisgeben zu müssen.

Oberhalb des Strandes Valdevaqueros befindet sich eine sehenswerte Düne, die wir besuchen…

…und noch weiter oben ein Restaurant, das man ohne Empfehlung sicher nicht findet – das El Tesoro. Vielen Dank an Wolfgang Renz für den Tipp – das Essen war herrlich und der Blick genial!

Auch der Wirtshund scheint genug abzubekommen 😉

So, hier noch ein paar Bilder von Tarifa und seiner Burg:

Castillo Guzman el Bueno