Gibraltar, wir kommen!

Für den Schlag nach Gibraltar haben wir feinen Segelwind und kommen noch vor Einbruch der Dunkelheit in Gibraltar an. Der “Rock” ist ein imposanter Anblick, der Leuchtturm am “Point of Europe” macht einen ein bisschen nachdenklich, wohin sich die europäische Idee grad entwickelt…

Kaum hatten wir in Gibraltar angelegt, wurden wir von Eveline und Wolfgang begrüßt – sie sind mit dem Wohnmobil in der Gegend unterwegs und wir nutzen die Nähe für ein sehr nettes Treffen.

Wolfgang & Eveline haben dann unauffällig die Rechnung beglichen – herzlichen Dank für die Einladung!!

Am nächsten Morgen geht’s in die englische Enklave – mit unseren Bordfahrrädern sind wir gut gerüstet! Allerdings ist uns da der Flughafen im Weg!

Ich glaub, das gibt’s auf der ganzen Welt nur einmal!

Der Ausflug entwickelt sich zur Mountainbike-Tour!

In der Stadt noch flach…

Die Kirche liegt schon etwas erhöht…
…dann geht’s immer höher rauf…
…manchmal zu steil zum Radeln…
…aber immer mit feinem Ausblick!
Hier z.B. auf die einzigartige Flugfeldquerung…
Ganz oben! – windig!
The Rock…nur die neuen Hochhäuser stören etwas…

Ach ja, da fehlt noch was:

Bevor wir Gibraltar wieder verlassen – Fish & Chips und Guinness!

Malaga & Marbella – Costa del Sol

Unser nächster Schlag führt uns in die Nähe von Malaga, wir landen im Hafen Benalmádena an – ein Hafen, der offenbar mit der ganzen näheren Umgebung gebaut und entwickelt wurde. Die Hafenbecken ziehen sich tief in den Ort hinein, überall sind Geschäfte und Restaurants, fast wie in einer Shoppingmall! Der Anteil an Briten ist hier ziemlich hoch, offenbar ist diese Gegend ein sehr beliebter Überwinterungsort für Engländer!

Wir bleiben nur über Nacht, es geht weiter nach Marbella! Wir haben eine sehr ruhige Überfahrt, es ist fast windstill – was für ein Kontrast zu den vergangenen Tagen!

Ein Schläfchen im Cockpit, ruhiges Meer, die Angel kann auch wieder mal raus – aber leider diesmal erfolglos…wir kommen am Nachmittag in Marbella an und machen einen ausgiebigen Stadtbummel!

Morgen geht’s dann weiter nach Gibraltar, da werden wir uns auf die Überfahrt auf die Kanarischen Inseln vorbereiten und ein gutes Wetterfenster abwarten – momentan scheint es so, als müssten wir da gar nicht allzu lange warten!

Wind auf die Nase!

Von Almerimar gings weiter, genau dahin, woher der Wind kommt – und nicht zu knapp. Unsere nächste Station war der Hafen von Adra, wo wir längsseits anlegten und unser Boot mit Moorings vom Steg wegspannten – denn der Wind war auch im Hafen ganz schön anständig!

Adra ist eine kleine Stadt, aber eher unauffällig – ein kleiner Spaziergang ist trotzdem fein…

Die Temperaturen sind herbstlich und zur Gemütlichkeit ist eine wärmende Decke ganz gut!

Zu reparieren gibt’s auch hin und wieder etwas, diesmal eine Undichtigkeit beim Aktivkohlefilter des Wassermachers…

Unser nächster Schlag ging dann nach Motril, wieder bei kräftigem Wind auf die Nase…

…da bist am Abend auch gut müde…

Samstag soll das Wetter besser sein, wenngleich noch kühl…. wird Zeit, dass wir weiter nach Süden kommen!!

Falsch abgebogen??

Die See hat sich am Samstag wieder etwas beruhigt und wir setzen unsere Reise fort. Geblieben sind kühlere Temperaturen und ein frischer Westwind, der uns auf die Nase bläst – wir müssen also aufkreuzen, unsere Segeltage sind relativ lang, die Distanzen allerdings eher kurz. Von Cartagena aus sind wir über die Bucht El Hornillo nach Garucha, dann nach Almería gesegelt. In Almería besuchen wir das gleich neben dem Hafen gelegene Denkmal der aus diesem Ort in Mauthausen umgebrachten Menschen.

Dann ging’s und weiter nach Almerimar. In Almerimar machen wir nach anstrengenden Segeltagen einen Tag Pause. Das dauernde Hart-am-Wind-Segeln fordert seinen Tribut.

Ganz schön anstrengend, am Montag und Dienstag waren wir jeweils den ganzen Tag mit solchen Schräglagen unterwegs…

Dass die Temperaturen nicht ganz dem für die Jahreszeit Üblichen entsprechen, sieht man auch an den Bergen der Sierra Nevada – normalerweise gibt’s dort Schnee nicht vor Dezember! – oder sind wir irgendwo falsch abgebogen? – wir wollten doch in den Süden!!

Auffällig ist auch die unglaubliche Dichte an Gemüseanbau in diesem Teil von Spanien – von der Küste bis zu den Berghängen alles zugepflastert mit Folientunneln!!

Weiß in den Bergen vom Schnee, weiß in der Ebene von den Folientunneln, da fallen die weißen Schaumkronen nicht mehr auf 😉

Almerimar hat einen gut geschützten Hafen, hier genießen wir nach der Ankunft ein kräftiges Essen – Burger & Steak!

Heute haben wir einen “Schmier- und Putztag” eingelegt. Das Rigg gehört nachgespannt und überprüft, und wir waschen das ganze Salz wieder vom Boot!

Morgen früh geht’s mit frisch geputztem Schiff wieder weiter Richtung Gibraltar – voraussichtlich werden wir bis Montag brauchen, um dort anzukommen!

Stürmische See!

Wir sind grad echt froh, uns für die Tage im Hafen entschieden zu haben – der Wind pfeift uns in den Ohren (selbst im Hafen über 30 Knoten, draußen weit über 40 Knoten!) und die Wellen sind bis zu 4m hoch – wahrlich kein Wohlfühlort für uns mit unserer Crossover!

Wir konnten jedenfalls die Zeit im Hafen auch für ein paar Vorbereitungen für die Atlantiküberquerung nutzen. Wir haben die Dieselkapazität mit Kanistern erweitert und die Rettungsinsel muss aus der Backskiste raus auf das Deck – der Platz wird anderweitig benötigt und die Rettungsinsel muss ohnehin griffbereit sein! Im Innenraum haben wir außer den Fangnetzen auch Abdeckungen für das Küchenregal komplettiert, und ein Getriebeöl-Wechsel war auch noch notwendig!

Das passt gut – fest verzurrt und im Notfall schnell griffbereit!

Morgen früh geht’s weiter Richtung Gibraltar – zumindest ein Stück weit. Der Wind ist wieder in segelbaren Bereichen und hoffentlich steht nicht mehr allzu viel von der Welle der letzten Tage…

Wir besuchen die Alhambra!

Während wir in Cartagena im Hafen liegen und die Starkwinde noch im Anzug sind, mieten wir uns ein Auto und fahren nach Granada, wo wir als Erstes die Alhambra besuchen. Leider können wir nur den öffentlich zugänglichen Teil sehen, da die Tickets für die Palastführungen bis November ausverkauft sind – schade! Dennoch gewinnen wir durch diesen Abstecher viele neue Eindrücke!

Hier ein paar Eindrücke von der Alhambra, in welcher wir den Einfluss aus dem arabischen Raum sehr deutlich sehen können. Viele Details erinnern uns an Palastanlagen, die wir in Indien gesehen haben – und die auch unter dem Einfluss der Sultane aus dem arabischen Raum entstanden sind.

Nach der Besichtigung der Alhambra schauten wir uns in Granada um – eine Stadt etwa in der Größe von Linz, aber mit ca. 60.000 Studenten – Lokalszene überreichlich, und eine sehr schöne Altstadt!

Poseidon-Brunnen am Piazza de Bib-Rambla

Wir nächtigten in einem AirBnB-Apartment, fuhren aber gleich in der Früh zurück zum Schiff – der stürmische Wind war im Anmarsch und es brauchte noch ein paar Sicherheitsmaßnahmen!

Schlechtwetter im Anmarsch!!

Wir tingeln Spaniens Küste südwärts und sind immer wieder erstaunt über die Architektur, die sich uns bietet – ganz anders als in allen Ländern Europas, deren Küsten wir bisher bereist haben, ist hier die hervorstechende Gebäudeform – das Hochhaus! – echt gewöhnungsbedürftig, wobei es Abschnitte gibt, an denen die Gebäude aneinandergereihten Legosteinen ähneln, dann aber wieder welche, wo Architektenkunst erkennbar ist – auch für uns als Laien…

Der zweite Eindruck, der sich uns bietet, sind die vielen Fischfarmen entlang der Küste. Da möchten wir mit dem Boot nicht dreinfahren – manche sind allerdings nicht in den Seekarten eingezeichnet, da heißt es aufpassen! Bei den größeren Fischfarmen sind Verarbeitungsbetriebe auf Schiffen gleich direkt vor Ort!

Wir sehen am Wetterbericht, dass für die nächsten Tage grausige Winde angesagt sind und beschließen, für ein paar Tage in Cartagena in den Hafen zu gehen, und diese Schlechtwetterphase abzuwarten, bevor es Richtung Gibraltar weitergeht – am Atlantik ist das Wetter derzeit auch ziemlich turbulent. Wir sind froh, in Cartagena einen Liegeplatz zu bekommen, da alle Segelboote nun in die Häfen drängen!

Einige Vorbereitungen für die Atlantikphase unserer Reise können wir hier vorziehen und so die Zeit trotzdem gut nützen!

So sieht’s Donnerstag und Freitag…
…an Spaniens Küste aus – das lassen wir aus!!!

Die Hafenzeit beschert uns nette Kontakte, wir lernen Louis aus der Bretagne kennen und essen gemeinsam zu Mittag – Michi’s Jause und der von Louis mitgebrachte Portwein harmonieren perfekt!

In die Sch…. gegriffen!

Von der südwestlichen Ecke Ibiza‘s weg steuern wir das spanische Festland an – schöne Blicke auf die Felsenküste von Ibiza geben Geleit!

Am spanischen Festland wir wollen vor Calpe ankern. Damit wir die Strecke so bewältigen, dass wir bei Tageslicht ankommen, müssen wir im Morgengrauen aufbrechen – gefrühstückt wird dann während der Fahrt!

Calpe liegt an einem großen Felsen, der wie eine Halbinsel ins Meer ragt und über die Stadt wacht – sieht mächtig aus!

Auf der Überfahrt müssen wir feststellen, dass sich unser Fäkalientank nicht mehr entleeren lässt. Echt blöd kein funktionierendes WC an Bord zu haben!! Kurzfristig tut‘s der Pütz, aber wir müssen diese Situation schnellstens bereinigen…

Wir brauchen erstmal eine ordentliche Pumpe sowie passende Schläuche und Anschlüsse, um den Fäkalientank absaugen und spülen zu können! Dank Internet und Dank unserer Bordfahrräder lassen sich die Besorgungen in einem Halbtag erledigen – dann geht‘s an die Sch…Arbeit.

Es geht’s ans pumpen & putzen…

Am Abend ist alles wieder gut, die menschlichen Bedürfnisse können wieder regulär getätigt werden…und wir haben uns ein feines Abendessen verdient!

Jetzt geht’s weiter die spanische Küste entlang Richtung Süden. Heute sind wir bereits etwas nördlich von Alicante in einer Bucht vor Anker, mal sehen ob wir morgen bis Cartagena kommen…

Schneller als der Wind…

…ist für Segler meist nicht so gut, weil der Wind zu langsam ist…

Bei unserem letzten Tag auf Ibiza haben wir einen Tag “motoren” gewonnen, weil Äolius ausgelassen hat. Aber auch da gibt’s was zu tun, wir bereiten uns auf Kommendes vor:

Auch für mehr als vorgesehene Schräglagen bereiten wir uns vor, man weiß ja nie, wann einen mal ein richtig böses Wetter erwischt…jedenfalls wollen wir vor dem Atlantik alles bereit haben!

Von Mallorca nach Ibiza

Heute Früh ging’s zeitig los – bereits vor Sonnenaufgang lichteten wir den Anker, um von Mallorca nach Ibiza zu gelangen. Wieder eine Gelegenheit, den Sonnenaufgang zu erleben (den wir sonst ja meist verschlafen ;-)).

Den für die Morgenstunden angesagten Wind wollten wir nutzen, jedoch blieb der leider unter den Erwartungen, so mussten wir viel “motoren”.

Dafür blieb uns etwas Zeit, uns mit Astronavigation zu beschäftigen – “old style navigation” – wie ma sogt – oder halt falls alles Elektronische ausfällt…

Ein bisschen mühsam verglichen mit dem Chartplotter, aber es funktioniert – zumindest auf ein paar Seemeilen genau. Sonnen – Zenitstand und Zeit synchron (und ganz genau!) zu messen ist zu zweit bedeutend einfacher als allein, und verrechnen darf man sich auch nicht – aber mit ein wenig Übung lässt sich das schon machen!

Am Nachmittag kommen wir in einer feinen Bucht auf Ibiza’s Westseite an und es stellt sich ein bisschen Karibikfeeling ein…wir nutzten das für eine ausgiebige Schnorchelrunde 🙂

In den nächsten Tagen wollen wir möglichst weit Richtung Gibraltar, denn es ist ab Freitag kräftiger Westwind angesagt – und gegen den anzusegeln wäre etwas mühsam…